Die Untersuchung ist aus 2017, da hat sich schon noch einiges getan.
Klar gibt es effizientere Geräte, aber an der Grundaussage des Artikels, daß die realen JAZ schlechter ausfallen, als die prinzipiell Möglichen, wie auch die Gründe dafür bleiben bestehen, denke ich. Das Internet ist voll von super JAZ-Versprechen, sehr enttäuschten WP besitzern, die sich über ihre hohen Stromkosten wundern, und den Leuten, die letzteren sagen, was sie alles falsch gemacht haben. WP ist halt kein "Selbstläufer", der ohne etwas Nachdenken immer perfekt passt, sondern braucht ein wenig Überlegung, damit es gut ausgenutzt wird.
Zitat:
Zitat von Feanor
Und es stimmt zwar, dass bei Warmwasseraufbereitung die JAZ niedriger ist. Aber bei ansonsten gleichen Bedingungen (Heizkörper, Hydraulik) wird man bei einem KfW40 Haus mit niedriger Vorlauftemperatur auskommen (Energiebedarf geringer), was wiederum die JAZ erhöht.
Genau diese Variablen machen es aus, daß sogar bei gleichen Bedingungen 5 WP-Besitzer 5 unterschiedliche Verbräuche produzieren, mit recht unterschiedlichen JAZ.
Zitat:
Zitat von MattF
Halt wieder ein typischer Schwarzfahrer, er findet einen 8 Jahre alten Artikel mit 16 getesteten Anlangen und kommt zum Schluss: WP ist scheiße!
Halt wieder ein tpyischer MattF, könnte ich sagen: wenn Schwarzfahrer drübersteht, liest man den Inhalt nicht mehr richtig, weil man zu wissen meint, was er sagen will. Nur habe ich nirgendwo etwas von WP ist Scheisse geschrieben, nur auf gewisse Gründe hingewiesen, die in der Praxis eine große Streuung der tatsächlichen JAZ verursachen. Es gibt eben nicht immer nur pro und contra, sondern Differenzierung. Ich schrieb sogar, daß, wäre bei uns Erdsonde erlaubt, ich schon möglicherweise eine WP hätte - klingt das wie eine pauschale Ablehnung, wie Du es mir unterstellst?
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Das ist aber so ein typisch deutsches Problem. Mit Förderung, unsinnigen "Stand der Technik" Vorgaben die die Industrie vorgibt usw.. wird der Aufwand für eine WP sowas von aufgeblasen, das steht in keinem Verhältnis mehr zum eigentlichen Aufwand.
Und dann kommen Heizungsbauer und wollen 30-40t€ für eine Umstellung auf LWP.
Ja, daran krankt die ganze Idee hierzulande. Was ich nicht ganz verstehe: liegt das allein an raffgierigen Handwerkern, oder liegt es auch an irgendwelchen besonderen typisch deutschen Auflagen, die die Montage (technisch unnötig) teuer machen? Letztere zu beseitigen, wenn es sie gibt, wäre das beste Heizungsgesetz.
Irgendwo auch mal gelesen, daß es in anderen Ländern feste Fördersummen gibt, die eher zu niedrigen Angeboten motivieren, als prozentuale Förderung wie hierzulande, die eher hohe Angebote triggern.
Zitat:
Zitat von Meik
Vielfach wird sich Gas aber auch einfach schöngerechnet. Bei den Leuten mit Erdgas im Haus und allem fertig mag das noch passen. Wenn man aber man nüchtern rechnet was Kamin/Abgasführung, der Gasanschluss, Grundkosten, Schornsteinfeger usw.. kosten passt das nicht Ansatzweise mehr im Neubau oder bei grundlegenden Renovierungen.
Ja, im Neubau, besonders ohne Gasanschluß in der Straße ist es sinnfrei. Allerdings haben wir (noch) einen sehr großen Bestand an einer existierenden Gas-Infrastruktur.
Zitat:
Zitat von Meik
Bohrung ist in den meisten Fällen wirtschaftlich völlig daneben. Wenn Platz Kollektor in den Garten sonst die Luftpumpe, mit dem etwas höheren COP holt man den Preis für die Bohrung im Leben nicht rein. Da kann man besser in PV, Dämmung, Fenster etc.. investieren.
Nach der Logik brauche ich auch kaum Dämmen, Fenster sanieren, etc.; die Kosten hole ich über die Heizkosten auch nie rein. Der Gewinn ist in Faktoren wie Komfort (Sommer wie Winter) und niedrigere laufende Kosten (kann in der Rente bedeutend werden). Bohrung mag teuer sein, aber man hat auch eine deutlich höhere Effizienz, und das Gefühl, etwas Besseres zu haben. Wer für ein TT 10 k€ ausgibt, ist auch nicht doppelt so schnell, wie einer, der 5 k€ bezahlt hat, fühlt sich aber u.U. deutlich besser drauf .
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Heute war es kalt und neblig. Leider kaum Solarertrag. Deswegen werde ich heute bei 7 Kilowattstunden Netzbezug landen, das ist trotzdem billiger als mit Gas zu heizen.
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
Bin ich bei Dir. 2009 sahen die Optionen aber so aus wie oben beschrieben.
Ich hab 2013 mein Haus gekauft, innerhalb von 2 Jahren war der 30 Jahre alte Gaskessel zwingend zu Tauschen. Da war die Sanierung noch nicht durch, von Wärmepumpe hat kein Heizungsbauer geredet, da hab ich auf Brennwert umgestellt. Hätte ich damals schon was von Monobloc, LG, Panasonic und Co. gekannt ... aber ok, eine funktionierende Heizung in die Tonne treten ist wirtschaftlich auch unsinnig, also bleibt erstmal die Gastherme.
Warmwasser läuft bei mir eh separat, ich bräuchte gerade mal knapp 3kW rein für die Heizung. Warmwasser läuft derzeit über PV-Thermie, kleine Hilfe im Winter von der großen PV, im letzten Jahr sage und schreibe 42kWh Netzbezug für Warmwasser gehabt. Heizstab hat zwar nur einen COP von 1, kostet aber kaum was und der COP bleibt, egal ob 45° oder 75 im Speicher sind. Dazu ist er stufenlos ohne Zeitverzögerung oder Verschleiß sekundengenau auf den PV-Ertrag regelbar. Hat dazu - wird irgendwann bei WP noch deutlicher - die Heizung rein auf den Heizbedarf abstimmen kann. Kleinere Heizleistung, keine hohen Temperaturen für Warmwasser, Vorlauf kann noch niedriger da keine Heizpausen für WW einkalkuliert werden müssen usw.. Und die Heizung kann in den Sommermonaten ganz aus. Kein Standby, keine Pumpe, kein Verschleiß, nichts.
Heute war es kalt und neblig. Leider kaum Solarertrag. Deswegen werde ich heute bei 7 Kilowattstunden Netzbezug landen, das ist trotzdem billiger als mit Gas zu heizen.
Wie gesagt, nicht dass wir uns falsch verstehen, das sehe ich absolut genauso, was im letzten Satz steht
Klar gibt es effizientere Geräte, aber an der Grundaussage des Artikels, daß die realen JAZ schlechter ausfallen, als die prinzipiell
Nur Heute kaufst du Anlage die haben eine JAZ von über 5 und landen dann am Schluss zwischen 4-5 und nicht bei 2.7.
Im Übrigen hab ich auch gesagt (Thema Differenzierung) dass ich mir, wenn ich ne laufende Anlage habe, aktuell nichts umstellen würde und es natürlich auf den Fachbetrieb ankommt, der die einbaut. Die Wahrscheinlichkeit im Moment einen zu bekommen, der nur abkassieren will und keine Ahnung hat, ist relativ hoch.
Das ist aber bei ner Gastherme genauso, viele zahlen viel zu viel fürs Gas, weil die Anlagen falsch dimensioniert und eingestellt sind. Es ist kein Argument gegen WP, wenn die Anlagen falsch geplant sind.
Bei 2 guten Anlagen Gas und WP bist du, noch die nächsten 10 Jahre betrachtet, mit einer WP besser dran in den Verbrauchskosten. Das ist meine Aussage.
Und die Aussage jetzt /innerhalb der nächste 20 Jahre alles auf Gas Brennwert umzustellen, halte ich für grundsätzlich falsch.
Nur Heute kaufst du Anlage die haben eine JAZ von über 5 und landen dann am Schluss zwischen 4-5 und nicht bei 2.7.
Es gibt Effizienzverbesserungen, die über 5 für Luft-Wärmepumpe kommt mir aber etwas sehr optimistisch vor.
Zitat:
Zitat von MattF
Das ist aber bei ner Gastherme genauso, viele zahlen viel zu viel fürs Gas, weil die Anlagen falsch dimensioniert und eingestellt sind. Es ist kein Argument gegen WP, wenn die Anlagen falsch geplant sind.
Ich sprach nicht gegen Wärmepumpe, sondern gegen das Wecken von über-optimistischen Erwartungen, egal bei welcher Technik.
Zitat:
Zitat von MattF
Bei 2 guten Anlagen Gas und WP bist du, noch die nächsten 10 Jahre betrachtet, mit einer WP besser dran in den Verbrauchskosten. Das ist meine Aussage.
Das dürfte stimmen. Für die Entscheidung zählen aber die Investitionskosten dazu, und die sind je nach Immobilie mehr oder weniger unterschiedlich.
Zitat:
Zitat von MattF
Und die Aussage jetzt /innerhalb der nächste 20 Jahre alles auf Gas Brennwert umzustellen, halte ich für grundsätzlich falsch.
Es ging nicht um "alles", sondern alle veralteten Gaskessel in Häusern, in denen der Besitzer die Investition in WP sich nicht leisten kann (oder das zumindest glaubt), könnte zu geringeren Kosten (und wahrscheinlicherer Akzeptanz) ein Brennwertkessel installiert werden, und einen wesentlichen CO2-Hub bringen, auf jeden Fall besser, als daß die alten Anlagen weitere 5 - 15 Jahre ausgequetscht werden.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Bei 2 guten Anlagen Gas und WP bist du, noch die nächsten 10 Jahre betrachtet, mit einer WP besser dran in den Verbrauchskosten. Das ist meine Aussage.
Da bin ich anderer Meinung, die Einsparung der WP gleicht nur die Differenz zwischen Gas- und Strompreis aus, die Verbrauchskosten sind daher ungefähr gleich.