Ich habe noch nie so lange gebraucht bis ich weiss was ich schreiben soll nach einer LD, vielleicht sollte ich einfach nichts schreiben aber Ihr musst ja nicht mitlesen. Beim Blog gehört aber zumindest einen Wettkampfbericht dazu, also versuche ich mal.
Beim Schwimmen habe ich ambivalente Gefühle, die immer noch frisch im Kopf rumdrehen.
Erstens die zeitliche Einsortierung beim rolling Start, wofür ich hier im Portal kritisiert wurde. Darüber ist eigentlich alles schon gesagt worden im "Ironman Austria 2019" Thread.
Das Zweite was mir schon bedrückt ist meine schlechte Zeit: 1:42, ich war glaube ich 2200-er von 2500 Finisher: erschütternd und niederschmetternd nach 12 Jahren Schwimmen üben.
Ihr versteht das mein Motto NICHT ist : "Glücklich, dass es das Schwimmen gibt, sonnst hätte ich den blöden Sport schon längst aufgegeben."
Dabei hatte ich ein gutes Gefühl. ich hatte im 50m Bad mehrere 1500-er ohne Neo in 30:xx geschwommen, und ein 2000-er in 40:07, wobei ich meistens nochmal 1000 darauf geschwommen bin. Hatte ausgerechnet, dass das doch für 1:25 reichen müsste auf 3800 (fehlende Abstöße und Ermüdung mitgerechnet). Aber nein, 1.42!
Es ging von der Atmung her auch recht gut für meine Begriffe, früher hatte ich Riesenprobleme mit der Atmung beim Schwimmen ohne Neo oder Pullbuoy in Süßwasser.
Meine Uhr hat etwas abgekriegt bei 1467m und ist da stehen geblieben bei 31:58. Wenn man das hochrechnet auf 3800m und noch mal 5 Minuten drauflegt ist man bei etwa 1:28 also wenn die gemessene 1467m stimmen stimmt das eigentlich mit meinen Erwartungen.
Verschiedene Profis haben 45 Minuten gebraucht, deshalb kann es nicht wirklich länger als 3800m gewesen sein. Auch hatte ich die Idee relativ genau navigiert zu haben, aber wer weiss bin ich doch in der Prairie rumgeschwommen oder habe im Lendkanal schwerstens abgeloosed. Ich weiss es nicht, bin immer nicht nur enttäuscht aber auch verwundert.
Ich schwimme als schlechter Schwimmer in Neo bedeutend besser als ohne, und deshalb wird der/diejenige, (zumindest der/die bis hier mitgelesen hat) sich wundern über folgende Aussage:
ICH HABE VORHER AUF EIN NEOPRENVERBOT GEHOFFT.
Ja wirklich. Ich habe nämlich eine Leiche im Keller: 2012 als ich, auch in Klagenfurt, nach 500m Schwimmen umgedreht bin und mein erster (und letzter) DNF in einem IM hingelegt habe.
Es gab damals auch Neoverbot (das Erste in Klagenfurt) und ich bekam wieder Atemprobleme und dachte: "Leck mich am A*** mit euerem Neoverbot ich höre auf".
Nie werde ich die enttäuschten Blicke meiner Söhne und die (zurechte) Wut meiner Frau vergessen. Natürlich hätte ich weitermachen müssen (bischen Brust, bischen Rücken zur Atemberuhigung bis das Kraulen wieder geht). Dieses Jahr hatte ich das Vertrauen dass ich es kann und es hat auch geklappt.
Deshalb freue ich mich bei diesem IM trotz der Zeit am Meisten über das Schwimmen:
MEIN ERSTER IRONMAN OHNE NEO (Hawaii zählt nicht, weil in Salzwasser ist das Schwimmen viel einfacher). Manche sagen: wenn man noch nie einen Ironman ohne Neo gefinished hat, hat man noch keinen Ironman gefinished.
Und das Wichtigste:
DIE SCHANDE VON 2012 IST AUSGELÖSCHT.