Der Politik, die sich seit Wochen lieber mit dem Bundestagswahlkampf und entsprechenden Profillierungsversuchen beschäftigt als mit der dritten Welle ist sehr viel vorzuwerfen. Und Spahn könnte man von mir aus durchaus auch ablösen
Die größten Bremser beim eigentlich schon vor Ostern erforderlichen harten Lockdown waren aber neben dem Saarland die SPD-regierten Bundesländer.
Mit Vorwürfen alleine kommt man aber aus der aktuellen Misere nicht heraus, weshalb das Dinge sind, die man besser erst in ein paar Monaten klärt bzw. sich bei der Bundestagswahl für einen personellen Neuanfang in wichtigen Regierungspositionen entscheidet.
Nichts passiert stimmt auch nicht. Alleine der von dir kritisierte verbesserte Pflege-Patientenschlüssel, der weil der Arbeitsmarkt derzeit leergefegt ist, zu einem Rückgang der Intensivpatientenkapazität führt, ist doch ein Schritt in die richtige Richtung, da er die Arbeitsbedingungen der Pflege bessert und die im Herbst beschlossenen Lohnerhöhungen in der Pflege von 10% sowie bis zu 25% in der Altenpflege gehen ja auch in die korrekte Richtung.
Auf lange Sicht, ist die Änderung des Schlüssels ja nicht zu bemängeln.
Warum aber in der jetzigen Situation? Andere Dinge wurden ja auch ausgesetzt oder verlängert.
Vorallem ist es ja ein hausgemachtes Problem. Warum müssen Kliniken in einem so reichen Land Gewinne erwirtschaften? Das ist natürlich ein guter Punkt zum einsparen.
Ebenso mein Arbeitsbereich: viele Bäder privatisiert und zu Spaßtempel umgebaut. Wellness boomt für die Ober und Mittelklasse.
Im Gegenzug können immer weniger Kinder schwimmen. Durch die Pandemie wird das nicht besser.
Mein Arbeitgeber spart ab 21 Uhr ne 2.te Reinigungskraft, da man keine 3.40 Nachtzuschlag zahlen will.( wenn es bei Tvöd 3 überhaupt so viel ist)
Die Probleme die es schon gab, werden jetzt halt schonungslos aufgedeckt.
Und wie ich schon mal geschrieben habe: diesen Menschen vertraue ich nicht mehr.
Ich versuche ja immer viele Meinungen zu verstehen. Wenn man die Medizingeschichte anschaut, war klar es geht weiter. Also warum bemüht man sich nicht um mehr Leute oder macht Crashkurse für Interessierte?
Ich hab mich Anfang Februar freiwillig gemeldet um Pflegeheime zu testen.
Fast Ende März kam ne Antwort. Die Regierung und die Ämter arbeiten echt in nem anderen Tempo. Das ist Wahnsinn.
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Einfach Spass an der Bewegung haben!
Der Rest kommt von allein....
Nichts passiert stimmt auch nicht. Alleine der von dir kritisierte verbesserte Pflege-Patientenschlüssel, der weil der Arbeitsmarkt derzeit leergefegt ist, zu einem Rückgang der Intensivpatientenkapazität führt, ist doch ein Schritt in die richtige Richtung, da er die Arbeitsbedingungen der Pflege bessert und die im Herbst beschlossenen Lohnerhöhungen in der Pflege von 10% sowie bis zu 25% in der Altenpflege gehen ja auch in die korrekte Richtung.
OT, passt nicht so richtig in den Thread:
Teile davon wusste ich nicht, merci für die Info.
Ist die Neuerung des Tarifvertrags nicht zuletzt durch das Veto der Caritas gekippt worden?
( Link )
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Und wie ich schon mal geschrieben habe: diesen Menschen vertraue ich nicht mehr.
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Den Politikverdruss kann ich ja in manchen Bereichen verstehen, allerdings muss man auch genau sehen, wenn man im Herbst bei der Bundestagswahl seine Konsequenzen daraus ziehen will, was und wo die echten Alternativen sind. Bei den meisten Oppositionsparteien, die derzeit im Bundestag sitzen, wäre die Bewältigung der Pandemie ziemlich sicher auch nicht besser gelaufen, wenn man nur mal die Situation in vielen anders regierten europäischen Nachbarstaaten ansieht.
Den Politikverdruss kann ich ja in manchen Bereichen verstehen, allerdings muss man auch genau sehen, wenn man im Herbst bei der Bundestagswahl seine Konsequenzen daraus ziehen will, was und wo die echten Alternativen sind. Bei den meisten Oppositionsparteien, die derzeit im Bundestag sitzen, wäre die Bewältigung der Pandemie ziemlich sicher auch nicht besser gelaufen, wenn man nur mal die Situation in vielen anders regierten europäischen Nachbarstaaten ansieht.
allerdings muss man auch genau sehen, wenn man im Herbst bei der Bundestagswahl seine Konsequenzen daraus ziehen will, was und wo die echten Alternativen sind.
Off Topic (kann auch gerne in den Bundestagswahlkampf-Thread verschoben werden):
Das ist leider nur allzu wahr, wenn man unter "echter Alternative" nicht einfach eine Splitterpartei mit möglicherweise sinnvollem Programm versteht, sondern eine Partei, die auch eine Chance auf nennenswerten Stimmenanteil und somit politischen Einfluß hat. Ich kann mir leider keine schnitzen. Zuletzt meinte jemand, er würde am liebsten eine Partei wählen, dessen Spitzenkandidaten Merz, Palmer, Wagenknecht, Sarrazin heißen... (es gibt sicher auch ähnliche überparteiliche Zusammenstellungen mit anderem Schwerpunkt). Vielleicht sollte man die Regierungsämter gleich in Direktwahl verteilen, wenn die Personen mehr Eindruck hinterlassen, als ihre Parteien. Das gäbe dann auch sicher interessante Möglichkeiten der themenabhängigen Mehrheitsbeschaffung im Parlament.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)