Was Lucy eben auch schon versucht hat zu sagen:
Die Zahl 50 kommt daher, dass man Mal gesagt hat, mehr schaffen die Gesundheitsämter nicht zu verfolgen. Wie viele Tests da im Spiel waren, ist dafür völlig nebensächlich und ein hochsetzen der Grenze wäre eine Kapitulation
Die Grenze wurde bei der letzten Ministerpräsidenten-Konferenz sogar abgestuft auf 35 und 50 behandelt, weil es erfahrungsgemäss jetzt sehr schnell von 35 auf > 50 hochging.
Wie viel Zeit? Seit Januar/März gute 6 Monate - puh, ganz schön knapp.
Doch, 50 bei Tönnies sind etwas anderes, da sich das Cluster/Ausbruchsgeschehen auf einen Betrieb beschränkt hat. Rechtzeitig eingreifen, Tests und Quarantäne. Genau das fordern eine Menge Virologen (u.a. Drosten) seit langem. Denn diese Cluster treiben unsere Pandemie.
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Schaut man auf dieses Schaubild, sieht man, dass in der Zwischenzeit schon recht viele Landkreise > 50/100000 liegen und ganz DE mit 40/100000 knapp davor. D.h. in kurzer Zeit wird DE insgesamt die 50/100000 erreichen. Natürlich handelt es sich bei dem Wert um einen statistischen Durchschnittswert, welcher nichts über den Verlauf und das konkrete Infektionsgeschehen aussagt. Die Gesundheitsämter machen ja die ganze Zeit nichts anderes als Du oben verlangst, sich genau mit jedem einzelnen Infizierten oder Verdachtsfall sowie den Cluster zu beschäftigen und die Verbreitung einzudämmen z.B. durch systematisch angeordnete und kontrollierte Quarantäne.
Schaut man auf dieses Schaubild, sieht man, dass in der Zwischenzeit schon recht viele Landkreise > 50/100000 liegen und ganz DE mit 40/1000000 knapp davor. D.h. in kurzer Zeit wird DE insgesamt die 50/100000 erreichen. Natürlich handelt es sich bei dem Wert um einen statistischen Durchschnittswert, welcher nichts über das wie des Infektionsgeschehen aussagt. Die Gesundheitsämter machen ja die ganze Zeit nichts anderes als Du oben verlangst, sich genau mit dem Wie zu beschäftigen und die Verbreitung einzudämmen z.B. durch systematisch angeordnete Quarantäne.
Eben, das ist super Arbeit, die die da leisten! Allerdings besteht - wie überall - Verbesserungspotential. Drosten hat deshalb schon lange einen Strategiewechsel in den GA gefordert und die Berliner GA sind nun damit im Tagesspiegel auch an die Öffentlichkeit.
Deshalb finde ich es - auf den ersten Blick - richtig, dass die Sperrstunde in Berlin gekippt wurde.
Wir brauchen Zahlen dazu, welche Situationen die Pandemie treiben. Nach allem Hören-Sagen sind dies eben nicht die Kneipen-/Restaurantbesuche, sondern andere Clustersituationen wie Hochzeiten und Parties. Deshalb dort konkret ansetzen (vor ein paar Wochen). Nun rennen wir dem Infektionsgeschehen etwas hinterher. Das bedeutet allerdings nicht, dass wir nun in plumpen Aktionismus verfallen und die Politik undurchdacht Maßnahmen implementiert, die kurz darauf von Gerichten kassiert werden. Es gibt durchaus rechtskonforme Maßnahmen und die gilt es zu stärken (teilweise verschärfen).
Vor allem: das eine Gericht stellt fest, dass Hotels gar keine Pandemietreiber sind und kippt das Verbot. Das andere Gericht sagt erstmal, dass sie das in der Kürze gar nicht beurteilen können und in dem speziellen Einzelfall zu Ungunsten der Gäste geurteilt, weil sie durchaus die Hotels bzw. das Reisen als Pandemietreiber sehen (schön, Reisende werden also automatisch als Infektionstreiber stigmatisiert).
Hier wird diskutiert, ob man in die Politik vertrauen kann, die überall unterschiedlich entscheidet. Da stelle ich dann aber die Justiz genauso in Frage, die auch permanent unterschiedlich entscheidet.
Doch, 50 bei Tönnies sind etwas anderes, da sich das Cluster/Ausbruchsgeschehen auf einen Betrieb beschränkt hat. Rechtzeitig eingreifen, Tests und Quarantäne. Genau das fordern eine Menge Virologen (u.a. Drosten) seit langem. Denn diese Cluster treiben unsere Pandemie.
Zumindest bis vor 1-2 Wochen hatten wir praktisch überall nur Cluster. Also eh nur ein Szenario.
Die Ausbrüche waren entweder Familien, Firmen wie Tönnies, Schulklassen....
Hier wird diskutiert, ob man in die Politik vertrauen kann, die überall unterschiedlich entscheidet. Da stelle ich dann aber die Justiz genauso in Frage, die auch permanent unterschiedlich entscheidet.
Das ist aber unser Rechtssystem, der Richter ist frei in seiner Entscheidung (insbesondere solange nur erstinstanzliche Urteile vorliegen).
Dazu kommt der Richter entscheidet zum großen Teil nach dem was die Parteien vortragen und entscheidet genau den einen Einzelfall.
Z.b haben die Richter in Mannheim gesagt, das "Beherbergungsverbot" ist im Grunde gar keines, weil die Reisenden können ja einen Test machen und dann könne sie reisen. Es ist ihnen gar nicht verboten zu reisen und den Test vorzuweisen haben sie in einer Eilentscheidung (also ohne dass sie jetzt lange Rechtsgutachten eingeholt haben) entschieden, ist zumutbar
Bei Abwägung in einer föderalen Demokratie kommen Instanzen, insbesondern in jeweiligen Einzelfällen, zu teilweise anderen Lösungen und Urteilen.
Es wird ja gerade nicht von Oben alles aufoktroyiert.
Die Querdenkerfraktion will da wo ihnen die zentralen Massnahmen nicht passen abgestufet Einzelfallentscheidungen und da wo ihnen die Einzelfallentscheidungen nicht passen zentrale Machtworte von Oben
Er spricht damit zumindest einen wahren Punkt an, da Risikogebiet nicht gleich Risikogebiet und 50 =/ 50.
Das ist ein wichtiger Aspekt, danke.
Der andere ist, daß zwar der Grund für die 50 in der Kapazität der Gesundheitsämter liegt, aber der mediale Eindruck ist, was bei vielen ankommt: es gibt über 50 Infizeirte je 100.000, und deshalb steigt die Wahrscheinlichkeit, sich unterwegs zu infizieren, plötzlich stark an, Stichwort "Risikogebiet".
Dieser Eindruck ist nicht ganz richtig, denn bei 3 x soviel Tests sind die 50 eben schneller erreicht. Im Frühling hätten wir von den jetzingen 50 gerade mal 17 gefunden, und wären entspannter. (es sind ja immer nur 50 gefundene von den 50+x Infizierten...). Tatsächlich sagt diese Zahl nur, das ab hier die Gefahr besteht, in Zukunft noch weniger Kontrolle über die Ausbreitung haben zu können (volle Kontrolle haben wir ja nie). Darauf wollte ich im etwas zu kurzen Beitrag hinaus, daß u.a. deswegen die Zahlen von Frühling und jetzt absolut nicht vergleichbar sind. Und den Vergleich halte ich auch für müßig, da es garantiert keine Wiederholung des ersten Verlaufs gibt, dafür sieht zu vieles anders aus (ob besser oder schlimmer, wissen wir erst nachher).
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Z.b haben die Richter in Mannheim gesagt, das "Beherbergungsverbot" ist im Grunde gar keines, weil die Reisenden können ja einen Test machen und dann könne sie reisen. Es ist ihnen gar nicht verboten zu reisen und den Test vorzuweisen haben sie in einer Eilentscheidung (also ohne dass sie jetzt lange Rechtsgutachten eingeholt haben) entschieden, ist zumutbar
Eigentlich hat es doch genau das Gegenteil entschieden, nämlich dass das mit dem "Freikaufen durch Test" eben nicht zumutbar ist, weil
Zitat:
Die Möglichkeit zur Vorlage eines negativen Coronatests diskriminiere Gäste aus Regionen mit schlechten Testkapazitäten – eine Testung innerhalb von 72 Student bis zur Ankunft im Hotel sei in ihrem Kreis kaum möglich. Die Tests müssten zudem privat bezahlt werden, was die Familie mit drei Kindern bei 154,91 Euro pro Test erheblich belaste.