...werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann...
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Und wer ist die "Wahrheitsbehörde" die diese Kontingente festlegt, und auf Grund wovon? Nur Kopfzahl? Oder noch Arbeitsweg der Familienmitglieder? Einheitswohlfläche und Dämmqualität für alle, und wer kein Geld hat, das Haus zu dämmen, zahlt halt noch mehr von nicht vorhandenen Geld? Oder gibt es dann einen privaten Handel mit Kontingenten? In Rumänien gab es übrigens in den 80-ern zeitweise pro Haushalt z.B. ein Stromkontingent von 30 kWh und Benzinzuteilung von 50 l pro Monat und Auto. Einige haben sich dann eben zwei Autos gekauft, und den Strom am Zähler vorbei angezapft; wer das nicht konnte, hat halt die Arschkarte gezogen und saß bei Kerzenschein oder mit Petroleumlampe im Haus udn wusch die Wäsche von Hand. Das sind die realen Szenarien, die am Ende solcher Überlegungen stehen: Zerstörung des Wohlstandes der breiten Massen, Rückkehr zu einer Aufspaltung in wenige Reiche, die sich merh als das "Kontingent" leisten können, und viele Arme, die mit dem Kontingent zurechtkommen müssen. Ist das die erstrebenswerte Gesellschaft für die Zukunft?
Ohne eine intakte Umwelt und ein gesundes Klima wird es keinen "Wohlstand der breiten Massen" geben. Je länger wir mit dem Gegensteuern warten, desto höher werden die Kosten und desto größer wird Wohlstandsverlust.
Ohne eine intakte Umwelt und ein gesundes Klima wird es keinen "Wohlstand der breiten Massen" geben. Je länger wir mit dem Gegensteuern warten, desto höher werden die Kosten und desto größer wird Wohlstandsverlust.
1. Definiere "gesundes Klima" - und prüfe dann, auf wieviel Prozent aller bewohnten Regionen der Welt dies zutrifft. Für welche Region will man genau ein solches "gesundes Klima", was ist mit den anderen, die schon länger zu warm, zu kalt oder zu trocken oder zu feucht sind?
2. Schätze mal die Wahrscheinlichkeit in Prozent, daß eine Kontingentierung der oben beschriebenen Art das Klima im gewünschten Rahmen hält bzw. in die gewünscht Richtung ändert, (schließe die Wahrscheinlichkeit ein, daß das Beispiel weltweit befolgt wird, nur in Deutschland dürfte wohl nicht ausreichen). Stelle dieser Wahrscheinlichkeit diejenige gegenüber, mit der die Kontingentierung breite Armut fördert. Das kann bei der Entscheidung für eine Option eine Hilfe sein.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
...Ist das die erstrebenswerte Gesellschaft für die Zukunft?
Warum denn nicht? Wenn in den priveligierten Ländern für Hinz und Kunz (also du und ich) Energie und Ressourcen so teuer werden, dass wir uns vieles nicht mehr leisten können, hätte das wohl Vorteile für die Natur.
Meine Großmütter waren so arm, sie konnten quasi nicht mal ihr Dorf verlassen. Für meine Eltern ging es anfangs nur in den Schwarzwald, später nach Österreich. Meine Töchter haben bereits viele Länder bereist.
Wer von diesen 4 Generationen hatte wohl den besseren ökologischen Fußdabdruck?
1. Definiere "gesundes Klima" - und prüfe dann, auf wieviel Prozent aller bewohnten Regionen der Welt dies zutrifft. Für welche Region will man genau ein solches "gesundes Klima", was ist mit den anderen, die schon länger zu warm, zu kalt oder zu trocken oder zu feucht sind?
2. Schätze mal die Wahrscheinlichkeit in Prozent, daß eine Kontingentierung der oben beschriebenen Art das Klima im gewünschten Rahmen hält bzw. in die gewünscht Richtung ändert, (schließe die Wahrscheinlichkeit ein, daß das Beispiel weltweit befolgt wird, nur in Deutschland dürfte wohl nicht ausreichen). Stelle dieser Wahrscheinlichkeit diejenige gegenüber, mit der die Kontingentierung breite Armut fördert. Das kann bei der Entscheidung für eine Option eine Hilfe sein.
Hach, da ist er wieder, der ewige Relativierer und Kleinredner. Immer die gleiche Leier wie schon im Corona-Thread. Klingt toll, hilft aber kein Stück weiter.
Du bist doch angeblich Wissenschaftler. Dann liess doch mal hier nach: IPCC Bericht
Ansonsten ein paar Stichpunkte für Deutschland, die der Klimawandel uns so bereitet: Trockenheit/Dürre, Ernteausfälle, Waldsterben, Hitzekollaps in den Städten, Wassermangel. Reicht dicke aus, um endlich ernsthaft was zu unternehmen.
Wer von diesen 4 Generationen hatte wohl den besseren ökologischen Fußdabdruck?
Ist der ökologische Fußabdruck das entscheidende Maß für das Leben der Menschen? Ist es das für alle? Klingt für mich ähnlich religiös wie das Konzept des Seelenheils aus dem Mittelalter, dem alles individuelle untergeordnet wurde.
Mir ist ein Ansatz, der das Leben möglichst vieler Menschen mit Sinn, Inhalt und Freude erfüllt, und dabei Leid und Entbehrung für möglichst viele minimiert, sympathischer - da diese Kriterien allerdings individuellerer Natur sind, persönlich und lokal variabel, ist das nicht auf so eine schöne vereinfachte Formel zu bringen. Ich freue mich aber, daß ich einen Großteil meines Lebens in einer Welt verbringen konnte, in dem solche pragmatischen und menschenfreundlichen Ziele oft höher geschätzt wurden, als religiöse Maßstäbe, so daß insgesamt die Lebensbedingungen von sehr vielen Menschen in wenigen Jahrzehnten mehr verbessert werden konnten, als davor in Jahrhunderten. Bei allem Verständnis für neue Probleme würde ich diesen Ansatz nie einer einzigen Sicht unterordnen.
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Ansonsten ein paar Stichpunkte für Deutschland, die der Klimawandel uns so bereitet: Trockenheit/Dürre, Ernteausfälle, Waldsterben, Hitzekollaps in den Städten, Wassermangel. Reicht dicke aus, um endlich ernsthaft was zu unternehmen.
Dem Absatz stimme ich ja zu - unsere Diskrepanz ist nur darin, was wir jeweils als sinnvolle und wirksame Handlungen und Änderungen ansehen. Ich halte eben wenig von kollektivistischen, die Menschen bevormundenden Eingriffen, besonders, wenn die erwartbare Bilanz von Nutzeffekt und Schaden ungünstig erscheinen (darum meine Frage Nr. 2 - Du magst da zu einer anderen Bilanz kommen, als ich - aber diese Überlegung gar nicht anzustellen ist eine sehr schlechte Basis für jede Entscheidung).
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