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...unter den Protestierenden sind neben all den Spinnern und Verschwörungstheoretikern jede Mende "normaler" Menschen - und ich finde es unanständig, sie alle unte dem Stichwort "rechtsextrem" zu diskreditieren; mehr als 2/3 sind es ganz sicher nicht.
Schwer zu definieren, was man als "normal" zu verstehen hat.
Für normal würde ich es halten, dass ich wenn ich die aktuellen milden infekteindämmungsmaßnahmen für übertrieben halte und die Absicht habe, dagegen zu protestieren, ich vor Ort sofort das Weite suchen würde, wenn ich erkenne, dass an der Demonstration, an der ich teilnehmen will ein beträchtlicher Anteil an offensichtlich Rechtsextremen mitmarschiert.
Dass bei jeder dieser Demonstrationen ein beträchtlicher Anteil der Teilnehmer und der Megafon benutzenden Organisatoren, rechtsextremes Gedankengut verbreiten, ist nun wirklich nicht schwer zu erkennen.
Jeder Demonstrant, dem das egal ist und der trotzdem mitmarschiert, zählt für mich spätestens ab da nicht mehr als normal, sondern mindesten als verwirrt. zu den Verwirrten zählen ganz sicher auch die ganzen Anhänger von Verschwärungstheorien, die Bill Gates für schlimmer als Hitler halten (= "ganz normale" Impfgegner von der letzten Stuttgarter Hygiene-Demo, zu sehen gestern in in einem Beitrag der heute-show)
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Ohne Zweifel sind unter den Konservativen mehr, die für "Übertrieben" plädieren, aber unter den Protestierenden sind neben all den Spinnern und Verschwörungstheoretikern jede Mende "normaler" Menschen - und ich finde es unanständig, sie alle unte dem Stichwort "rechtsextrem" zu diskreditieren; mehr als 2/3 sind es ganz sicher nicht.
In Brandenburgs Städten melden AFD-Politiker oder rechtsextreme Gruppierungen diese Demos an und stellen auch die Redner wie die lokalen Zeitungen berichten. Da gibt es keinen Zweifel über die Demo-Organisatoren. Der gewählte Vorsitzende dieses Landesverbandes wurde übrigens gerade aus der AFD ausgeschlossen (mit 7:5 Stimmen), weil er die frühere Mitgliedschaft in einer Neonaziorganisation beim Eintritt verschwiegen hatte.
In Brandenburgs Städten melden AFD-Politiker oder rechtsextreme Gruppierungen diese Demos an und stellen auch die Redner wie die lokalen Zeitungen berichten. Da gibt es keinen Zweifel über die Demo-Organisatoren.
Trotzdem finde ich es richtig, dass diese Veranstaltungen stattfinden dürfen, denn es ist eines der beliebtesten Argumente aus dieser politischen Schmuddelecke, "dass man hier ja noch nicht einmal sagen darf, dass ..."
Die "normalen" Teilnehmer, die sich die Gesellschaft, in die sie sich da begeben, nicht ansehen oder denen das egal ist, müssen dann eben auch damit klar kommen, dass sie mit spinnerten Verschwörungstheoretikern und politischen Brandstiftern in einen Topf geworfen werden.
Zitat:
Zitat von qbz
Der gewählte Vorsitzende dieses Landesverbandes wurde übrigens gerade aus der AFD ausgeschlossen, weil er die frühere Mitgliedschaft in einer Neonaziorganisation beim Eintritt verschwiegen hatte.
Was in meinen Augen nur ein Bauerrnopfer ist, um den Anschein der "bürgerlichen Partei" zu wahren. Die Abstimmung über den Ausschluss ging mit sieben zu fünf Stimmen knapp aus. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die ehemaligen Mitglieder des nun verbotenen "Flügels" deswegen ihre Gesinnung ändern.
Nun ja, wenn man es mit den aktuellen Wahrumfragen abgleicht, sind etwa 5,5 % der Wähler für "übertrieben" und gleichzeitig AfD. Das sind ca. 1/3 der ganzen "übertrieben" Gruppe (17 %). Unter hauptsächlich würde ich als eher über 2/3 verstehen. Die zahlenmäßig zweitgrößte Gruppe sind die CDU-Anhänger, die für "übertrieben" plädieren (3,6%), dann kommen die Grünen-Anhänger mit 1,8 %, und SPD, Linke und FDP-Anhänger sowie "sonstige" kommen auf je ca. 1 %.
Ohne Zweifel sind unter den Konservativen mehr, die für "Übertrieben" plädieren, aber unter den Protestierenden sind neben all den Spinnern und Verschwörungstheoretikern jede Mende "normaler" Menschen - und ich finde es unanständig, sie alle unte dem Stichwort "rechtsextrem" zu diskreditieren; mehr als 2/3 sind es ganz sicher nicht.
Mich irritiert allerdings, dass Du Afd-Wähler verharmlosend "konservativ" nennst.
Ich bezog mich auf die Summe der Wähler, die eher konservative Parteien wählen, also CDU, FDP und AfD zusammen, nicht spezifisch die letzteren allein. Das Thema ob wegen der extremen Auswüchse einer Partei auch deren Wähler pauschal als Extreme bezeichnet werden können, haben wir ausgiebig im Rechtsruck-thread diskutiert.
Zitat:
Zitat von Hafu
Schwer zu definieren, was man als "normal" zu verstehen hat.
Für normal würde ich es halten, dass ich wenn ich die aktuellen milden infekteindämmungsmaßnahmen für übertrieben halte und die Absicht habe, dagegen zu protestieren, ich vor Ort sofort das Weite suchen würde, wenn ich erkenne, dass an der Demonstration, an der ich teilnehmen will ein beträchtlicher Anteil an offensichtlich Rechtsextremen mitmarschiert.
Deine "normal"-Definition bedeutet dann schlußendlich, daß "normale" Menschen praktisch nie gegen Regierungspolitik demonstrieren können, weil ja auch immer unerwünschte Beteiligte dagegen sind. Für mich ist normal, für etwas einzustehen oder zu demonstrieren, weil das Anliegen wichtig ist, und nicht zurückzuweichen, nur weil auch die Falschen der gleichen Meinung sind. "Das Weite suchen" kann ja nur nach Hause gehen heißen, und die Bühne den Spinnern ganz zu überlassen - wäre das wirklich überzeugend?
Abgesehen davon sehe ich eine Diskrepanz zwischen medialen Bildern der Demos, wo der Schwerpunkt immer auf den Spinnern und Extremen liegt (klar, gibt klicks und Einschaltquoten) und persönlichen Berichten von Teilnehmern, die diese Extremen oft als bunte, wirre, z.T. auch zu laute Randgruppe erleben, und eine große leise, aber sehr wohl normale Mehrheit sehen (die einfach durch Anwesenheit demonstriert, und froh ist, mal sich mit anderen unterhalten zu können).
Danke, ein schönes Beispiel dafür, wie die Presse sich auf die Extremen stürzt. Ich fände es hilfreicher, wenn in der Presse, statt Verschwörungstheorien eine große Bühne zu bieten, die Anliegen der weniger extremen Teilnehmer ausführlich und sachlich dargestellt würden, ohne pauschal eine Vereinnahmung oder gar Manipulation durch Rechte o.ä. zu postulieren.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Ich sehe nicht, was denn das sogenannte „Anliegen der weniger Extremen“ von denen der „Extremen“ unterscheidet. Kannst du mir das mal erklären?
Übrigens, 1933 gab es nicht nur die extreme SS, sondern leider sehr viele „Normale“, die das damalige Unrechtsregime erst ermöglicht haben.
Verstehe mich nicht falsch, unsere Demokratie ermöglicht andere Meinungen, lässt sie zu, diskutiert sie und unterdrückt sie eben nicht.
Es gibt aber sicher andere Wege, seine abweichende Meinung kund zu tun als in einer so nicht erlaubten Ansammlung von „Extremen“ (deine Wortwahl).