Was mir auffällt - vielleicht wurde das hier schon genannt, aber wegen Urlaub nicht gelesen: auffällig ist, dass eigentliche Kapitäne bzw. GC-Fahrer oft kaum schneller sind als Helfer.
Das finde ich besonders bei dieser Tour ziemlich augenscheinlich und bemerkenswert.
Vergleicht man das mit so einigen anderen Jahren, da sind die GC-Fahrer an Ausreißern mehr als vorbeigerauscht. Ich möchte das nun gar nicht als Beweis oder Gegenbeweis für oder gegen Doping sehen. Es ist halt etwas nachvollziehbarer für mich.
Für mich ist das schon etwas logischer als in früheren Zeiten. GC-Fahrer & Co konnten sich einfach nie wirklich ausruhen oder rausnehmen. Dank heutiger Livestreams sieht man ja auch, dass fast jede Etappe am Anfang irre scharf gefahren wird, bis überhaupt die Ausreißer feststehen. Ich glaube es gab nur eine Etappe, wo direkt die ersten Ausreißerjungs einfach so weggelassen wurden. Ansonsten war das oft ein Kampf auf biegen & brechen über mehrerere Kilometer.
Zwar müssen Helfer natürlich mehr im Wind fahren, aber einige konnten auch mal rausnehmen.
Dass Buchmann nun tatsächlich so auftrumpfen kann, ist aus Zuschauersicht schon toll - meistens noch unerwartet. Einen gewissen Anteil hat aber auch, dass Ineos im Gegensatz zu früheren Jahren nicht dominant ist. Weder von der Mannschaftsstärke - teilweise fallen ehemalige Top-Helfer extrem früh raus - noch die Kapitäne, was natürlich noch schwerer wiegt. Da würde auch kein dominantes Team helfen, wenn die Kapitäne "kaum" liefern können. Natürlich sind sie immer noch gut positioniert, können aber schlichtweg froh über die Windkanten-Etappe sein, sonst wäre ihre Ausgangsposition ggü. Pinot & co wesentlich schlechter.
Naja mal schaun. So offen war die Tour bisher noch nie ... .
Kann aber auch sein das Ineos auf Zeit spielt oder? Die Alpen kommen noch sie haben eine komfortable Position mit Thomas und Bernal in überschaubaren Abständen und müssen aktuell nicht so viel arbeiten.
Na mal schauen was die nächsten Berge bringen.
Kann mich nicht erinnern, dass ein Einzelzeitfahren sowenig Entscheidendes gebracht hat. Wenn dann einer gewinnt (und das wird sicher passieren nächstes Wochenende), hat das wenig zu tun mit herausragenden Zeifahrqualitäten.
Vielmehr werden die letzten Bergtappen die Entscheidung bringen.
Wir können auch nicht sagen, dass alle die vorne sind im Klassement gleich stark sind, weil die Abstände so klein sind. Die machen sich alle vor der Presse kleiner als sie sind. Vielleicht waren einige am Anschlag, und andere sind locker mitgefahren.
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Teil einer seriösen Vorbereitung ist immer, sich Ausreden zurechtzulegen.
Kann mich nicht erinnern, dass ein Einzelzeitfahren sowenig Entscheidendes gebracht hat. Wenn dann einer gewinnt (und das wird sicher passieren nächstes Wochenende), hat das wenig zu tun mit herausragenden Zeifahrqualitäten.
Es gab kein wirkliches EZF und auch keinen Prolog. Das "EZF" war 27 km lang (=gut für schlechtere Zeitfahrer). Ging den Berg hoch (=gut für Bergfahrer), ging Berg runter (=gut für gute Berg(-Ab)fahrer), ging etwas flach (=endlich mal was für Zeitfahrer wie Thomas) und dann noch mal kurz vor dem Ziel 18% den Berg hoch (=gut für Bergfahrer). Dazu jede Menge Kurven. Im Prinzip alles auf die Franzosen zugeschnitten. Und Leute wie Buchmann profitieren halt auch davon.
Die Tour ist spannend, da die Streckenführung es will und durch die Ausfälle von Froome & Dumoulin etwas das Niveau fehlt. Thomas ist halt kein Froome.