Zitat:
Zitat von TriBlade
Die von Dir unterstellte grobe Fahrlässigkeit ist eine Vorsatzfrage (mit welchem Vorsatz handelten die Personen / direkter oder indirekter Vorsatz) um also Wissen zu können ob hier grobe Fahrlässigkeit vorlag, wie von Dir behauptet muss Du das ja vorher geprüft haben. Ich denke ich habe schon auf den richtigen Beitrag von dir Bezug genommen.
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Fahrlässigkeit ist gem. §276 BGB, wenn erforderliche Sorgfalt außer Acht gelassen wurde und etwas anderes als Vorsatz.
Es gibt im Ablauf von polizeilichen Maßnahmen standardisierte Prozesse, die vorliegenden Berichte lassen den Eindruck erwecken, dass hiervon mehrfach abgewichen wurde. Es ist gut, dass in unserem Rechtsstaat ausschließlich die Polizei zu Maßnahmen berechtigt ist, rechtsfreie Räumen zu verhindern. Wir haben Gesetze, die die sexualisierte Gewalt und Diebstähle in Köln untersagen, und es ist notwendig zu analysieren, warum die Polizei den betroffenen Bürgern nicht den ihnen zustehenden Schutz gewährte. Zitat aus dem
offiziellen Polizeibericht (S. 5): "
betroffene Frauen waren sehr aufgebracht, sie trugen vor, dass ihnen von Kräften im Bereich des Hauptbahnhofs nicht geholfen worden war"
Lt.
Augenzeugenberichten in der Lokalpresse war die außergewöhnlich aggressive Stimmung auf dem Domplatz bereits nachmittags um Fünf spürbar, in
diesem Video von 19:15 Uhr ist schon zu sehen, wie Raketen mitten in die Menge abgeschossen wurden. Ich persönlich erlaube mir weder den Einsatzleiter, die Leitstelle o.ä. pauschal dafür verantwortlich zu machen, dass die Situation eskalierte - aber so etwas gehört analysiert. Die Beurlaubungen von Polizeipräsident und Pressesprecherin sind Bauernopfer. Vereinbarte Abläufe müssen berücksichtigen, dass auch Polizisten menschlich und fehlbar sind.
Einen Ruf nach verschärften Abschiebemöglichkeiten kann ich nicht nachvollziehen. Wir haben Gesetze, die sind zu nutzen. Ich empfinde die Täter an Silvester in Köln genauso wenig repräsentativ für Migranten und Flüchtlinge wie durchschnittliche Pegida-Demonstranten für ganz Deutschland.
Wofür ich Bedarf sehe, ist der Umgang mit sexualisierter Gewalt in Deutschland. Sex ist etwas schönes - und wenn die nicht tolerierbaren Übergriffe in Köln in der Presse auf Voyeurismus der Leser abzielend als "Sex-Attacken" u.ä. bezeichnet und auf
Titelbildern mittels Fotos nackter Frauen mit sinnlich geöffnetem Mund beworben werden, ist das - genauso wie das Abschieben der Verantwortung durch Pauschalverurteilung von Flüchtlingen - eine unerträgliche Verharmlosung. Mich macht es betroffen, wie Männer sogar in diesem Forum in einigen Postings sexualisierte Gewalt an Frauen z.B. in Bierzelten als etwas, mit dem eine Frau doch rechnen müßte, ab tun.