Ich mach auch seit vier Jahren relativ ambitioniert Triathlon und werde auch im fünften Jahr keine Langdistanz machen. Damit bin ich eigentlich in meinem Umfeld eine Ausnahme.
Starte auch in der Liga und da kann man sich richtig Motivation holen schnell zu werden. Da geht die letzte Radgruppe unter 22min weg (in der 2 Liga eher bei 20min) und deswegen ist man auch immer motiviert, das schwimmen immer besser zu lernen. Auch beim Radeln und Laufen ist das Niveau so hoch, dass man nie auf die Idee kommt richtig schnell zu sein . Mich reizt da einfach das hohe Niveau. Mit einer Leistung in der Regionalliga die vllt. nur für Platz 15 reicht, kann man eine normale OD auch mal in den Top 3 beenden. Außerdem sind die Teamwettkämpfe ziemlich cool und man kann das ganze Wochenende mit dem Team was unternehmen.
Also wenn dir die "kurzen" Sachen weiterhin Spaß machen, dann würde ich das einfach weiterhin machen, unabhängig davon was das Umfeld sagt. Viele machen sich durch das zu zeitige Langdistanztraining komplett kaputt, vor allem beim Laufen.
Irgendwann kann man sicher mal eine Langdistanz machen, aber ich würde nichts überstürzen, vor allem nicht wegen einer Meinung Anderer.
Auch wenn es sich sehr, sehr viele der normalen Middle-of-the-pack-Athleten nicht so direkt eingestehen werden: Wenn man auf den kürzeren Distanzen nicht weiter vorne mitmischen kann, versucht man halt was längeres durchzuhalten. Mit einer Anfang-letztes-Drittel-Platzierung auf der OD gibt es nichts zu posen (Triathlon ist kein poserfreier Sport). Mit einer Anfang-letztes-Drittel geschafften LD schon eher. Die Nische wird aber auch zunehmend dichter besetzt. Was früher der Marathon für den Lebenslauf war, ist heute der Ironman.
Mir macht beides Spaß: Sich mal 1:10 h auskotzen und es am nächsten Wochenende gleich wieder machen können und genauso sich 10-11 h lang die Kräfte einzuteilen und danach eine Woche den unfreiwilligen Breakdancer abgeben, weil man sich kaum bewegen kann. Ändert sich bei mir auch von Jahr zu Jahr ...
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Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.
Warum also das Ganze?
Irgendwie fühlt man sich ohne LD Finish als Triathlet etwas minderwertig
Wem von Euch geht es ähnlich?
Ich werde nächste Saison bereits im zweiten Jahr eine LD machen. Grund: Ich lese hier viel im Forum und schaue sehr oft die TV-Beiträge. Da dominiert wie schon weiter oben geschrieben wurde halt die LD. Ich möchte das nun mal selber ausprobieren, es klingt halt schon ziemlich interessant. Trainieren werde ich dafür übrigens nicht mehr, als ich für eine KD-Saison würde.
Es ist ja keine Einbahnstrasse, du kannst nachher wieder zurück auf die kurzen Distanzen wenn es dir nicht gefällt. Ich werde bestimmt in Zukunft wieder Jahre nur mit kurzen Rennen haben und mich deswegen sicherlich nicht minderwertig fühlen. Dieses Mal hat die Neugier halt gesiegt.
Wenn dich die LD nicht interessiert, lass es doch sein.
Ich käme niemals auf die Idee, jemanden als "schlechter" einzustufen, nur weil er noch keine LD gemacht hat oder auch gar keine machen will. Trotzdem bin ich für mich froh, dass ich LD mache. Man lernt dabei viel und sie kann einen gegebenenfalls schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen.
Die schlichte Frage "schaffe ich das überhaupt?" ist für viele (damals auch mich) schon ein guter Grund mitzumachen.
Als Routinier vergisst man ganz schnell mal, wie Furcht einflößend und faszinierend die schiere Wettkampfdistanz für viele ist.
War es für mich auch.
Faszination stimmt ebenfalls.
8 LD gefinisht, das reicht, denn:
Für mich auf Dauer auch zu langweilig, ganz besonders das Training, aber das gilt halt nur für mich, andere machen so etwas 25 Jahre lang hintereinander und bekommen den Hals einfach nicht voll.
Triathlon ist nicht gleich LD oder "Ironman" (wie es der Ansicht vieler Nicht-Triathleten nach ist).
Beim Laufen gibt es ja auch nicht nur den Marathon. Diese Langstreckengeilheit der Nicht-Sportler und teilweise auch in der Berichterstattung ist ein deutsches Phänomen. In einigen anderen Ländern geniessen die OD-Athleten mehr Aufmerksamkeit als die auf der LD.
Wie hier schon geschrieben: Weshalb willst Du eine LD machen? Wenn es nicht aus Neugier ist oder weil Du einfach Bock drauf hast, würde ich es auch lassen. Schliesslich ist Triathlon ein Hobby und soll Spass machen .
Ich bin reiner Spaßsportler und habe mich seit meinem ersten Triathlon (einer Sprintdistanz) als "richtiger Triathlet" gefühlt, also mich entsprechend mit unserem Sport identifiziert.
Wenn man glücklich ist, ins Ziel zu kommen nachdem mal alles gegeben hat, so dass man kaum stehen kann, dann bekommt man auf den kurzen Strecken "mehr fürs Geld"; denn "abschiessen" kann man sich da auch; man regeneriert nur schneller als auf der LD.
Und zum Thema "richtiger Triathlet": Ich bin der Auffassung, dass z.B. eine 2:30 auf der OD "mehr Wert" ist als 12 Std auf der LD, denn letzteres schaffe ich, ersteres dagegen nicht...
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Hab' Spass im Training - der Rest kommt von selbst...
du bist niemals minderwertig weil du noch keine LD gemacht hast. Das ist Quatsch, vergiss das ganz schnell. Es kann auch eine riesen Herausforderung sein ,auf der KD richtig schnell zu werden oder z.B. eine Top AK Platzierung zu belegen. Das ist oft schwerer als eine LD zu finishen.
Du musst dir auch selbst die Frage beantworten ob du bereit bist auf vieles zu verzichten. So eine LD Vorbereitung nimmt einen großen Teil deiner Zeit in Anspruch.
Ich bin seit 15 Jahren dabei, habe 5x gefinisht. Meiner Frau tue ich das jetzt nicht mehr an, die musste immer auf vieles verzichten in den 7-8 Monaten der Vorbereitung.
Aber das soll jeder selbst entscheiden. Statt einer 150km Radtour fahre ich jetzt nur 50 und habe dann noch Zeit für was anderes.
Wenn du Bock hast mache es einfach. Ich wünsche dir viel Spaß dabei.
Sorry, wenn ich das Thema jetzt wieder hochhole...
Als gerade frisch Eingestiegener ist die Langdistanz für mich schon das große Ziel. Angefangen hats 2012, als ich den ersten Marathon in unserer Roth-Staffel gelaufen bin. Schon damals fand ich die Atmosphäre dort vor Ort einfach bombastisch. Dennoch hat es bis 2014 gedauert, um endlich klick in meinem Köpfchen zu machen, frei nach dem Motto "Wenn du jetzt nicht endlich den Arsch hochkriegst, dann wirst du ewig davon träumen, aber es nie erreichen." Deshalb angefangen, Triathlon solo zu machen... und das als totale Bleiente im Wasser. Aber die ersten zwei OD waren schon geil... sowohl auf der Strecke (denn selbst als Hinterbänkler bekommt man Anfeuerung) als auch im Ziel. Dieses Jahr versuche ich in Erlangen, auch eine MD ins Ziel zu bringen, wobei ich da schon ne Menge Respekt vorm Radfahren habe (Schwimmen zwar auch, aber irgendwie empfinde ich 2km Schwimmen als "einfacher" zu überstehen als die 80km aufm Rad). Und für nächstes Jahr werde ich mir dank Sponsoring der Firma einen Startplatz in Roth holen... und wenn ich da dann nach einem halben Tag, am Ende meiner Kräfte und einer Leistung, die ich mir in meinem ganzen Leben nie zugetraut hätte, doch ins Ziel fallen sollte, dann wird das einfach nur geil sein!
Ob ich dann Letzter oder was auch immer sein werde, ist mir egal. Ich werde durchgekommen sein und hoffentlich damit etwas erreiche, was ich letztes Jahr für völlig unmöglich gehalten habe. Dann, ja dann, kann man sich auch mal Gedanken machen, wie schnell man ins Ziel kommt. Aber das Ziel selbst ist beim ersten Mal doch das allergeilste, was es gibt. Und genau das ist die Faszination, sich selber überwunden zu haben.