unser Kleiner, unlängst 4 Jahre alt geworden, macht seit Kurzem beim Kinderturnen der 6-jährigen (bei der großen Schwester) mit und stellt sich wohl dabei recht gut an. (Das Kinderturnen seiner Altersgruppe findet er langweilig.) Insgesamt hat er viel Spaß an Sport&Bewegung und ist da laut Kindergarten Gleichaltrigen etwas voraus.
Jedenfalls hat der Turnverein jetzt angeboten, ihn in einer Nachwuchsfördergruppe des KGW/TGW-Teams aufzunehmen. Ziel sind Wettkämpfe in einer Art Achtkampf namens Kinder/Turner-Gruppen-Wettstreit (Link). Es geht ganz klar nicht nur um „Spaß an der Bewegung“, sondern um leistungsorientiertes Training bzw. die Hinführung darauf. Nach Möglichkeit soll er 3x die Woche trainieren. Derzeit sind’s 9 Kinder zwischen 6-9 Jahren und 3 Trainer, also recht intensiv betreut. Der Verein will die Gruppe jetzt altersmäßig nach unten aufweiten.
Der Kleine weiß selber noch nicht, ob er mitmachen will (und wird von uns auch nicht forciert, falls das wer befürchtet).
Abgesehen von seiner Entscheidung stellen wir uns jetzt aber die Frage, ob das mit vier Jahren nicht schon ein bisserl früh ist mit dem leistungsbezogenen Training. Nicht das er dann später mal die Lust am Sport verliert.
Hat hier zufällig jemand Turn-Kinder oder sonst wie Erfahrungen mit sowas? Wir schwanken grad gehörig.
Auch bzgl. der orthopädischen Belastung sind wir unsicher. Beim Probetraining haben die Kinder Dehnübungen wie z.B. Spagat gemacht und die Trainer haben auch nachgedrückt, wenn wer nicht ganz runter kam. Meinem Mädel ist das jetzt nicht so ganz geheuer (ich war nicht dabei).
Wenn der Kleine Lust hat, wär’s natürlich für ihn toll, gefördert zu werden. Aber vielleicht hat’s auch noch zwei Jahre Zeit?
Danke schonmal für Hinweise.
Hoffe, es passt einigermaßen in die Rubrik hier, was besseres hab ich nicht gesehen.
Schöne Grüße
Michl
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"Ich weiß noch, wie der Jochen kurz vor Brest gekotzt hat"
"Wieso? Hatte er Magenprobleme?"
"Nein, ihm tat das Knie weh."
3 mal Training / Woche finde ich allerdings auch für Grundschulkinder grenzwertig. Insbesondere wenn man dann auch noch logistischen Aufwand hat, reduziert sich Freizeit doch extrem (für Kinder und Eltern). Da sollte man auch überlegen ob man sowas überhaupt will.
ich habe ja leider keine Kinder, aber trotzddem eine Meinung aus dem Bauch heraus zu dem Thema:
Mir ist Leistungssport oft eher suspekt. Bei Kindern erst recht und bei einem so kleinen Kind noch mehr.
Ich würde das nicht nur nicht fördern, sondern sogar aktiv zu verhindern versuchen, in dem ich ihm vielleicht andere Dinge anbiete, auf die er Lust hat.
Ich war als Kind durchaus auch ehrgeizig und manchmal wünsche ich mir heute, als Kind zum Schwimmen gekommen zu sein, der einzigen Sportart, zu der ich vielleicht etwas mehr Talent als der Durchschnitt habe.
Aber eigentlich bin ich froh, dass es nicht so gekommen ist, sondern dass ich als Kind Zeit und Muße hatte, mal hier zu gucken und mal da. Erst zu turnen, dann Leichtathletik zu machen, dannn mal gar nix, dann nur Ponys und dann nur Typen...
Wenn er es selbst will, ist es vielleicht ein Problem, aber ich finde Leistungssport für Kinder echt kacke.
Ich kenne ein paar junge Erwachsene, die es hinterher sehr kritisch gesehen haben. Allerdings haben sie den Sport davor mit großer Begeisterung intensiv betrieben.
Vielleicht sind es auch nur Vorurteile von mir, abe gerade beim Turnen gehen bei mir alle Alarmglocken, ob das nicht auch echt ungesund ist.
Viel Erfolg beim Finden des richtigen sportlichen Weges von eurem Kleinen!
Wir haben die erfahrung gemacht wenn ER es möchte Ja unbedingt machen.
Haben das gleich in dem Alter mit Fußball durch.
Wichtig ist der Spaß dran hat, aber auch etwas sagen wir mal ( Härte ) ist nicht schlimm so langer ER es möchte.
Mein Sohn ist jezt in der Jugen eines grösseren Verein und da auch stolz drauf.
Aber Er wollte es immer selber, und wichtig ...die Familie muss mit ARBEITEN.
Lg
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Klar komm ich in die Hölle , sogar mit VIP-Bändchen und Freigetränk
Meine Frau hat ja auch in dem Alter angefangen. Ob es damals schon richtiger Leistungssport war, weiß ich nicht. Kurze Zeit später auf jeden Fall schon.
Es war zumindest so, dass sie ihre Jugend zwischen Sporthalle und Club verbracht hat. Sie vermisst heute schon häufig, dass sie keine normale Jugend hatte und immer auf Leistung getrimmt unterwegs war/ist. Sie war auch immer mit älteren unterwegs und hat entsprechend auch schon relativ früh mal ein Bier getrunken.
Andererseits hat sie durch das frühe intensive Training auch viel in anderen Sportarten profitiert und auch der Leistungsgedanke hat nicht nur negatives.
Heute macht sie immer noch gerne Sport. Ihren ursprünglichen nicht mehr ganz so oft. Sie ist halt keine Mitte 20 mehr und weiß halt was mal ging.
Wir haben uns daheim natürlich auch mal über das Thema in Bezug auf unsere Tochter unterhalten. Noch ist diese mit 2,5 zu jung. Aber wir würden dem vermutlich nicht im Wege stehen. Mir ist es schon wichtig, dass mein Kind etwas tut, gerne auch motiviert. Ist mir jedenfalls lieber als nur rumhängen.
Es geht ganz klar nicht nur um „Spaß an der Bewegung“, sondern um leistungsorientiertes Training bzw. die Hinführung darauf. Nach Möglichkeit soll er 3x die Woche trainieren.
3x verkraften die Kinder doch locker, wenn es Spaß macht. Das ist auch eher unteres Nivea. Bei uns gibt es eine Wettkampfgruppe und da trainieren die Kleinen fast jeden Tag. Ganz zu schweigen von den Kindern im Olympiastützpunkt.
Zitat:
Zitat von Nordexpress
Beim Probetraining haben die Kinder Dehnübungen wie z.B. Spagat gemacht und die Trainer haben auch nachgedrückt, wenn wer nicht ganz runter kam.
Völlig normal, eher harmlos. Wenn euch das schon zu schaffen macht, solltet ihr es bleiben lassen.