Das Argument des Produktivitätswachstums wurde wieder mal von den Gleichen beharrlich weggelassen bzw. ignoriert und von diesen SportskollegInnen zum X-ten Mal ausschliesslich der Demografiefaktor gegen eine umlagenfinanzierte Rente ins Feld geführt, was mich etwas müde macht, mich an solchen sich wiederholenden Diskussionen zu beteiligen, weil das Argument auch in der nächsten Rentendiskussion ignoriert werden wird, nur weil CDU/SPD/FDP/Grüne/AFD es im Interesse der privaten Versicherungs-/Finanzwirtschaft auch tun.
Und du ignorierst beharrlich, dass wir uns in einem globalen Standortwettbewerb befinden. Momentan ist ja alles prächtig in D, dass kann sich aber ganz schnell wieder ändern. Beispielsweise wenn wir versuchen, die Defizite im Renten- und Gesundheitssystem mal locker aus dem Konto "Produktivitätssteigerung" zu begleichen. Dann haben wir nix von der Produktivitätssteigerung, es gibt nämlich nix mehr zu produzieren. Wird dann woanders gemacht.
Es geht da nicht um die von dir ausgemachten Interessen der privaten Versicherungs-/Finanzwirtschaft, sondern um die Wettbewerbsfähigkeit des Landes. Ob das alles so richtig ist, wie es derzeit läuft, ist eine andere Frage.
Das ist ja auch der Grund, warum wir diesen elenden BSP-Wachstum brauchen. Nur so können wir - im globalen Wettbewerb - vermeiden, das die Produktivitätssteigerung nicht unmittelbar zu höherer Arbeitslosigkeit führt. Ich habe da immer so ein Bild aus Wolfsburg, Mitte der 50'er Jahre, vor Augen. Zwei oder drei VW-Käfer auf der Hauptstraße unterwegs, und trotzdem Vollbeschäftigung. Die haben halt ewig gebraucht, so ein Auto zusammenzuschrauben.
Geändert von schoppenhauer (20.04.2017 um 09:04 Uhr).
Natürlich ist der Produktivitätsfortschritt DER zentrale Motor für unser Gesellschaftssystem und dessen Subsysteme. Innovationen und technologischen Fortschritt und damit entsprechende Produktivitätsgewinne wird es m.E. auch immer geben. Die Frage ist aber, ob wir uns ausschließlich darauf verlassen wollen, wenn wir gesellschaftliche Systeme ausgestalten. Oder ob wir die Systeme auch weitgehend für sich schlüssig gestalten wollen.
Wir diskutieren hier ja zur Idee des bedingungslosen Grundeinkommens.
Meine Argumentation zum Rentensystem, als ein wesentliches staatliches Transfersystem, ist, dass die gute Idee und die guten Konstruktionsprinzipien aus einer Zeit stammen, in denen andere Rahmenbedingungen galten. Diese haben sich jetzt zum Teil sehr deutlich geändert und werden sich weiter (m.E. dramatisch) ändern.
Wenn wir alle die Ideen und praktischen Systeme vergleichbarer Staaten nehmen, dann sehen wir vor allem eine praktikable Alternative zum heutigen System: Die steuerfinanzierte Rente. Faktisch (und scheinbar lautlos) bewegen wir uns schon in diese Richtung, wird doch der Bundeszuschuss zur Rentenversicherung immer größer.
Der Vorteil ist eindeutig: Es wären wirklich alle an der Finanzierung beteiligt, wenn auch alle Steuerquellen ihren Beitrag dazu leisten müssen. Lohnsteuer, Einkommensteuer, Kapitalsteuer, Verbrauchssteuern etc. Und es ist auch praktisch eher umsetzbar, im Vergleich zu allen anderen potenziellen Alternativen. Das schließt übrigens private Vorsorge keineswegs aus.
Was hat das jetzt mit dem bedingungslosen Grundeinkommen zu tun? Wenn ein maßgeblicher Pfeiler staatlicher Transferausgaben in dieser Weise umgestellt würde, dann stellt sich die Frage: Warum sollten wir auf dieser Basis nicht die nächsten Schritte machen und alle Transferausgaben ausgabenseitig bündeln, die wir einnahmeseitig steuerfinanzieren?
Mir ist klar, dass diese Frage heute in der politischen Diskussion rein theoretischen Charakter hat. Aber die Diskussion ist die richtige, weil die Frage virulent bleibt: In welcher Gesellschaft, mit welchen gesellschaftlichen Subsystemen WOLLEN wir in Zukunft leben?
Es geht ... um die Wettbewerbsfähigkeit des Landes.
Als ich das letzte Mal nachgeschaut habe war Deutschland stolzer Exportweltmeister (= höchste Wettbewerbsfähigkeit). Gleichzeitig beschwert sich alle Welt (= lauter Geisterfahrer?) darüber, daß diese Überschüsse dauerhaft nicht haltbar sind und rät Deutschland dringend zu einem Ausgleich über eine Stärkung des Binnenmarktes (= höhere Löhne + Investitionen).
Das ist ja auch der Grund, warum wir diesen elenden BSP-Wachstum brauchen. Nur so können wir - im globalen Wettbewerb - vermeiden, das die Produktivitätssteigerung nicht unmittelbar zu höherer Arbeitslosigkeit führt.
Natürlich kann man das auch anders vermeiden.
Man kann Arbeitslosigkeit vermeiden, in dem man immer die vorhandene Arbeit auf alle verteilt.
D.h. ist weniger Arbeit da, arbeiten die Leute halt nicht 40h sondern nud 35 h oder 30 h.
Unsere Aussenhandelsüberschusse bedeuten, dass wir im Moment dafür arbeiten, dass andere konsumieren und uns dafür Schuldscheine zustecken (die wir vielleicht in X Jahren mal wieder gegen Konsumgüter aus dem Ausland umtauschen können oder auch nicht.).
Man kann Arbeitslosigkeit vermeiden, in dem man immer die vorhandene Arbeit auf alle verteilt.
D.h. ist weniger Arbeit da, arbeiten die Leute halt nicht 40h sondern nud 35 h oder 30 h.
Das geht auch, eh klar. Wir brauchen hier jetzt aber keine Umfrage machen, was die Leute von Lohnverzicht halten, damit wir endlich aufhören können immer mehr Müll zu produzieren und Ressourcen zu verschwenden. Alle Produktivitätsverbesserungen der "arbeitenden Klasse" wird es aus diversen Gründen ja nicht geben.
Als ich das letzte Mal nachgeschaut habe war Deutschland stolzer Exportweltmeister (= höchste Wettbewerbsfähigkeit). Gleichzeitig beschwert sich alle Welt (= lauter Geisterfahrer?) darüber, daß diese Überschüsse dauerhaft nicht haltbar sind und rät Deutschland dringend zu einem Ausgleich über eine Stärkung des Binnenmarktes (= höhere Löhne + Investitionen).
Die solche Tipps geben, können es nicht wirklich gut mit D meinen und haben eher ihre eigenen Export-Defizite vor Augen.
Und wie uns die Geschichte lehrt, können solche Topplätze am Futtertrog durch geringfügige Änderungen weniger Rahmenbedingungen schnell weg sein.
Das geht auch, eh klar. Wir brauchen hier jetzt aber keine Umfrage machen, was die Leute von Lohnverzicht halten,
Wieso Lohnverzicht, man müsste nur das was die Arbeitnehmerinnen und Arbetnehmer erwirtschaften mal wirklich an diese auszahlen und nicht riesige Geldsummen (Handeslbilanzüberschüsse), auf obskuren Konten verschwinden lassen.