Naja, immerhin war der Stoff vor 4 Jahren noch nicht nachweisbar. So ganz primitive 0815-Stereoide können es demnach nicht gewesen sein, wie mir scheint.
Vielleicht hatten sie einfach nur das Pech, dass die Dopinganalytik in genau diesem Bereich einen Schritt nach vorne gemacht hat.
Es ist halt eine Schere aufgegangen. Professionelles Sportevent (welcher Art auch immer) verhält sich zum Breitensport wie Hochglanzkatalog und TV-Soap zum wahren Leben ...
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Zähne zusammenbeißen und die Brocken runterschlucken!
Dürfen wir hoffen, dass es in anderen bekanntermaßen dopingverseuchten Sportarten ehrlicher zugeht, zum Bespiel im Radsport und in der Leichtathletik?
Nein - warum sollten wir?
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
...Dürfen wir hoffen, dass es in anderen bekanntermaßen dopingverseuchten Sportarten ehrlicher zugeht, zum Bespiel im Radsport und in der Leichtathletik? Oder liegt der aktuelle Mangel an positiven Proben in diesen Sportarten eher an der Unmöglichkeit, die im Ausdauersport derzeit verwendeten Dopingmittel nachzuweisen?
Zitat:
Zitat von drullse
Nein - warum sollten wir?
Wie wäre es, wenn ihr euch gelegentlich anhand der Fakten um Differenzierung bemüht und nicht dem Refelx erliegt, nach jedem positiven Fall mal eben den kompletten Spitzensport zu diskreditieren.
Fakt:
1.Es gab umfangreiche Nachtests, was ja zunächst mal - finde ich- sehr positiv ist, obgleich die Tests selbstverständlich ein paar Monate vor Rio hätten juristisch abgeschlossen sein sollen, um für die sauberen Sportler in Rio fairere Wettkampfbedingungen zu schaffen. Da hat das IOC und damit Thomas Bach im Timing klar versagt!
2. Es wurden zahlreiche Sportler positiv getestet aus Russland, Kasachstan, Weißrussland, Armenien, China, Moldau, Türkei und Ukraine.
3. Es wurden offensichtlich keine Sportler aus Ländern mit halbwegs vernünftig funktionierender NADA und engmaschigen Trainingskontrollen wie z.B. Deutschland, Frankreich, Großbritannien, USA positiv nachgetestet, obgleich auch diese in Peking Medaillen im Gewichtheben (z.B. Matthias Steiner) oder Leichtathletik gewonnen hatten
Die positiven Tests liegen sicher nicht an den unterschiedlichen Kosten von Dopingmitteln, denn China, Russland, Kasachstan, Aserbeidschan aber auch die Türkei sind entgegen gängiger Vorurteile wirtschaftlich hochpotente Länder, in denen insbesondere im Bereich der jeweiligen Eliten Geld überhaupt keine Rolle spielt.
Gerade für solche Länder sind Medaillen im Sport ein wichtiges identitätsstiftendes Instrument (dienen natürlich auch der Beruhigung der ärmeren Bevölkerungsschichten im Sinne von "panem et circenses") und vor diesem Hintergrund spielen einige tausend Dollar mehr oder weniger für Dopingmittel (ebenso wie moralische Erwägungen angesichts der totalitären Herrschaftsstrukturen) überhaupt keine Rolle.
Die naheliegendste Reaktion wäre also (wenn man jetzt nicht anfangen will Verschörungstheorien zu konstruieren), zu schlussfolgern: Es gibt eine Häufung positiver Tests in bestimmten Ländern, daher muss man auf diese Länder sportpolitischen Druck ausüben, eine effektive Dopingbekämpfung zu installieren.
Die Schlussfolgerung, die sich aus den oben aufgeführten Zitaten ergibt, es gibt eine Menge positiver Tests in bestimmten Ländern und Sportarten, also müssen alle anderen Länder, die in diesen Listen nicht oder nur selten auftauchen, genauso dopen liegt dagegen -zumindest für meine Denkweise- alles andere als nahe.
Wie wäre es, wenn ihr euch gelegentlich anhand der Fakten um Differenzierung bemüht und nicht dem Refelx erliegt, nach jedem positiven Fall mal eben den kompletten Spitzensport zu diskreditieren.
Fakt:
1.Es gab umfangreiche Nachtests, was ja zunächst mal - finde ich- sehr positiv ist, obgleich die Tests selbstverständlich ein paar Monate vor Rio hätten juristisch abgeschlossen sein sollen, um für die sauberen Sportler in Rio fairere Wettkampfbedingungen zu schaffen. Da hat das IOC und damit Thomas Bach im Timing klar versagt!
2. Es wurden zahlreiche Sportler positiv getestet aus Russland, Kasachstan, Weißrussland, Armenien, China, Moldau, Türkei und Ukraine.
3. Es wurden offensichtlich keine Sportler aus Ländern mit halbwegs vernünftig funktionierender NADA und engmaschigen Trainingskontrollen wie z.B. Deutschland, Frankreich, Großbritannien, USA positiv nachgetestet, obgleich auch diese in Peking Medaillen im Gewichtheben (z.B. Matthias Steiner) oder Leichtathletik gewonnen hatten
Die positiven Tests liegen sicher nicht an den unterschiedlichen Kosten von Dopingmitteln, denn China, Russland, Kasachstan, Aserbeidschan aber auch die Türkei sind entgegen gängiger Vorurteile wirtschaftlich hochpotente Länder, in denen insbesondere im Bereich der jeweiligen Eliten Geld überhaupt keine Rolle spielt.
Gerade für solche Länder sind Medaillen im Sport ein wichtiges identitätsstiftendes Instrument (dienen natürlich auch der Beruhigung der ärmeren Bevölkerungsschichten im Sinne von "panem et circenses") und vor diesem Hintergrund spielen einige tausend Dollar mehr oder weniger für Dopingmittel (ebenso wie moralische Erwägungen angesichts der totalitären Herrschaftsstrukturen) überhaupt keine Rolle.
Die naheliegendste Reaktion wäre also (wenn man jetzt nicht anfangen will Verschörungstheorien zu konstruieren), zu schlussfolgern: Es gibt eine Häufung positiver Tests in bestimmten Ländern, daher muss man auf diese Länder sportpolitischen Druck ausüben, eine effektive Dopingbekämpfung zu installieren.
Die Schlussfolgerung, die sich aus den oben aufgeführten Zitaten ergibt, es gibt eine Menge positiver Tests in bestimmten Ländern und Sportarten, also müssen alle anderen Länder, die in diesen Listen nicht oder nur selten auftauchen, genauso dopen liegt dagegen -zumindest für meine Denkweise- alles andere als nahe.
Sehr gut endlich ein guter differenzierte Kommentar kann ich voll so unterschreiben
Harald ich bin grundsätzlich bei Dir und finde Deine Argumentationskette schlüssig.
Was aber auch du zugeben musst ist, daß in den von Dir aufgeführten Ländern (vielleicht mit Ausnahme von Russland) die Pharma-Forschung und -Entwicklung, sowie die Grundlagenforschung in der Physiologie auf einem deutlich anderen Niveau liegt als beispielsweise in den USA, GB, Deutschland, Italien und Frankreich.
Insofern könnte man schliessen, daß in den pharmazeutisch schwächer entwickelten Ländern immer noch mit den "ollen Kamellen" unterstützt wird. In den technologisch führenden Ländern klönnten dagegen neue Generationen unterstützender Methoden verwendet werden, die in Tests noch nicht auffallen.
Ich weiss, alles wilde Spekulation. Ich will damit nur sagen, es ist sicher nicht nur schwarz oder weiss.
Wie wäre es, wenn ihr euch gelegentlich anhand der Fakten um Differenzierung bemüht und nicht dem Refelx erliegt, nach jedem positiven Fall mal eben den kompletten Spitzensport zu diskreditieren.
Dann wäre auch Deinerseits Differenzierung angesagt:
Es ist mittlerweile ebenso ein Fakt, dass wir erst mit einem Nachlauf von mehreren Jahren entsprechende Fakten (nach-) geliefert bekommen.
Im Übrigen wurden ja nicht alle Proben von Peking und London nachgetestet, sondern „nur“ ein ausgewählter Teil. Fakt ist, dass es damit keineswegs „umfangreiche“ Nachtests sind, sondern „nur“ 1.243 von über 10.000 genommenen Proben in Peking und London.
Und es gibt zusätzlich gar nicht ausreichend ausdifferenzierte Analyseverfahren, so dass bei Nachtests auch nicht alles herausgefiltert werden kann. Wer nicht weiß wonach er sucht, hat auch keine Analyseverfahren dafür.
Wir können daraus ziemlich wahrscheinlich folgern, dass es nur die Spitze eines Eisberges ist, die uns zu einem jeweiligen Zeitpunkt bekannt ist. Und es gibt viele Fälle, bei denen wir ebenso wahrscheinlich annehmen können, dass die Leistungen nicht sauber erbracht wurden und es dort auch keine wirkliche Evidenz mehr geben wird (Bsp. FloJo)
Dass das alles Vorbehalte befeuert, muss nicht wirklich überraschen.
Zitat:
Zitat von Hafu
Die positiven Tests liegen sicher nicht an den unterschiedlichen Kosten von Dopingmitteln, denn China, Russland, Kasachstan, Aserbeidschan aber auch die Türkei sind entgegen gängiger Vorurteile wirtschaftlich hochpotente Länder, in denen insbesondere im Bereich der jeweiligen Eliten Geld überhaupt keine Rolle spielt.
Woher nimmst Du diese Aussage „sicher“ und woher weißt Du über das Ausgabeverhalten politischer Eliten in diesen Ländern Bescheid? Im volkswirtschaftlichen Ranking (Bruttoinlandsprodukt) stellen sich die von Dir genannten Länder übrigens deutlich differenziert dar: China 2., Russland 8., Türkei 17., Kasachstan 47. und Aserbaidschan 66.
Zitat:
Zitat von Hafu
Gerade für solche Länder sind Medaillen im Sport ein wichtiges identitätsstiftendes Instrument (dienen natürlich auch der Beruhigung der ärmeren Bevölkerungsschichten im Sinne von "panem et circenses") und vor diesem Hintergrund spielen einige tausend Dollar mehr oder weniger für Dopingmittel (ebenso wie moralische Erwägungen angesichts der totalitären Herrschaftsstrukturen) überhaupt keine Rolle.
Hier stimme ich 100% zu, würde ergänzen, dass es oft um nationale (und manchmal auch persönliche) Minderwertigkeitskomplexe geht.
Zitat:
Zitat von Hafu
Die Schlussfolgerung, die sich aus den oben aufgeführten Zitaten ergibt, es gibt eine Menge positiver Tests in bestimmten Ländern und Sportarten, also müssen alle anderen Länder, die in diesen Listen nicht oder nur selten auftauchen, genauso dopen liegt dagegen -zumindest für meine Denkweise- alles andere als nahe.
Dem kann ich wieder nicht folgen. Freiburg (wir haben es nicht mal geschafft, das vernünftig aufzuarbeiten!) hat mein Vertrauen in "unser" System grundlegend erschüttert (das gilt übrigens in einer anderen Systemperspektive auch für die Fälle wie Siemens oder Deutsche Bank, das konnte ich mir so auch nicht vorstellen). Ich glaube auch, dass wir nicht auf dem Niveau von bspw. Aserbaidschan sind, aber wir sind eben auch nicht "mit Sicherheit" die "good guys".