Es gibt Preisgelder für die Tageswertung und Preisgelder für die Gesamtwertung.
Ohne Hilfe von Alistair wäre Johnny vermutlich überhaupt nicht ins Ziel gekommen, so wie er getaumelt ist. 400m können verdammt lange sein, wenn man sich nicht mehr auf den Beinen halten kann. Und "kriechen" ist ja als Fortbewegungsart verboten. Zumindest wäre Jonathan nicht unter den ersten 20 ins Ziel gekommen, die beim Grand Final Preisgeld erhalten.
Da es fürs Grandfinal doppelte Punkte gibt wurde durch die Bruderhilfe sowohl die Tageswertung als auch die Gesamtwertung gravierend beeinflusst (für alle außer Shoeman).
Für den zweiten Platz in der Tageswertung erhielt Johnny Brownlee 12.000 USD, dafür dass er mit Hilfe von Alistair in der Gesamtwertung zweiter statt dritter wurde erhält er rund 20 000 USD mehr.
Alarza hat also 20000 USD auf diese Weise verloren und alle anderen in der Tageswertung von Cozumel sind einen Platz weiter hinten mit entprechend weniger Preisgeld, als sie es durch die Aktion sonst gewesen wären.
Vor dem Hintergrund finde ich das krass, dann gehört das nach den Regeln entsprechend ausgelegt, sonst brauchen wir diese Regeln nicht.
Ich stimme Dir zu, dass das für unseren Sport gute Bilder produziert, war ein irres Rennen. Aber das darf doch nicht ein Grund sein, bestehende Regeln nicht anzuwenden.
Über Lutschen bei anderen Rennen, in denen es um deutlich weniger geht (hier: Bronze bei einer WM sowie Tagespodium und mehr oder weniger Preisgeld), regen wir uns ja auch alle (berechtigterweise) ziemlich auf.
Habe gerade nochmal die ITU-Regeln im Detail nachgelesen und bin jetzt der Meinung, dass man Johnny nicht nur hätte disqualifizieren können, sondern eigentlich disqualifizieren müssen gemäß
lt Tri-mag wurde der Einspruch der Spanier auf Grund von Appendix K Regel 7. "Accepting assistance from anyone other than a Technical Official, race official or other athlete" abgewiesen, nachdem eine Hilfe durch andere Athleten zulässig ist. Es scheint nicht verboten von anderen Athleten gestützt zu werden.
__________________ Erfolg stellt sich ein, wenn man mehr tut als nötig. Und das immer. Lothar Schmidt
Ich erinnere an die Diskussion über die Hilfe beim Fahrradfahren im Rahmen der Vergabe der Olympia Startplätze durch den DOSB.
Da wurde doch die erste Klage von Robisch stattgegeben, weil eine Teamtaktik laut Regelwerk nicht erlaubt sei. Ich glaube jetzt haben wir den Beweis, das Teamtaktik in jeder Hinsicht erlaubt ist.
lt Tri-mag wurde der Einspruch der Spanier auf Grund von Appendix K Regel 7. "Accepting assistance from anyone other than a Technical Official, race official or other athlete" abgewiesen, nachdem eine Hilfe durch andere Athleten zulässig ist. Es scheint nicht verboten von anderen Athleten gestützt zu werden.
Leider zitiert das trimag nicht die vollständige Regel, die wie folgt lautet:
Zitat:
Outside assistance:
a.) The assistance provided by event personnel or Technical Officials is allowed but is limited to providing drinks, nutrition, mechanical and medical assistance, upon the approval of the Technical Delegate or Race Referee. Athletes competing in the same race may assist each other with incidental items such as, but not restricted to, nutrition and drinks after an aid station and pumps, tubular tires, inner tubes and puncture repair kits;
Aus dem gesamten Wortlaut dieser Regel und den darin genannten Beispielen gegenseitiger Hilfe geht eigentlich eindeutig hervor, dass es bei der "assistance" um Hilfe bei Radpannen, wie z.B. das Ausleihen von pumpen, die Weitergabe von Schläuchen, um das Weitergeben von Getränken kurz nach Verpflegungsstationen oder eben um medizinische Hilfestellung im Falle von Notfällen geht. Vor ein paar Jahren hätte man im Triathlon auch für diese Art gegenseitiger Hilfestellung disqualifiziert werden können und mit Einführung der outside-assistance-Regel wollte man das zu Recht legalisieren.
Schieben, Ziehen oder Tragen eines Athleten durch einen anderen ist nach meinem Dafürhalten und auch wenn man alle anderen Regeln betrachtet damit nicht gemeint. Wenn es Alistair nur um Hilfe seines Bruders gegangen wäre, dann hätte er ihn gestützt und auf das Eintreffen eines Sanitäters gewartet, damit dieser dann professionelle Hilfe leisten kann.
Allerdings: die Entscheidung ist gefallen und ich halte es für zulässig darüber zu diskutieren, auch wenn wir hier nur eine Sandkastendiskussion führen.
Nichtsdestoweniger sind die Bilder episch und als ich heute morgen den Videoausschnitt einigen Kollegen vorgeführt habe, hat eine Kollegin, die noch nie was von den Brownlee-Brüdern gehört hatte und auch sonst mit Triathlon nichts am Hut hat, gleich feuchte Augen bekommen und war restlos begeistert über diese Art von brüderlicher Hilfestellung, wie selbstlos Alistair sich hier für seinen kleinen Bruder geopfert hat und auch auf die eigene Plazierung gepfiffen hat. Das darf man bei der ganzen Regelauslegungsdiskussion nicht vergessen, wie die Bilder auf "normale" Leute wirken.
...
Nichtsdestoweniger sind die Bilder episch und als ich heute morgen den Videoausschnitt einigen Kollegen vorgeführt habe, hat eine Kollegin, die noch nie was von den Brownlee-Brüdern gehört hatte und auch sonst mit Triathlon nichts am Hut hat, gleich feuchte Augen bekommen und war restlos begeistert über diese Art von brüderlicher Hilfestellung, wie selbstlos Alistair sich hier für seinen kleinen Bruder geopfert hat und auch auf die eigene Plazierung gepfiffen hat.
...
So geil!
Da geht es mir genauso wie Deiner Kollegin!
War bislang nie an diesem Thema WTS interessiert, dann sah ich die Brüder bei Olympia schweben und jetzt habe ich das "Finisherfoto" im Web gesehen, danach Deine Insiderinformationen der letzten drei Tage gelesen und auch wenn es weiterhin nicht mein Hauptinteresse treffen sollte, Ali&Jonny sind geile Typen und diese Action heute Nacht kommt in meinem Ranking gleich nach dem Crawl von Sian Welch und Wendy Ingraham und noch vor Paula NF's Kollaps auf dem Alii Drive .
Epische Momente!!!
Nichtsdestoweniger sind die Bilder episch und als ich heute morgen den Videoausschnitt einigen Kollegen vorgeführt habe, hat eine Kollegin, die noch nie was von den Brownlee-Brüdern gehört hatte und auch sonst mit Triathlon nichts am Hut hat, gleich feuchte Augen bekommen und war restlos begeistert über diese Art von brüderlicher Hilfestellung, wie selbstlos Alistair sich hier für seinen kleinen Bruder geopfert hat und auch auf die eigene Plazierung gepfiffen hat. Das darf man bei der ganzen Regelauslegungsdiskussion nicht vergessen, wie die Bilder auf "normale" Leute wirken.
Moin,
ich muss gestehen, dass mich eher die WTS als irgendeine LD zum Triathlon gebracht hat. Hab vor ein paar Jahren eher zufällig in HH zugeguckt & gedacht 'wie geil ist das denn'. Ein/Zwei Jahre später hab ich in HH meine erste KD gemacht.
Es gibt zwar auch immer ein paar Rennen die ein wenig langweilig sind, aber gerade in den letzten Rennen gab es einige schöne Fluchtversuche der stärkeren Radfahrer & Radfahrerinnen. Gerade wenn verschiedene Taktiken aufeinanderprallen und schon in T1 ein paar Sekunden entscheiden in welche Radgruppe es geht finde ich super spannend.
Meistens ist das ganze im Live-Stream echt gut aufbereitet, da bin ich gern bereit ein wenig für zu zahlen ... an die Qualität kommt eigentlich keine LD-Übertragung ran.
Ich war gestern schon quasi 'beim Zähneputzen' als der gute Jonny ein wenig seltsam aussah...so Geschichten würde sich keiner trauen ins Drehbuch zu schreiben. Da läuft 01:40 alles nach Plan und in den letzen 90sek bricht das Kartenhaus zusammen.
Strich ...
Die Aktion generell sehe ich ein wenig kritisch. Die Pro's sind Vorbilder & so eine Aktion kann auch mit medizinischer Hilfe in der Nähe nach hinten losgehen.
Der nächste AgeGrouper oder Jugendliche denkt dann auch er müsste weiterwanken wenn er Sterne sieht...
Strich II ...
Ob Disqualifikation ja oder nein sehe ich wiederum pragmatisch. Medial schafft es das Ding in die Mainstreammedien. Bei einer DSQ hätte das Ganze immer noch nen blöden Nebensatz. Sex & Drama sells und die WTS hat ihr ein Auge zugedrückt.
In 'meiner' Regelinterpretation' ist dazu auch genug Platz. Explizit verboten ist es imo nicht.
Strich III ...
Respekt an Alistair - man muss in dem Tempo erstmal einen mitschleifen können -und dan diese robuste britische Art ihn über die Ziellinie zu schmeißen
Ich hoffe mal Johnny erholt sich gut von der Nummer....
Als er in Gold Coast ähnliches fabriziert hatte, hing ihm das zwei Wochen später in Kapstadt noch sichtlich nach. Glaube zu oft sollte man das wohl auch nicht machen.
Bei aller Begeisterung für den Kampfgeist der beiden Brownlees sollte man nicht ganz vergessen, dass solche Fastzusammenbrüche schon ziemlich gefährlich sind.
Die beiden sind hochtrainiert und deshalb übersteht das der Johnny wahrscheinlich viel eher als ein Durchschnittstriathlet.
Es sind schon Sportler nach ähnlichen Vorfällen in den Tagen danach verstorben.
1986 ist mal ein deutscher Student an den folgen eines Hitzekollapses beim Triathlon verstorben an Organversagen.
Es hat auch schon hochtrainierte erwischt.
Hochintensive Belastungen sind da gefährlicher als weniger intensive und dafür längere war damals zu lesen in einer Nachbetrachtung des Vorfalls von 86 von Medizinern.