Folgt man Deinem Argument, hätte man vor der Abschaffung der Sklaverei Aspekte der Umsetzbarkeit, Wirtschaftlichkeit und Effektivität abwägen müssen. Neben den Interessen der Sklaven wären dann auch die Interessen der Farmer zu berücksichtigen. Moralische Fragen dürften dabei "nicht das Hauptkriterium sein", "da Moral allzu oft keine Abstufungen und Kompromisse kennt".
Les' mal Details zum Sezessionskrieg in den USA: Nach Deiner Logik wäre der Krieg vom Norden ausgegangen aus der moralischen Pflicht heraus, die Sklaverei abzuschaffen (angefangen haben aber die Südstaaten). Die Abschaffung der Sklaverei war aber nicht die Haupt-Triebfeder des Krieges, und davor gab es jede Menge Kompromisse zu dem Thema (z.B. Missouri-Kompromiss). Nein, Moral war nicht der Hauptantrieb für den Krieg, es gab viele politische, wirtschaftliche und soziale Gründe. Was nicht ausschließt, daß einzelne Menschen sich vor allem aus moralischen Gründen daran beteiligten, aber das ist dann nicht politisch, sondern individuell.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Wir tragen eine moralische Verantwortung für die Folgen unseres Tuns. Überall dort, wo wir eine Wahl haben.
Ja, wir tragen eine konkrete, nicht auf die Moral begrenzte Verantwortung für die Folgen unseres Tuns, nämlich den Menschen gegenüber, die diese Folgen ausbaden müssen. Moralische Verantwortung klingt für mich nach Verantwortung einer höheren Macht gegenüber, oder dem Gewissen gegenüber - das juckt aber die Betroffenen beides wenig, daher halte ich das zwar für persönlich wichtig, aber objektiv untergeordnet.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Wie könnte man am effektivsten gegen solche Diskutierer und Abwägler vorgehen ?
Genauso wie in diesem Forum!!!
Wer nicht in die GrünLinke Bullerbüwelt passt, hat Mundtot gemacht zu werden.
Keine andere Meinung, außer die des GrünLinken Forums ist zulässig.
So einfach ist das
Wie könnte man am effektivsten gegen solche Diskutierer und Abwägler vorgehen ?
Meist überhaupt nicht. Es ist völlig unnötig, denn sie kommen normal nicht in relevante Entscheidungspoitionen. Die reden nur. Bevor die mit Abwägen und Diskutieren fertig sind, haben sich andere längst ans Steuer gesetzt und "machen".
Das Problem ist vor allem heutzutage die total panische und hysterische Berichterstattung in den Medien. Aus jeder Kleinigkeit wird sofort ein Skandal gemacht und Übertrieben bis zum geht nicht mehr.
Wenn dann, wie beim Klimawandel und den Folgen, zu recht vor etwas gewarnt wird, geht dass in der Masse unter.
Ich selber erwische mich auch immer mehr dabei, dass ich inzwischen einfach abgestumpft bin was die Meldungen angeht, weil in den Medien alle 2 Monate die Welt untergeht und das Thema eine Woche später dann wieder überhaupt keinen interressiert.
Die Kernkraft hat für die Energieversorgung Deutschlands nie eine große Rolle gespielt. Im vergangenen Jahr waren es 3% am Primärenergiebedarf, im Jahr davor waren es 6%.
als der Atomausstieg beschlossen wurde, lag der Anteil bei über 22 % - war damals das Thema Klimawandel und der mögliche Nutzen von geringen CO2-Emissionen noch völlig unbekannt? Das wäre der Punkt gewesen, fürs Klima verantwortlich und vorausschauend zu handeln.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Diesen geringen Beitrag der Kernenergie setzt man ins Verhältnis zu den Risiken, Kosten und zur gesellschaftlichen Akzeptanz. Die Kosten: Strom aus Atomenergie ist um ein Mehrfaches teurer als Strom aus Windkraft.
Wenn ich Dich richtig verstehe, hat für Dich das Argument der CO2-Vermeidung ein geringeres Gewicht als Fragen der Wirtschaftlichkeit und der Effektivität. Und zwar deshalb, weil die CO2-Vermeidung in die Zukunft zielt und sich erst auf die nachfolgenden Generationen auswirkt. Hingegen kommt die bessere Wirtschaftlichkeit der erneuerbaren Energien den jetzt lebenden Menschen zugute.
Erstere zwei Sätze stimmen. Letzteres merkt nur komischerweise keiner (s. auch oben die Strompreise, Investitionskosten für Wärmepumpen und Gebäudesanierung, Kosten für E-Autos - wo kommt die so gerne zitierte Wirtschaftlichkeit denn an, außer bei den Subventionsempfängern?). Es wäre ehrlich zuzugeben, daß regenerative Energieversorgung eventuell notwendig, aber auf längere Sicht noch nicht wirtschaftlicher sein kann, als die aktuelle Versorgung.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Du müsstest doch ein Verfechter der Windkraft sein. Ich verstehe nicht, warum Du in Deiner Argumentation fortwährend auf den Weiterbetrieb der alten deutschen Atomkraftwerke zu sprechen kommst.
Ich halte Windkraft für eine technisch gute und sinnvolle Sache - aber nicht geeignet, als Hauptenergiequelle ein industrialisiertes Land zu versorgen, und nicht geeignet, zu nahe am bewohnten Orten aufgestellt zu werden (finde ich übrigens auch bzgl. Hochspannungsmasten, Erdkabel sind da die bessere Lösung, leider viel teurer). Für Atomkraft spricht im Kontext von CO2-Ersparnis die oben zitierte Zahl. Windkraft ist eine gute Möglichkeit, lokal und temporär Energie zu erzeugen, aber für flächendeckende Versorgung braucht es zwingend ein Backupsystem aus nicht wetterabhängigen Quellen (Großspeicher, Kraftwerke). Und für letzteres hatten wir CO2-freie Möglichkeiten, die wir uns kaputt gemacht haben ohne Not, bevor vergleichbare CO2-freie Alternativen zur Verfügung stehen.
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Meist überhaupt nicht. Es ist völlig unnötig, denn sie kommen normal nicht in relevante Entscheidungspoitionen. Die reden nur. Bevor die mit Abwägen und Diskutieren fertig sind, haben sich andere längst ans Steuer gesetzt und "machen".
Mir kommt es so vor, als wäre genau das Gegenteil Realität.
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Keine andere Meinung, außer die des GrünLinken Forums ist zulässig.
So einfach ist das
Sehr geistreiche bzw. geistlose Bemerkung.
Anscheinend hast auch du nicht begriffen, dass es nicht halb zwölf oder 5 vor zwölf sondern bereits 5 nach zwölf ist.
Wir können nur noch die Scherben zusammenkehren und ggf. dafür sorgen, dass der Haufen nicht zu groß wird.
Ich sehe im Moment niemanden - die Grünen auch nur eingeschränkt - außer ein paar (sich leider radikalisierender) überwiegend junger Leute die wirklich was erreichen und machen wollen.
Die Grünen könnten was machen, leider sind sie zu wenig ( im Parlament) um was zu bewegen. Sie werden von der FDP ( Partei der Lobbyisten und Menschen, die meinen Selbstbestimmung ist das höchste Gut (oder auch hier besonders passend: nach mir die Sintflut) und anderen Honks ausgebremst.