Nun es gibt Konstrukte, die wichtiger sind als andere. Angenommen wir würden die Mathematik als unwahr wahrnehmen. Wie sähen dann heute unsere Welt, speziell die Wirtschaftsbeziehungen allgemein aus? Ich vermute, dass wir wohl Waren tauschen würden. Wären wir dann so weit entwickelt, wie wir es heute sind? Ich weiß es nicht. ...
Mathematik ist insofern wichtiger und hat eine längere Haltbarkeit als alle Religionen zusammen, weil auch nach dem Ableben aller Menschen ein Stein immer noch die exakt gleiche Zeit braucht, um auf den Boden zu fallen. Die Formel ist zwar "weg", aber das Gesetz exisitiert auf der Erde noch immer. Der Mensch entdeckt bzw. entwickelt die Formeln nur. Eine Religion verschwindet mit dem Ableben aller Menschen.
Ob unsere Gesetze immer gelten, ist eine ganz andere Frage.... Könnte ja sein, jemand rüttelt mal an unserem Universum und Steine fliegen dann spiralförmig nach oben
Ja, es sind Konstrukte. Aber darum geht es mir nicht, und auch den Gläubigen nicht. Es geht darum, ob und was diese Konstrukte mit der Wirklichkeit zu tun haben.
Gott existiert höchstwahrscheinlich nicht, aber der Glaube an Gott existiert. Er hat Auswirkungen auf die Menschen. Du hast das Beispiel einer positiven Auswirkung beschrieben, nämlich dass der Glaube geholfen hätte. Du verschweigst dabei die vielen negativen Auswirkungen der Religionen. Wenn Du den Glauben an Gott nicht über dessen Wahrheit, sondern über seine Auswirkungen rechtfertigst, musst Du auch die negativen Auswirkungen mit einrechnen, nicht nur die positiven.
Im übrigen überlasse ich jedem in seinem Privatleben seinen Glauben. Er geht mich nichts an. Ich hoffe, dass der Familie Deiner Bekannten nicht nur der Glaube, sondern vor allem auch Menschen helfen.
Das Konstrukt "Religion" hat dann etwas mit der Wirklichkeit zu tun, wenn es mir hilft oder irgendwie für mich "da ist". Also wenn ich Auswirkungen erkenne. Ob das Konstrukt selbst real ist oder "wahr" ist mir dabei egal.
Es gibt auch keine Komplexe Zahlen, sie sind aber beim Lösen technischer Probleme manchmal sehr hilfreich. Somit haben sie ihre Rechtfertigung gefunden.
Wenn ich krank bin, gehe ich natürlich zum Arzt. Es kann aber sein, dass ich gleichzeitig noch anderen Input oder Hilfe suche. Es kann auch sein, dass die Ärzte irgendwann zu dir sagen "Tut mir leid, wir sind jetzt am Ende". Vielleicht hilft dir in so einer Situation eine Form von Religion. Es sind dir einfach Möglichkeiten gegeben. Du berechnest die Stadien deiner Verwesung durch, ich bereite meine Wiedergeburt vor. Das ist doch schön so!
Du berechnest die Stadien deiner Verwesung durch, ich bereite meine Wiedergeburt vor.
Vorweg ich stimme deinem Beitrag zu, brauche selber die Religion dazu allerdings nicht.
Du bereitest die Wiedergeburt vor oder die Auferstehung?
Die Wiedergeburt wollen im übrigen die Buddisten vermeiden (was oft missverstanden wird). Die Wiedergeburt ist eine (weitere) Prüfung, weil man es nicht ins Nirvana geschafft hat.
... Er hat Auswirkungen auf die Menschen. Du hast das Beispiel einer positiven Auswirkung beschrieben, nämlich dass der Glaube geholfen hätte. Du verschweigst dabei die vielen negativen Auswirkungen der Religionen. Wenn Du den Glauben an Gott nicht über dessen Wahrheit, sondern über seine Auswirkungen rechtfertigst, musst Du auch die negativen Auswirkungen mit einrechnen, nicht nur die positiven.
Da stimme ich Dir zu. Es gab ganz grausliche Auswirkungen religiöser Systeme auf die Menschen.
Das gilt aber ebenso für die natur- und ingenieurswissenschaftlichen Systeme, hier hat die Menschheit auch nicht nur positiv profitiert, sondern ebenso gelitten und tut es auch heute noch.
Lieber Jörn, (...) ich sprach von Grundlagen der Wissenschafts- und Erkenntnistheorie (...) Sowohl Physiker als auch Sozialwissenschaftler halten sich an die auch hier aufgezeigten Wege. (...) Ob Eichstätt, Bamberg, München, Toronto, Melbourne, Sydney, London, Philadelphia ist doch wirklich wurscht innerhalb der Scientiffic Community.
Eichstätt und mit ihr die Professoren und Studenten unterliegen lediglich der Illusion, sie wären Teil der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Die (Zitat von Dir) "Grundlagen der Wissenschafts- und Erkenntnistheorie" werden von dieser Uni ja keineswegs eingehalten, sondern verletzt. Die Erforschung des Heiligen Geistes oder der maximalen Geschwindigkeit von Hexenbesen sind keine Wissenschaft, ganz egal, wie man es dreht und wendet.
Das trifft jedenfalls auf die theologischen Fakultäten zu. Eichstätt hat ja auch nicht-theologische Fächer. Diese könnten durchaus wissenschaftlich arbeiten. Jedoch nicht, wenn es nach oh-schon-wieder-ein-Sexskandal-Bischof Marx geht, der für Eichstätt zeitweise verantwortlich war: Er forderte die Uni auf, noch stärker "aus dem Horizont des christlichen Glaubens heraus" Wissenschaft zu betreiben. (Zitat von 2008) Das ist gleichbedeutend mit der Aufforderung, überhaupt keine Wissenschaft zu betreiben.
Nicht ein einziges Papier der theologischen Fakultäten Eichstätt wurde je in einem anerkannten wissenschaftlichen Journal veröffentlicht. (Diese Journale prüfen per "Peer Review" die Stichhaltigkeit und Methodik der vorgebrachten Argumentation und entscheiden über deren Veröffentlichung.) Die Reputation der "Forschungsergebnisse" der theol. Fakultäten in Eichstätt ist innerhalb der Wissenschaftsgemeinschaft exakt Null.
Eichstätt betreibt keine Wissenschaft, sondern Hokuspokus. Es ist eine Art Harry-Potter-Schule für zukünftige Priester. Der Unterricht besteht darin, dass aus einem sehr alten Zauberbuch vorgelesen wird.
Das Konstrukt "Religion" (...) Es kann auch sein, dass die Ärzte irgendwann zu dir sagen "Tut mir leid, wir sind jetzt am Ende". Vielleicht hilft dir in so einer Situation eine Form von Religion.
Religion ist aber im üblichen Sprachgebrauch nicht nur eine Phantasie. Religion ist beispielsweise nicht die Idee der "Zahnfee", oder etwas, was ich mir gerade ausgedacht habe.
Sondern Religion meint ein institutionell festgelegtes System von Glaubenssätzen, welches sehr exakt ausgearbeitet wurde. Der "falsche" Gaube wird bestraft. Es wird auch versucht, diesen Glauben gesellschaftlich verbindlich zu machen; etwa die Bemühungen der Kirchen, bestimmte Rechtsnormen zu beeinflussen; oder Andersgläubige per Gesetz dazu zu zwingen, den Glauben zu respektieren.
Religion ist eben keine "private Phantasie". An diesem Punkt macht sich die Kritik der Atheisten fest.
Eichstätt und mit ihr die Professoren und Studenten unterliegen lediglich der Illusion, sie wären Teil der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Die (Zitat von Dir) "Grundlagen der Wissenschafts- und Erkenntnistheorie" werden von dieser Uni ja keineswegs eingehalten, sondern verletzt. Die Erforschung des Heiligen Geistes oder der maximalen Geschwindigkeit von Hexenbesen sind keine Wissenschaft, ganz egal, wie man es dreht und wendet.
Das trifft jedenfalls auf die theologischen Fakultäten zu. Eichstätt hat ja auch nicht-theologische Fächer. Diese könnten durchaus wissenschaftlich arbeiten. Jedoch nicht, wenn es nach oh-schon-wieder-ein-Sexskandal-Bischof Marx geht, der für Eichstätt zeitweise verantwortlich war: Er forderte die Uni auf, noch stärker "aus dem Horizont des christlichen Glaubens heraus" Wissenschaft zu betreiben. (Zitat von 2008) Das ist gleichbedeutend mit der Aufforderung, überhaupt keine Wissenschaft zu betreiben.
Nicht ein einziges Papier der theologischen Fakultäten Eichstätt wurde je in einem anerkannten wissenschaftlichen Journal veröffentlicht. (Diese Journale prüfen per "Peer Review" die Stichhaltigkeit und Methodik der vorgebrachten Argumentation und entscheiden über deren Veröffentlichung.) Die Reputation der "Forschungsergebnisse" der theol. Fakultäten in Eichstätt ist innerhalb der Wissenschaftsgemeinschaft exakt Null.
Eichstätt betreibt keine Wissenschaft, sondern Hokuspokus. Es ist eine Art Harry-Potter-Schule für zukünftige Priester. Der Unterricht besteht darin, dass aus einem sehr alten Zauberbuch vorgelesen wird.
Besser kann man es nicht formulieren. Es soll ja nichts nach draußen dringen, was dort so getrieben wird. Chapeau! Viele liebe Grüße.