0,2-0,3s ... könnte ungefähr passen, aber nur weil das sehr kurz ist heißt das ja nicht dass man da nicht "das Richtige" machen könnte. Vergleich das mal mit der Ground Contact Time beim Laufen, das sind bei Tf=180 3 Schritte pro Sekunde von denen der Fuß ca 0,2s am Boden ist. Ganzer Fuß, nur Ballen, beides/abrollen? Kann ich eh nicht steuern da zu kurz? Stimmt nicht, kann ich sehr wohl.
Und Trittfrequenz beim Radfahren, selbst wenn ich nur drücke (und nicht ziehe, das Fass rolle und den Dreck wegkratze) habe ich bei Tf 90 mehrere Aktivitäten pro Sekunde.
Genauso beim Armzug. Wie viel Vortrieb da wirklich generiert wird? Ich hatte weiter oben einen niedrigen bis maximal mittleren einstelligen Prozentwert vermutet.
Wenn man das Kraulen grade lernt, sollte man darauf den Fokus legen? Nein.
Kann man auch schnell schwimmen ohne das überhaupt zu beachten? Ja.
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Grüße
Tri-K
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0,2-0,3s ... könnte ungefähr passen, aber nur weil das sehr kurz ist heißt das ja nicht dass man da nicht "das Richtige" machen könnte. Vergleich das mal mit der Ground Contact Time beim Laufen, das sind bei Tf=180 3 Schritte pro Sekunde von denen der Fuß ca 0,2s am Boden ist. Ganzer Fuß, nur Ballen, beides/abrollen? Kann ich eh nicht steuern da zu kurz? Stimmt nicht, kann ich sehr wohl.....
das kann man nicht vergleichen, da beim laufen für das was auf dem boden passiert VORHER angesteuert wird, sprich der fuß schon dementsprechend aufsetzen muss. kannst ja mal versuchen nach einer ballenlandung nochmal auf die ferse zu gehen :-)
es gibt natürliche biologische grenzen für die nervale ansteuerung von muskeln (nervenleitgeschwindigkeit). in der leichtathletik ist diese zeitliche grenze im sport mal definiert: 0,1s....der fehlstartzeitraum.
bei einem theoretisch komplett gestreckten Arm passiert doch in Sachen Vortrieb erstmal gar nichts, weil ich zunächst nur nach unten drücken kann und keinerlei horizontale Komponente habe, sin(180)=0
erst wenn ich über 45 Grad nach unten komme wird der Vortriebsanteil größer als der vertikale.
Ich nehme jetzt mal den Anwendungsfall der Sprinter, weil bei denen der Zug mit offenem Arm und minimaler Anstellphase am ehesten zu beobachten ist: 0° gibt es bei denen praktisch nicht. Es gibt kein Eintauchen, sondern der Arm wird in der Rückholphase gestreckt auf Maximalgeschwindigkeit gebracht und aufs Wasser geschlagen, so dass er gleich irgendwo in Richtung 20° bis 30° gedrückt wird. Dann beugen die Jungs den Arm etwas zum Anstellen und drücken wie die Ochsen. Dass ein nicht unerheblicher Teil der Kraft in der Vertikalen verpulvert, nimmt man in Kauf und gleicht das durch eine hohe Zugfrequenz aus. Das potenzielle Absinken der Füße wird durch einen massiven Kick kompensiert.
Hier das französische Speedo-Lehrvideo mit Florent Manoudou: Get Speedo Fit - Florent Manaudou - Crawl, Mouvement des bras
(Da schwimmt er natürlich im Schneckentempo, aber ihr könnt Euch vermutlich vorstellen, wie das bei höherem Tempo aussieht, wenn der Arm aufs Wasser knallt.)
Zitat:
Zitat von tridinski
Deshalb plädiere ich ja dafür so früh wie möglich und so radikal wie möglich Hand und Unterarm anzustellen dass man ohne Winkel 100% nach hinten drücken kann.
Das gibt bei vielen die Beweglichkeit einfach nicht her. Wenn Du so schwimmen kannst, ist das natürlich super für Dich und Deine Resultate sprechen für sich. Ich schätze mal, dass sich 90 % der Triathlon-Agegrouper nach 4 Wochen* die Schulter ruiniert hätten, beim Versuch, so anzustellen.
Und auch die Tatsache, dass es sehr schnelle Schwimmer gibt, die Sprinter jetzt mal außen vor, die deutlich tiefer anstellen (Michael Phelps - Freestyle 1/6 (Underwater Camera), spricht dafür, dass die Nähe des Ellbogens zur Wasseroberfläche nicht die entscheidende Rolle spielt.
Zitat:
Zitat von tridinski
EDIT3: Mein Verständnis hatte ich unseren Triathleten auch mal in einem 10 Wochen-Block zu vermitteln versucht, viele fanden es sehr gut, der anderen Hälfte war es aber etwas too much, die wollten einfach nur schwimmen egal wie https://triathlon.fun-ball-dortelwei..._okt_dez_2016/
Interessant! Da hast Du Dir viel Mühe gemacht.
Aber da hättest Du mal besser vorher im Forum rumgefragt, welche Resonanz beim triathletischen Zielpublikum zu erwarten ist. Ich finde es erstaunlich, dass nur die Hälfte keinen Bock hatte, da in die Tiefe zu gehen.
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*Okay, 3 Monate, so oft wie der durchschnittliche Agegrouper im Wasser ist.
Interessant! Da hast Du Dir viel Mühe gemacht.
Aber da hättest Du mal besser vorher im Forum rumgefragt, welche Resonanz beim triathletischen Zielpublikum zu erwarten ist. Ich finde es erstaunlich, dass nur die Hälfte keine Bock hatte, da in die Tiefe zu gehen.
Oktober-Dezember unbedingt Kilometer zu machen von Leuten die topspeed 1:40 schwimmen fand ich einigermassen lächerlich, aber die Reaktion derjenigen die mitgemacht haben war es schon wert sich die Mühe zu machen. Ausserdem habe ich selber ja auch viel davon mitgenommen.
Wahrscheinlich sollten wir hier jetzt bei uns in dieser Diskussion auch mal einen Unterschied machen zwischen WeltklasseSCHWIMMERN und AGEGROUPTriathleten.
Beim Radeln kann ich ja auch nicht sagen ich nehm einfach die Aerodynamik von Wiggins und alles wird gut, was der bei 55kmh macht hat mit meinen 35 kmh herzlich wenig zu tun
Handabklappen gehört dann sicher nicht in die AGEGROUPER-Kategorie. Mir macht's trotzdem Spaß mich damit zu beschäftigen
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Grüße
Tri-K
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Auch bei diesem Video ist wieder schön zu sehen, wie die Hand angestellt wird. Mein Auge erkennt einen Winkel von 32,7 Grad
Du hast Recht. Deswegen reißt der auch nix mehr.
Ich sehe einen deutlich kleineren Winkel im Handgelenk. Er hat zusätzlich noch die Hand zu einer kleinen Schaufel geformt, deswegen sieht der Winkel größer aus. Auch nichts, was wärmstens empfohlen wird.