Stimmt. Diejenigen, die sauberen Sport betreiben oder für einen sauberen Sport forschen und eintreten, geben reihenweise frustriert auf. Währenddessen fließen weltweit unzählige Milliarden an Staats- und Werbegeldern munter zu den Dopern hin, nur verknüpft mit der Maßgabe, Medaillen zu liefern und sich nicht erwischen zu lassen.
Man könnte unzählige Beispiele bringen, dass die Leute eigentlich genau wissen, dass das, was sie da geboten bekommen, einfach so gut wie gar nicht "legal" zu erreichen ist. Aber solange sie die Show genießen können (im Sport) bzw. es billig zu bekommen ist (sei es nun für 10€ nach London fliegen), ist es für alle mehr oder weniger okay.
Ich kann halt nicht über die Zustände bei Ryanair schimpfen und gleichzeitig laufend deren günstige Tickets kaufen (btw. der Preis zieht natürlich entsprechendes Klientel an, weshalb man am laufenden Band die gruseligsten Geschichten von Ryanair-Flügen mitbekommt).
Stimmt. Diejenigen, die sauberen Sport betreiben oder für einen sauberen Sport forschen und eintreten, geben reihenweise frustriert auf. Währenddessen fließen weltweit unzählige Milliarden an Staats- und Werbegeldern munter zu den Dopern hin, nur verknüpft mit der Maßgabe, Medaillen zu liefern und sich nicht erwischen zu lassen.
Leider ist es tatsächlich so. Ich kenne Perikles Simon noch aus seiner Tübinger Zeit, auch als (verflixt schneller) Läufer. Seine wissenschaftlichen Arbeiten haben ihm einen ausgezeichneten Ruf als Anti-Doping-Kämpfer beschert, wobei er immer auch die Strukturen des Systems Leistungssport im Blick hatte.
Wenn er jetzt als einzige Konsequenz der aktuellen (und langjährig gewachsenen) Zustände die Aufgabe seiner Forschungsrichtung sieht, dann ist das mehr als ein frustriertes Einknicken. Es ist ein letztes Fanal.
Aber auch das wird vermutlich ungehört bleiben.
...und sogar im Abschiedsbrief bringt er die m.E.n. nicht ansatzweise belegte 40%-Zahl für Dopingprävalenz im Hochleistungssport.
Ich schließe mich deiner Meinung an, dass man nach dem Lesen des langen Briefes immer noch nicht weiß, warum und von was eigentlich Simon zurückgetreten ist.
Insbesondere der Hinweis, dass Leistungssportler einen Teil ihrer Persönlichkeitsrechte abgeben müssen (womit er höchstwahrscheinlich das ADAMS-System meint, demzufolge Kaderathleten ihren Aufenthaltsort angeben müssen, um Trainingskontrollen zu ermöglichen) mag zwar sachlich richtig sein, aber ich halte gerade ein funktionierendes System von Trainingskontrollen für einen der großen Hofffnungsschimmer, dass heutzutage tendenziell weniger betrogen wird, als noch vor 20 oder 30 Jahren.
...und sogar im Abschiedsbrief bringt er die m.E.n. nicht ansatzweise belegte 40%-Zahl für Dopingprävalenz im Hochleistungssport.
Ich schließe mich deiner Meinung an, dass man nach dem Lesen des langen Briefes immer noch nicht weiß, warum und von was eigentlich Simon zurückgetreten ist.
Insbesondere der Hinweis, dass Leistungssportler einen Teil ihrer Persönlichkeitsrechte abgeben müssen (womit er höchstwahrscheinlich das ADAMS-System meint, demzufolge Kaderathleten ihren Aufenthaltsort angeben müssen, um Trainingskontrollen zu ermöglichen) mag zwar sachlich richtig sein, aber ich halte gerade ein funktionierendes System von Trainingskontrollen für einen der großen Hofffnungsschimmer, dass heutzutage tendenziell weniger betrogen wird, als noch vor 20 oder 30 Jahren.
Im Gegensatz zur Ironman-Studie habe ich hier keine grundsätzlichen Fehler entdeckt.
Aber ich verstehe recht wenig, was er mit seinen diversen Andeutungen meint, z.B.:
"Alles andere, auch die im Prinzip notwendigen Maßnahmen, um halbwegs in
"normalere Gefilde" - also in die Bereiche eines nicht mehr mit vertretbaren Mitteln zu verhindernden Regelbruchs - zu steuern, sind doch allen sonnen klar, oder?"
Mir ist z.B. nicht sonnenklar, welche Maßnahmen notwendig sind, um Doping in "normalere Gefilde" zu reduzieren. Die NADA wüsste das wahrscheinlich auch gerne, aber Simon hat die Zusammenarbeit mit ihr abgelehnt. Nada weist Vorwürfe zurück
"Wissenschaftler Simon hatte dem SID als Resultat der Studie über den aktuellen Anti-Doping-Kampf gesagt: „Dieses Testsystem können wir komplett in die Tonne treten. Da gibt es gar nichts, keine Struktur, keine Idee, keine funktionierende Methodik.“ Auch das wollte Mortsiefer so nicht stehen lassen: „Wir haben Herrn Simon mehrfach angeboten, bei uns mitzuarbeiten. Er hat es immer ausgeschlagen. Das verstehe ich dann auch nicht so ganz.“"