Lionel ist durch mit seiner Triathlon-Saison. Hier sein Rückblick auf den IRONMAN Chattanooga:
I am done for the season || Ironman Chattanooga thoughts
Anfangs sieht man Lionel beim Inteview im Ziel. Er sagt, dass er 0 % Chance hatte, Joe Skipper einzuholen. Er hat nur seinen Kona-Startplatz verteidigt. Lionel freut sich auf zwei Weltmeisterschaften im kommenden Jahr, aber nun ist er ziemlich müde und hat genug.
Bildinhalt: Durch
Beim Schwimmen haben Joe und Lionel einen kleinen taktischen Fehler gemacht als sie versuchten, auf der rechten Seite aus dem Gewühl draußen zu bleiben. Die schnelleren Schwimmer waren aber auf der linken Seite und diese Gruppe haben sie dadurch verpasst. Das Schwimmen war sehr einfach.
Bildinhalt: Ein seltenes Bild beim Schwimmausstieg
T1 war nicht besonders gut, Sam konnte ein Lücke aufmachen. Joe und Sam sind hart angefahren und Lionel beschloss, dass er sich das nicht antut und dadurch riskiert, dass er hochgeht. Er ist kontrolliert gefahren, sein bester Rad-Part des Jahres, 298 W im Schnitt. Das ist seine erste Langdistanz überhaupt, wo er nicht in der letzten Stunde des Radfahrens nachgelassen hat und die Leistung auf 240 W oder so runter ging. Er fühlte sich nach dem Radfahren gut.
Er ist etwas erstaunt, dass er so viel Zeit auf die Führenden verloren hat, aber daran gilt es in Zukunft zu arbeiten. Er möchte in der Off-Season z.B. mit ein paar Radprofis unterwegs sein um besser fahren zu lernen. Die Wattwerte sind okay.
Er wusste, dass er nicht gewinnen würde, weil Joe Skipper einer der Besten ist, wenn es darum geht, nach dem Radfahren zu laufen. Es ging Lionel nur um den Kona-Startplatz, also Zweiter oder Dritter werden. Lionel musste einige Male auf die Toilette. Die Lehre daraus ist, dass er vor den letzten Rennen sein Essen selbst zubereiten konnte und wenig Probleme hatte. Dieses Mal hat er im Hotel und auswärts gegessen und das hat er nicht so gut vertragen.
Am Anfang des Marathons hat er einiges an Zeit liegen lassen und wurde eingeholt. Er ließ Cody Beals und Ben Hoffman vorbeiziehen und verabschiedete sich gedanklich von seinem Startplatz auf Hawaii.
Jedoch wurden die anderen langsamer während er sich gut fühlte und stetig weiterlief.
Bildinhalt: Lionel hat Ben wieder eingefangen
Das Rennen wurde dann ziemlich taktisch mit einigen Tempowechseln. Die Muskulatur war bis zum Ende in Ordnung, die Psyche auch. Der Lauf war was die Ausführung angeht, der beste, den er je hatte. Er glaubt, dass er negative Splits gelaufen ist. Noch nie vorher war ansatzweise in der Nähe davon bei einer Langdistanz.
Der Rückstand auf Joe macht bescheiden, aber er glaubt, dass er mit einer guten Off-Season rankommen kann. Er ist glücklich, dass er nach drei oder vier Jahren nächstes Jahr zum ersten Mal keine Kona-Quali holen muss. Er wird sich darauf konzentrieren können, Halbdistanzen zu bestreiten und schneller zu werden. Was die Langdistanz angeht, so weiß er nun viel genauer, was er zu tun hat in Sachen Ernährung, Pacing und Training um konkurrenzfähig zu sein. Und deshalb war das Ironman-Jahr 2021 aus seiner Sicht ein Erfolg.
Warum hat er den Ironman in Kalifornien gestrichen? Er glaubt, dass er nicht vorne mitspielen könnte, weil er noch einiges an Arbeit zu erledigen hat. Er fährt gute Wattwerte, aber er kommt nicht vom Fleck. Das muss analysiert und gelöst werden. Er möchte nicht Rennen bestreiten, nur um dabei zu sein. Das macht ihm keinen Spaß, er will in die Spitze. Er glaubt, dass die Weltmeisterschaft im Mai dafür hervorragend geeignet ist. Er liebt den Kurs, er liebt das Rennen.
Lionel hat nun ein Team, dem er vertraut, einen Coach, der ihm gute Pläne schreibt. Vielleicht wird er mit Cam Wurf Rad fahren, der bald nach Tuscon kommen will.
Bildinhalt: Flashback: Cam Wurf quatscht auf Lionel ein
Er glaubt, dass es leichter ist beim Radfahren Dinge zu korrigieren, die nichts mit Leistung zu tun haben, als die Wattwerte zu steigern. Deshalb ist er zuversichtlich.
Was wird er in den nächsten Monaten tun? Er weiß es nicht. Er schreibt nicht die Trainingspläne. Es hat zehn Jahre gedauert bis er anderen Menschen genug vertrauen konnte, um sich helfen zu lassen. Und es funktioniert. Er glaubt an den Prozess.
Bildinhalt: Lionel quält sich aufs Podium – ein Glück nur Zweiter!
Er hat zwei neue Sponsoren: lululemon trägt er seit fünf Jahren und er liebt die Marke. Er ist sehr dankbar, für die Partnerschaft. Die Zusammenarbeit mit Discord kam dadurch zustande, dass er sich gerne austauscht, aber viele Plattformen toxisch sind, was schlecht ist für seine Psyche. Discord bietet eine viel kontrollierte, moderierte Umgebung.
Bildinhalt: Lionel auf Discord
Die Saison war eine Achterbahnfahrt. Er bedankt sich und freut sich, in einer Ära zu sein, in der sich seiner Meinung nach Triathlon grundlegend ändert.
Und ich freue mich, dass ich genügend Zeit gefunden habe, die ich mit dieser Zusammenfassung verschwenden konnte. 😅