Robert, mal am Rande gefragt, was hälst Du von Beef Jerky, Trockenobst & Nüssen als Snack? Suche Ersatzdrogen für die Unmengen an Schokolade, ich ich abends immer so vertilge.
Was rohe Nüsse angeht, so muss man einschränken, dass Mengen, die über eine kleine Handvoll hinaus gehen nicht verzehrt werden sollten, da sie Enzyminhibitoren enthalten, die den Proteinstoffwechsel sabotieren. Nüsse daher vorher über Nacht in Wasser einweichen, und das Wasser wegschütten. So werden diese Enzyminhibitoren weitgehend unschädlich gemacht.
Hardcore-Rohköstler weichen die Nüsse erst ein und trocknen sie dann (in einem Dörrautomaten, an der Sonne oder im Ofen bei max. rund 40 Grad), wenn sie sie als "Studentenfutter" verwenden wollen.
Unerheblich, da es a) die meisten Keime, die wir heute in Schach halten müssen, in freier Natur gar nicht gab und diese erst im Zuge der Seßhaftwerdung entstanden und b) weil das Fleisch vor Ort oder spätestens am Abend des gleichen Tages im Lager verspachtelt wurde, da man mangels Beherrschung des Feuers keine mehrtägigen Jagdabenteuer wagte, um nicht des Nachts Opfer der Löwen zu werden. Eine beschleunigte "Reifung" durch warme Temperatur des Fleisches war also sogar wünschenswert.
Dafür hätte ich mal gerne eine Quelle, auch speziell mit der "Spontanentstehung von Keimen"
Zitat:
Zitat von pinkpoison
Doch selbst sehr "betagtes Fleisch" gehört(e) zu den Delikatessen, selbst ohne jede Kühlung.
Der Afikaforscher David Livingstone berichtet teils haarsträubende Dinge über den Grad der Fäulnis, in die das Fleisch bereits übergegangen war, das man ihm seitens afrikanischer Ureinwohner als Ehrengast vorsetzte. Es stank bereits so erbärmlich, dass er es nur mit größtem Widerwillen herunterbrachte. Gestorben ist er aber nicht daran.... .
Ich denke man muss das alles wesentlich lockerer sehen, als wir das in unserer überzüchteten Welt heute tun.
Schlechtes Beispiel ever...
Zitat:
Am 1. Mai 1873 starb er in Ilala am Südufer des Bangweolo an Dysenterie.
Zitat:
Als Dysenterie (veraltete dt. Bezeichnung Ruhr, Dissenterie, englisch dysentery, Syn. bakterielle Enteritis) wird im engeren Sinne eine entzündliche Erkrankung des Dickdarms bei einer bakteriellen Infektion (Bakterienruhr) bezeichnet. Im weiteren Sinne werden hierunter auch Durchfallerkrankungen auf der Grundlage von Infektionen mit Parasiten (z. B. Amöben, Lamblien) oder Viren verstanden.
David Livingstone reiste von 1849 bis zu seinem Tod 1873, also 24 lange Jahre durch Afrika. Man darf davon ausgehen, dass er keine transportablen Kühlaggregate dabei hatte und ziemlich häufig das aß, was er selbst erjagte und ersammelte oder was ihm von den dort lebenden Völkern, die er erforschte, angeboten wurde. Von einer unmittelbaren Lebensgefahr durch überlagertes Fleisch kann also in seinem Fall nicht die Rede sein, sonst wäre er wohl schon auf seinem ersten Tripp jämmerlich eingegangen und nicht 24 Jahre lang munter durch Afrika gezogen. Den oben beschriebenen Verzehr von Gammelfleisch hat er auf jeden Fall überlebt, denn sonst hätte er wohl kaum drüber schreiben können
Außerdem darfst Du gerne den Beweis führen, dass die Infektion, die ihn getötet hat, durch Fleisch und nicht durch vergammeltes Wasser, Insektenstich oder eine infizierte Wunde herbeigeführt wurde, wenn Du Dir da so sicher bist. Ich bin gespannt, was Deine Recherchen ergeben.
Ich glaube nicht, dass die Evolution - was immer wir uns metaphysisch darunter vorstellen müssen - in ihrem Wirkungs- und Gestaltungsmechanismus etwas mit Empathie, Emotionalität usw im Sinn hat. Ich lehne auch die Sichtweise des "Intelligent Design" ab und glaube auch nicht an eine höhere moralisch-ethische Instanz wie einen Gott. Was wir als Moral und Ethik bezeichnen, ist eine Erfindung des Menschen und somit Kulturleistung, aber nicht Teil der Natur.
Wer (insbesondere als Mediziner) behauptet (wahrscheinlich habe ich dich fehlgedeutet), dass eine anerzogene und sich kulturell im Zeitgeist befindliche Hinwendung zu solchen, sicherlich lebenswerten Werten eine grundlegende Veränderung des Stoffwechsels zur Folge hat und so die elementaren genetischen Programme, die in uns laufen bewußt veränderbar wären, sollte vielleicht nochmal ins ein oder andere einführende Lehrbuch schauen. Man produziert nicht plötzlich sein eigenes B12 oder Eisen, nur weil man ein guter Mensch sein will und keine Tiere mehr isst und man wird dadurch auch nicht unangreifbar für Lectine und Phytate. Schön wenn's so wäre - aber das ist Lummerland.
Dass Empathie innerhalb der Evolution der Gattung Homo als soziales Wesen eine treibende Kraft war, ist unbestritten, aber nicht, was die grundlegende Funktionsweise unseres Stoffwechsels angeht, so wie er sich eben darstellt: Als der eines Omnivoren, der regelmäßig auch tierische Nahrung zu sich genommen hat und nehmen sollte, wenn er artgerecht leben will, weil ihm sonst wesnetliche Nährstoffe fehlen. Empathie dem Rest der Schöpfung gegenüber sichert uns aber Lebensmittel, die diesen Namen auch verdienen. Artgerechte Tierhaltung und ökologische Landwirtschaft bezeugen Respekt der Natur gegenüber und fördern gleichzeitig unsere eigene Gesundheit.
Insofern hast Du also recht.
Robert, ich habe keinesfalls behauptet, die Evolution des Intellektes habe die Stoffwechselfunktionen des Menschen verändert. Manchmal fürchte ich, dass eher das Gegenteil der Fall ist ;-).
Den Hinweis auf Lehrbuchstudium finde ich deplatziert.
Ich bin davon überzeugt, das wir Menschen unseren Verstand durchaus dazu nutzen können, uns in Respekt vor der Natur und der Kreatur zu ernähren. So etwas Ähnliches meinst Du wohl im Grunde auch.
Auf meinen Hinweis zu den durch einseitige Fleischernährung ausgelöste Erkrankungen bist Du leider nicht eingegangen.
Was mich noch mal interessieren würde: An der Verdauung sind ja im Großteil Bakterien am Werk. Aus der Evolutionsbiologie ist bekannt, dass Bakterien sich evolutionär sehr schnell weiter entwickeln, durch die häufigen Generationswechsel etc. Daraus müsste man doch schließen, dass zumindest einige Teile im Verdauungsprozess sich relativ schnell an neue Nahrung gewöhnen können müssten.
Was mich noch mal interessieren würde: An der Verdauung sind ja im Großteil Bakterien am Werk. Aus der Evolutionsbiologie ist bekannt, dass Bakterien sich evolutionär sehr schnell weiter entwickeln, durch die häufigen Generationswechsel etc. Daraus müsste man doch schließen, dass zumindest einige Teile im Verdauungsprozess sich relativ schnell an neue Nahrung gewöhnen können müssten.
Das is ein interessanter Punkt! Natuerlich entwickeln sich bestimmte Bakterien ziemlich schnell entsprechend optimaler Umweltbedingungen.
Ja, diese Anpassung gibt es bestimmt und wurde ja in gewisser Weise in Robert's Theorien (wenn ich das jetzt hier mal so nennen darf) auch beruecksichtigt. Die Population der Bakterien in Darm passt sich schnell an verschiedene Nahrungsmittel an. Robert hat dies, wenn ich es richtig verstanden habe, aber eher als problematisch beschrieben. Bei falscher Ernaehrung koennten sich Bakterien im Darm entwickeln, die fuer Gesundheit und Wohlbefinden nicht von Vorteil seien.
Beim Fermentieren und anaeroben Abbau organischen Materials stehen 'am Ende der Kette' zum Beispiel Methan produzierende Bakterien.
Beim Fermentieren und anaeroben Abbau organischen Materials stehen 'am Ende der Kette' zum Beispiel Methan produzierende Bakterien.
Verdammt! Ich wusste ja schon immer, dass meine des Öfteren auftretenden Fressorgien eine Herausforderung für meinen Körper sind, aber das er nicht mal mehr im GA1 Bereich das Festmahl verdauen kann und ich deshalb pupsen muss, dass war mir nicht bewusst