Eine „höhere Vernunft“ hätte ebenfalls das Higgs-Feld gefunden, mit den gleichen Eigenschaften und den gleichen Konsequenzen für weitere Fragestellungen. Es ist nicht zutreffend, dass bei einer „höheren Vernunft“ das Higgs-Feld plötzlich verschwunden wäre.
Nein, aber eine höhere Vernunft könnte Dinge erkennen, die wir nicht erkennen.
Es ist ja grundsätzlich das Problem, dass wir das Bezugssystem sind.
Wenn wir sagen, es ist wahr, dass ein Apfel zu Boden fällt, müsste man korrekt sagen, dass es eine Situation gibt, in der es wahr ist, dass der Apfel nach unten fällt. Diese Situation selbst ist aber ohne Wahrheitsgehalt, wir können keine Aussage über das Szenario machen.
Nein, aber eine höhere Vernunft könnte Dinge erkennen, die wir nicht erkennen.
Und was bringt uns das?
Wie ja auch von Jörn schon gesagt, selbst wenn es dieses Wesen gäbe, selbst wenn es Menschen gäbe die höhere Erkenntnisse hätten, wie könnte ich entscheiden ob diese diese Erkenntnisse wirklich haben oder mit einfach nur Unsinn erzählen, ohne dass diese Erkenntnisse auch konkret gemacht werden?
Die katholische Kirche erzählt mir, dass meine Sünden von Jesus übernommen worden sind durch dessen Tod. Das kann ich jetzt glauben oder nicht.
Es ist damit beliebig! Meinem Belieben überlassen, es zu glauben oder nicht.
Weil konkret belegen können sie es nicht.
Trotzdem sehe ich den Humanismus und die aktuelle Weltordnung (insbesondere die Menschenrechte) als im Moment die beste Theorie an, wie eine humane Welt aussehen könnte.
Humane Welt? Immerhin haben die letzten Jahrzehnte zugelassen, dass sich Nordkorea zu einer weiteren Atommacht entwickelt hat. So wie bereits Israel, Frankreich, Briten, Pakisten, Indien, China, Russland, die USA und bald wohl auch Iran. Wollen wir hoffen, dass spätere Generationen unser Zeitalter wirklich Humanismus nennen und nicht Idiotismus.
Humane Welt? Immerhin haben die letzten Jahrzehnte zugelassen, dass sich Nordkorea zu einer weiteren Atommacht entwickelt hat. So wie bereits Israel, Frankreich, Briten, Pakisten, Indien, China, Russland, die USA und bald wohl auch Iran. Wollen wir hoffen, dass spätere Generationen unser Zeitalter wirklich Humanismus nennen und nicht Idiotismus.
Hallo keko, ist das nicht einfach eine Immunisierungsstrategie, wie sie typisch ist für alle religiösen Menschen?
Selbst wenn irgendwann eine „höhere Intelligenz“ auftauchen sollte, könntest Du sofort sagen: „Was wäre, wenn es eine noch höhere Intelligenz gäbe?“.
Das Ergebnis wird immer und für alle Ewigkeit sein, dass Du Dich mit den gewonnen Erkenntnissen nicht auseinanderzusetzen brauchst, weil es möglicherweise dahinter noch etwas anderes geben könnte. Das macht Dich immun gegen jede Art von Erkenntnissen und Schlussfolgerungen, auch von denen, die von „höheren Intelligenzen“ stammen.
Das ist jedoch kein Fehler in Deiner Strategie, sondern deren Zweck.
Meine Frage, ob/wie Du eine solche Intelligenz überhaupt erkennen willst, blieb unbeantwortet. Das ist auch kein Wunder, denn für Deine Immunisierungsstrategie ist es erforderlich, dass diese geheimnisvolle Intelligenz unentdeckt bleibt.
Dieses Verschieben-ins-Unendliche ist eine Strategie, die bei fast allen Debatten mit religiösen Menschen auftaucht. Es suggeriert, dass man keine Entscheidung treffen könne, und dass man irre gespannt wäre auf die ultimative Wahrheit. Dennoch haben diese Leute bereits eine Entscheidung getroffen, nämlich dass die rationale Welt „nicht alles sein kann“, und dass es „dahinter noch etwas geben muss“. Es ist immer das gleiche Muster.
Ich finde, eine Debatte ist sinnlos, wenn diese Verschiebe-Taktik angewendet wird. Sobald man mühsam herausgearbeitet hat, dass auf der Erde alles mit rechten Dingen zugeht, heißt es sofort: „Jaaa, aber was ist hinter den Sternen? Ha!“
Auf meinen Einwand (dass die Debatte sinnlos wird, wenn alles ins Unendliche verschoben wird), erhalte ich meist zwei Reaktionen: Die religiösen Leute lehnen sich befriedigt zurück, weil ihre Strategie funktioniert, die darin besteht, eine Debatte ins Leere laufen zu lassen. Die rationalen Leute runzeln die Stirn, weil sie erkennen, dass etwas nicht stimmt; denn wenn eine Debatte per se kein Ergebnis haben kann, muss irgendwo ein Fehler sein.
Ich fände die Debatte produktiver, wenn wir uns auf die Erde, den Menschen und jene Dinge, die uns konkret tangieren, beschränken würden, damit das Verschieben ins Unendliche ausgeschlossen wäre.
Hallo keko, ist das nicht einfach eine Immunisierungsstrategie, wie sie typisch ist für alle religiösen Menschen?
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Ich fände die Debatte produktiver, wenn wir uns auf die Erde, den Menschen und jene Dinge, die uns konkret tangieren, beschränken würden, damit das Verschieben ins Unendliche ausgeschlossen wäre.
Also mein "Immunisierungsstrategie", wie du sie nennst, stammt von einem Professor der Theoretischen Physik (ich habe seinen Namen vergessen, könnte aber daheim nachschauen), der sich dieser Frage bzw. dessen Problem in einem Artikel angenommen hat. Das hatte überhaupt nichts mit Religion zu tun.
Auf meinen Einwand (dass die Debatte sinnlos wird, wenn alles ins Unendliche verschoben wird), erhalte ich meist zwei Reaktionen: Die religiösen Leute lehnen sich befriedigt zurück, weil ihre Strategie funktioniert, die darin besteht, eine Debatte ins Leere laufen zu lassen. Die rationalen Leute runzeln die Stirn, weil sie erkennen, dass etwas nicht stimmt; denn wenn eine Debatte per se kein Ergebnis haben kann, muss irgendwo ein Fehler sein.
Vielleicht bekommst du irgendwann auch mal diese Schwarz/Weiß bzw Entweder/Oder Denke aus deinem Kopf raus. Hier der denkfaule Gläube, dort der grübelnde Denker Du glaubst nicht, wieviele denkfaule Rationalisten mir schon über den Weg gelaufen sind.