Ist ja auch gut so, mein Sohn war ein Grund warum ich vor zwei Jahren mit Laufen begonnen habe.
Und wenn es von den Eltern vorgemacht wird muss man damit leben, wenn die Kinder es einem nachmachen
Das stimmt! Alles eine Frage der Referenzgröße, sage ich immer. Mein Mann wollte mich neulich ein wenig veräppeln und meinte zu unserem Sohn: "Deine Mutter ist ja Extremsportlerin. Die hat ja schon einen Ironman gemacht." Darauf der Dicke verständnislos: "Was ist denn DARAN bitte EXTREM, Papa???" "Dein Vater meint, weil ich so lange gebraucht habe," habe ich dann seufzend erklärt.
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"Mama," meint das Kind, "eigentlich würde ich ja gern 1000 Meter kraulen".
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Sehe ich halt zu, dass wir ungefähr gleichzeitig ankommen. Dürfte pädagogisch vertretbar sein. Tja, einen Sch*** tu ich. Der Dicke zieht mich ab. Aber sowas von, dass ich es gar nicht glauben kann. Klar bin ich keine gute Schwimmerin, aber mit so einer Klatsche (wir reden hier leider nicht von ein oder zwei Armlängen) habe ich nun wirklich nicht gerechnet.
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Zitat:
Zitat von Pantone
..."Deine Mutter ist ja Extremsportlerin. Die hat ja schon einen Ironman gemacht." Darauf der Dicke verständnislos: "Was ist denn DARAN bitte EXTREM, Papa???" ....
Also das wäre wohl der Moment wo ich als Mutter Angst kriegen würde was da noch so kommt.
Klasse Pantone, ich freue mich immer riesig wenn es Geschichten aus Eurer Kinderstube gibt.
Schön wie sich das mit dem Schwimmen durch Deinen kleinen Anstoß geregelt hat.
super Geschichte mal wieder - herzlichen Dank und schade, dass die nächste ins Nirvana verschwand
ansonsten bleib ich dabei:
Pantone - ich will ein Buch von Dir!
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Arbeitet, als würdet ihr kein Geld brauchen.
Liebt, als hätte euch noch nie jemand verletzt.
Tanzt, als würde keiner hinschauen.
Singt, als würde keiner zuhören .
Das Kind hat eine neue Lehrkraft im Sportunterricht. Endlich mal einen Mann. "Na," frage ich, "wie war´s denn? Ist der nett?" "Der hat einen Zopf," meint der Dicke. "Und der macht auch Ironman" "Echt jetzt?", hake ich nach. "Woher weißt du das?" "Er hatte einen Rucksack auf, auf dem Ironman stand," erklärt mir der Junior, "und da habe ich zu ihm gesagt: Ironman hat meine Mutter auch schon mal gemacht."
Ich muss lachen. Hätte ich nicht gedacht, dass der zurückhaltende kleine Kerl einfach so Leute anquatscht. Und dann holt er grinsend aus: "Und den zweifachen und den dreifachen und den fünffachen hat er auch schon gemacht!" "Im Ernst?", frage ich, "Wie heißt der noch mal?" Dann googeln wir gemeinsam und der Nachwuchs identifiziert den neuen Lehrer: "Ja, das ist er," meint er, als er sich die Fotos anguckt.
Tja, Leute, unser Dicker hat also seit heute Sport bei Ultra Arnold Wiegand. Da bin ich gespannt, ob der Nachwuchs die Note "1" wird halten können.
PS: Das Kind ruft gerade aus dem Bett: "Was ist mein IQ in Sport?" und ich frage mich, wie man bloß auf sowas kommt.
Wir haben ja ein Kind, das sich von frühester Kindheit an sehr für Regeln interessiert hat. Natürlich gilt das nicht unbedingt für zu Hause, aber außerhalb der eigenen vier Wände schon. Er selbst hält sich ja manchmal schon fast sklavisch an Regeln und als Mutter denkst du da schon mal "Mach dich doch mal ein bisschen locker". Was ihn komplett in Rage bringt sind Erwachsene, die z. B. ihre Rolle als Trainer oder Schiedsrichter nicht wahrnehmen.
Schiedsrichter
Der Dicke bestreitet im Fußballcamp mit seiner Mannschaft das "Finale". Er führt die Ecke aus. Während der Ball in der Luft ist (!), pfeift der Trainer ab. Der Ball geht direkt rein ("Eckentor, Mama!!!"). Seine Mannschaft verliert. Das Kind ist außer sich, steigert sich in Heulen ohne Ende, zumal wohl zum Ende der ersten Halbschaft die gegnerische Mannschaft eine ähnliche Situation hatte und selbstverständlich gewartet wurde, ob der auszuführende Freistoß reingeht oder nicht.
Der Trainer ist hilflos und laviert rum. Erst als der vierte Trainer kommt und fragt, was denn los sei, wird es besser. Der Mann sagt kurz und knapp wie folgt: "Ja, klare Fehlentscheidung! Mit sowas müssen wir alle lernen, umzugehen." Der Junior kriegt sich langsam wieder ein.
Trainer
Das Kind ist sauer. Einer hat seine Schienbeinschoner vergessen und alle müssen eine Runde um den Platz laufen. "Ich vergesse meine Schienbeinschoner nie, Mama," sagt er. "Ich weiß", antworte ich. Von Klein auf hatte ich ihn ermahnt, immer die Dinger zu tragen. Auch im Training. Das Argument vieler Mütter "Ach, im Training braucht man die nicht, da tragen ganz viele keine" hatte ich nie verstanden. Und als jetzt alle mussten, hatte natürlich prompt der Erste seine Schoner vergessen.
Auf einer Veranstaltung für die Eltern hatte ich dann mal erwähnt, dass unser Kind die Regel nicht verstehen würde und ich ihm die nicht erklären konnte. Die Antwort war in etwa so ausgefallen: "Seitdem hat auch keiner mehr seine Schienbeinschoner vergessen." Ohja, danke, das leuchtet natürlich ein.
Ausstattung
Bei jeder passenden Gelegenheit wird man als Eltern im hiesigen Verein darauf hingewiesen, dass die Kinder gern im einheitlichen Outfit erscheinen sollen. Außer unserem Kind haben fast alle folgendes Komplettsortiment: Trainingsanzug, Trainingsset (kurze Hose, kurzes Shirt, Stutzen), Aufwärmpulli 1 und Aufwärmpulli 2, Regenjacke, Rucksack, Handschuhe, Mütze. Und dabei habe ich sicherlich noch was vergessen. Wobei das mit dem einheitlich so eine Sache ist, weil die Bekleidungsstücke ständig unterschiedlich bedruckt werden.
Zum letzten Trainingsspiel ist das Kind nicht umgezogen erschienen, da die Kinder sich ja in der Kabine umziehen. Die Trainingsjacke hatte er im Rucksack. Da musste er sich wohl anranzen lassen, dass er nicht in Trainingsbekleidung erscheine. "Das nächste Mal", rate ich ihm, "sagst du einfach, du kommst direkt von einer Schule AG oder vom Zahnarzt oder so." Das Kind ist genervt und fragt, warum man denn bitte überhaupt dieses ganze Zeug bräuchte. Wenn man eine Trainingsjacke habe, bräuchte man nun wirklich keinen Extra-Pulli.
Ich biete an, dass er sich die Sachen ja zum Geburtstag wünschen könne. Will er nicht und hakt stattdessen noch mal nach, wofür man das ganze Zeug überhaupt bräuchte, schließlich habe er ja auch noch die neuen Klamotten aus dem Vereinscamp, die man immer dazu bekäme und die wolle er ja auch mal tragen. Da lasse ich die Katze aus dem Sack: "Weil dein Trainer das gut findet und weil er die verkauft."
Tennis
Gestern dann hat sich das Kind mal locker gemacht. Es hat auf dem Tennisplatz schelmisch grinsend mit seinem Trainer diskutiert. Erst hatte er die Punkte im Trainingsspiel lauthals anders gezählt als der Coach und dann hatte er den Schläger sinken lassen und freundlich gemeint: "Warum zählt das bei ihm anders als bei mir? Ich versteh die Regel nicht." Er hatte seinen Trainer aufmunternd angeguckt und auf eine Antwort gewartet.
Der Trainer hatte irgendwas gebrabbelt, aber das Kind hatte nicht locker gelassen. "Ja, wie", hatte der Trainer gemeint, "und deswegen spielst du jetzt einfach nicht weiter oder was???" "Ich verstehe die Regel nicht," hatte der Dicke insistiert, und ich war heilfroh, dass er es dieses Mal so locker nimmt. Irgendwann macht er wieder mit und gewinnt seine Partie gegen den Trainingskollegen. Im Auto muss er sich das noch mal von der kleinen Seele reden: "Der hat das schon wieder gemacht, Mama." "Ich weiß," sage ich, "ich hab´s gesehen."
Vor den Sommerferien hatte ich ein weinendes Kind vom Tennis abgeholt. Die letzen Minuten auf dem Platz hatte ich verfolgt und im Auto auf der Rückfahrt hatte ich mir einen Ruck gegeben und Tacheles geredet: "Ihr seid leistungsmäßig sehr unterschiedlich. Wenn der Trainer normal zählt, wirst du deinen Kumpel wahrscheinlich jedes Mal ziemlich hoch besiegen. Damit er eine Chance hat, gibt der Trainer ihm mehr Versuche oder spielt dir den Ball schwieriger ins Feld. Das ist so mit den Guten: Die bekommen oftmals einfach schwierigere Sachen, damit sie sich auch anstrengen müssen." "Ungerecht ist das trotzdem," hatte er gemeint. "Och," hatte ich getröstet, "sieh´s doch einfach als Kompliment!"
Manchmal gar nicht so leicht, dem eigenen Nachwuchs reinen Wein einzuschenken. Ich will ja auch nicht, dass er den Respekt vor anderen Leute verliert. Also bemühe ich mich, Fragen anständig zu beantworten so nach dem Motto "Die Leute sind wie sie sind, und wir müssen lernen, damit umzugehen, denn ändern wird sich von denen keiner." Und dann schließe ich in der Regel damit, dass ich noch mal ausführlich betone, was man denn alles Tolles von dem Einen oder Anderen lernen kann, denn natürlich taugt keiner von uns Eltern z. B. als Fußball- oder Tennistrainer etwas. Hoffen wir, dass der Junior seinen Spaß am Sport behält und seinen eigenen Weg findet, mit Regelwerk umzugehen.