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Alt 22.12.2018, 12:40   #13201
Schwarzfahrer
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Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 6.211
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Ich verstehe, was Du meinst. Im Großen und Ganzen stimme ich Dir zu. Widersprechen möchte ich teilweise im Punkt der Moral. In vielen Fällen geht es um echte Schuld, nicht um ein mehr oder weniger eingebildetes Gefühl von Schuld ("Schuldkomplexe"). Die westliche Kultur, deren Menschen sich für Ebenbilder Gottes halten, haben anderen Völkern ihr Land gestohlen...

Wo viel über Gut und Böse gesprochen wird, hat man es stets mit einer aggressiven, wenig kompromissbereiten und selbstgerechten Kultur zu tun. Insofern teile ich Deinen Vorschlag, Kategorien wie Gut und Böse nicht zu verwenden, sondern ohne moralische Aufladung nach fairem Interessensausgleich zu suchen.
Ich glaube, wir stimmen weitgehend überein. Es gibt jede Menge übler Verbrechen, die als solche benannt werden müssen - ich will nur die einzelnen, oft vergangenen Verbrechen nicht als "allgemeine Schuld der Europäer, die in aller Ewigkeit abzutragen ist" definiert sehen. Und je nach Fall ist die Schuldfrage auch nicht so einfach nur einer Seite zuzuordnen. Z.B. haben die afrikanischen Stammeshäuptlinge prächtig an dem Sklavenhandel der weißen verdient, indem sie z.T. sogar eigene Stammesangehörige verkauften.

Und im Falle der Ideologien: ja, die sind eine perfekte Quelle für jegliches Verbrechen, daher bin ich auf jede Ideologie höchst empfindlich. Aber dann muß man auch klar trennen, daß bestimmte Ideologien bzw. ihre gläubigen Anhänger verantwortlich für bestimmte Taten sind, nicht aber grundsätzlich alle Angehörigen einer Gemeinschaft, aus der diese Ideologie hervorkam (also nicht "die Weißen", "die Araber", "die Juden"...).
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Schwarzfahrer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.12.2018, 13:10   #13202
schoppenhauer
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Registriert seit: 26.10.2007
Beiträge: 3.515
Ende der 80'er, große Schuldenkrise in Süd-Amerika. In meiner damaligen Filter-Blase war klar, dass wir und unsere Banken die Hauptschuld daran tragen.

Bei einem Praktikum in einem internationalen Pharma-Konzern mit starker Präsenz in Südamerika saß ich in einem Büro mit einem alten Mann (so alt wie ich heute...), der lange in Süd-Amerika gelebt und gerabeitet hatte.

Seine Erklärung ging so: Wenn der Ami einen Dollar verdient hat, leiht er sich noch einen und investiert den. Wird in Süd-Amerika ein Dollar verdient, leiht man sich noch einen und gibt 'ne Party damit. Er liebte die Länder und die Menschen mit dieser Mentalität...

Natürlich gibt es auch diesen Hang zur Ausbeutung durch den wirtschaftlich überlegenen. Der Mensch ist im großen und ganzen ein böses Tier. Wir wollen es nicht wahr haben, Trump hat es verstanden.

PS.: der Glaube kann das Böse in uns ein wenig abfedern, oder es entfachen.
schoppenhauer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.12.2018, 13:31   #13203
keko#
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Registriert seit: 06.11.2015
Beiträge: 17.455
Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
...Das ändert aber nichts an der systemischen Ausbeutung, wie man an der weltweiten und zur Zeit wachsenden Ungleichverteilung der Vermögen sofort erkennt.
Es fehlt bei deinem Posting die Überleitung zum Neoliberalismus, der eine Steigerung des Kapitalismus ist. Eine Ideologie, die mittlerweile dermassen in unseren Köpfen ist, dass wir sich nicht mehr hinterfragen (oder hinterfragen sollen).

- Wir hinterfragen nicht mehr, wie es kommt, dass wir in wohlhabenden Ländern wie Frankreich und Deutschland eine steigende Anzahl prekär Beschäftigter haben, sondern versuchen sie nur noch zu verwalten

- Wir hinterfragen gar nicht mehr, wie es dazu kommt, dass wir weltweit Millionen Menschen auf der Flucht sehen, sondern versuchen die Flüchtlingsströme zu verwalten.

- Wir hinterfragen gar nicht mehr, warum die Kluft zwischen Arm und Reich auch in DE auseindergeht.

usw usf.

Ganz im Zeichen der Agenda tut stattdessen jeder das, was er tun soll: Der Franzose schimpft über den Deutschen. Der Deutsche über den Flüchtling. Der Beschäftigte über den Hartzer.

Läuft!
keko# ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.12.2018, 13:50   #13204
keko#
Szenekenner
 
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Registriert seit: 06.11.2015
Beiträge: 17.455
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
....Daher wäre in meinen Augen eine differenzierte Haltung: "wie gehen wir jn bestimmten Punkten fairer miteinander um" deutlich sinnvoller, als die teilweise vermittelten moralisch aufgeladenen Schuldkomplexe, daß "die Industrieländer an allem Elend der anderen Schuld seien", und wir die "Ausbeutung" beenden müssten.
Thilo Sarrazin ist einem seiner Bücher (oder beiden?) gegen eine verordnete Gleichstellung der Menschen eingegangen und hat Unterschiede herausgearbeitet, die auf kulturelle Unterschiede beruhen. Ebenso Themen wie Schuldkomplex der Deutschen. Wie man mit ihm in den Leitmedien umgeht, ist bekannt. Mein Eindruck ist es, dass viele Deutsche, geprägt von der Last zweier Weltkriege, mittlerweile eine Art Abneigung gegen ihr eigenes Land haben und hoffen in einem Europa unschuldig aufzugehen. Diejenigen, die hier eifrig die christliche Vergangenheit realtivieren, Feiertage abschaffen wollen usw (um mal ontopic zu sein), sage ich: Läuft! Weiter so!
keko# ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.12.2018, 14:58   #13205
Trimichi
Szenekenner
 
Registriert seit: 10.06.2009
Beiträge: 7.264
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
[/indent]
Man muss sich vergegenwärtigen, was das bedeutet für die Menschen Indiens, Chinas, Afrikas, Amerikas und Europas außer Palästina, die sich in bester Absicht vor ihren eigenen Göttern niedergeworfen haben. Einfach weil sie dort geboren wurden. Der christliche Gott wird das an deren Söhnen und Töchtern, ihren Enkeln, Urenkeln und Ururenkeln rächen.
Indem er Didgeridoo spielt? So wie hier: https://www.youtube.com/watch?v=NECXWRijOgc
Trimichi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.12.2018, 16:27   #13206
qbz
Szenekenner
 
Benutzerbild von qbz
 
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.287
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Tatsache ist bei aller Ungleichheit (die m.M.n. gar nicht zu beseitigen ist, da die Menschen nun mal sehr unterschiedlich sind), daß wesentlicher Zuwachs an Wohlstand für einen Großteil der Bevölkerung nur in (nach Deinen Beschreibungen) vom Prinzip kapitalistisch, "ausbeuterisch" ausgelegten Systemen zustandegekommen ist; alle Versuche von sozialistisch/kommunistischen Staaten mögen zwar eine gewisse Gleichheit erreicht haben, aber nur Gleichheit in Armut und Stagnation, nie im wachsenden Wohlstand. Das sollte zu denken geben, wenn man die "Ausbeutung" grundsätzlich verurteilt.
Die kapitalistische Wirtschaftsweise besitzt ihrer Logik nach einen immanenten Druck / Zwang zur Entwicklung der Produktivität (Wachstum) aufgrund der Konkurrenz. Wer nicht produktiv genug ist, geht pleite bzw. wird die Produkte am Markt nicht los. Dieses Wachstum veränderte die menschliche Natur und die Umwelt schneller und tiefgreifender als in jeder anderen Zeit davor, bis zur möglichen Selbstzerstörung. Dass nun in einem nichtindustriellen, feudalen Land wie Russland ein "Sozialismus" entstehen sollte, d.h. dass der Kapitalismus einfach überspringen wird, indem vom Feudalstaat zu einer zentralistischen Planwirtschaft übergangen wird, war ja nie die Idee von Marx. Die Nachteile der zentralistischen Planwirtschaft für die Produktivität in einem nichtindustriellen Land erkannte auch China, allerdings sehr spät, und fördert deswegen die kapitalistische Wirtschaftsform, unter staatlicher Kontrolle.

Ich versuche übrigens nur das Funktionieren eines sozialen Organismus und seine inneren Gesetzmässigkeiten logisch zu verstehen und verurteile die ihr innewohnende, systemische Ausbeutung nicht im moralischen Sinne. Es spielt für das System doch keine Rolle, ob der Kapitalist gläubig lebt oder nicht, seine Familie liebt oder tyrannisiert. Er beutet bzw. nutzt auch als persönliches Individuum niemanden aus, indem er sein Kapital vermehrt, Beschäftigte einstellt oder entlässt. Es ist das Kapital mit dem ihm scheinbar innewohnenden Vermehrungstrieb, das alle regiert (auch über den Kapitalisten).

Geändert von qbz (22.12.2018 um 16:57 Uhr).
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.12.2018, 17:14   #13207
ThomasG
Gesperrt
 
Registriert seit: 23.01.2012
Beiträge: 4.786
Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
Ich versuche übrigens nur das Funktionieren eines sozialen Organismus und seine inneren Gesetzmässigkeiten logisch zu verstehen und verurteile die ihr innewohnende, systemische Ausbeutung nicht im moralischen Sinne. Es spielt für das System doch keine Rolle, ob der Kapitalist gläubig lebt oder nicht, seine Familie liebt oder tyrannisiert. Er beutet bzw. nutzt auch als persönliches Individuum niemanden aus, indem er sein Kapital vermehrt, Beschäftigte einstellt oder entlässt. Es ist das Kapital mit dem ihm scheinbar innewohnenden Vermehrungstrieb, das alle regiert (auch über den Kapitalisten).
Darüber will ich mal länger nachdenken.
Für mich gibt es schon Menschen, die ich für ausbeuterisch halte und die ich deshalb schon verurteile, auch wenn ich auf der anderen Seite durchaus Verständnis für eine gewissen Egoismus oder auch Bequemlichkeit u.ä. habe.
Das sind halt auch typisch menschliche Eigenschaften und ich bin ja auch kein Engel.

Den Kant`schen Imperativ hat uns mal ein Religionslehrer in meinen Augen ganz sympathisch näher gebracht.
"Was du nicht willst, das man dir tut, das füg` auch keinen anderen zu!".
Solche Richtlinien gefallen mir sehr :-).

Geändert von ThomasG (22.12.2018 um 17:21 Uhr).
ThomasG ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.12.2018, 17:21   #13208
merz
Szenekenner
 
Registriert seit: 10.11.2006
Beiträge: 6.414
Kant legte Wert auf die Feststellung dass kat. Imp. und Goldene Regel nicht gleich sind

m.
merz ist offline   Mit Zitat antworten
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