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Das ist doch altbekannt, ein Teil der Rückwärtsgewandtheit der AfD (was leider weit mehr als 50 % aller Deutschen in diesem Punkt teilt). Unterstützt wird diese Haltung durch all die, die Inklusionsprojekte so schlecht ausstatten (finanziell wie personell), daß sie scheitern müssen, damit man mit dem Finger darauf zeigen kann: seht ihr, Inklusion funktioniert nicht (es funktioniert tatsächlich nicht für jeden, und nicht überall, aber es wäre viel mehr möglich, als getan wird. Ich kann verstehen, daß manche darüber nachdenken, ob solche schlechten Inklusionsprojekte lieber ganz gespart werden. Sogar unter den Eltern von Behinderten gibt es einen wesentlichen Anteil, die nichts von Inklusion halten, weil es bei ihrem Kind nicht passt. Diese stille Sabotage sichert den Bestand an Sonderschulen und WfBM, die durch wahre Inklusion stark schrumpfen müsste, die aber eine starke Lobby in den Sozialverwaltungen haben. Es ist übrigens die gleiche Haltung, die stur am segregativen 3-gliedrigen Schulsystem festhält, das ist ja auch der Gegensatz zur Inklusion. Darüberhinausgehende Feindseligkeit Behinderten gegenüber habe ich allerdings von der AfD noch nicht vernommen.
Das du nun so eine eindeutige Bemerkung relativerst, überteigt meinen Horizont.
Das du nun so eine eindeutige Bemerkung relativerst, überteigt meinen Horizont.
Was relativiere ich? Daß die Ablehnung der Inklusion sich quer durch die Gesellschaft zieht, einschließlich eines Teils der Eltern von Behinderten? Das ist Tatsache. Finde ich es gut? Nein, aber ich muß damit leben, und bringe es meinem Sohn bei, damit zurechtzukomen, denn das ist die Welt, in der er leben wird, länger als ich. Und ich trage kleine Schritte bei, daß es doch normaler wird, und ein wenig öfter klappt, als bisher. Daß Inklusion oft schlecht funktioniert, ist am wenigsten die Schuld der AfD (wie viele AfD-ler sitzen an Schaltstellen in Schulbehörden und Ministerien?), die sind nur eines der zusätzlichen Bremsklötze.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Flüchtlinge, Ausländer, Behinderte, Schwule, Frauen.... was weiß ich. Natürlich denken so nicht alle AfD-Wähler oder AfD-Politiker - das ist ja kar. Aber das schwingt doch ganz bewusst hier und da immer wieder mal mit. Und wenn sich der im Fernseh so [rassistisch] äussert, kann ich das doch auch.
Zitat:
Zitat von LidlRacer
Heute Nachmittag bin ich bei Twitter über eine Äußerung eines Afdlers zu einem Behinderten gestoßen - etwa so:
"Wenn wir an der Macht sind, ist Schluss mit Inklusion!"
PS:
Hier: https://twitter.com/MakSchmu/status/1747578791159853093
Im Ersten gibt's heute ne Doku "Wir waren in der AfD - Aussteiger berichten" - da wird man wohl ähnliche Nettigkeiten gehäuft hören.
22:50 Uhr (dafür ist Steigbügelhalter Nuhr aus dem Programm geflogen!).
Danke für den Fernsehtipp. Viele meiner Meinungen zur AFD, die ich hier schon lange geäußert hatte werden bestätigt.
- Lucke,, Petry, Meuthen und viele Gründungsmitglieder waren und sind keine Neonazis
- Vor zehn Jahren hat man mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Pulver verschossen.
- Der Umgang der Medien mit der AFD bewirkte erst, dass Rechtsextreme zur AFD strömten
- Soziale Kontakte werden abgebrochen, man hat nur noch die Parteifreunde und radikalisiert sich
- Die Partei entwickelt sich zur Sekte, verbliebene Kontakte sind unerwünscht und werden abgebrochen
- Merkel hat 2015 die AFD unfreiwillig groß gemacht
- Gegendemonstrationen sorgten für Zusammenhalt und beendeten interne Streitigkeiten
- Angst ist eine wichtige Methode. Aus jeder Krise wird eine Katastrophe kreiert.
- Neonazis waren in der Partei unbedeutend, aber konnten schrittweise das Blatt wende, weil bürgerliche Mitglieder rausgedrängt wurden durch Druck von außen
- Soziale Ächtung der AFD-Mitglieder verhindert das Austreten aus der Partei, weil man alleine draußen keine Chancen hat
Naja, jetzt haben wir den Salat. Sonntag gehe ich dann auch mal zur Anti-AFD-Demo, die hatte ich letzte Woche zusammen mit FFF vorgeschlagen.
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
Geändert von JENS-KLEVE (19.01.2024 um 00:19 Uhr).
Es erscheint mir etwas merkwürdig, diejenigen, die schon früh korrekt erkannt und benannt haben, wohin sich die Afd entwickelt, dafür verantwortlich zu machen, dass sie es tat.
Aber die Geschichte ist so oder so weniger wichtig als die aktuelle Lage:
Es ist eine asoziale, ekelhafte und gefährliche Scheißpartei, die unbedingt daran gehindert werden muss, irgendetwas in Deutschland bestimmen zu können.
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AfD-Verbot jetzt - und die "Werteunion" am besten gleich mit!
Russland ist ein Terrorstaat.
Unite behind the science!
Fahrrad for future!
Es erscheint mir etwas merkwürdig, diejenigen, die schon früh korrekt erkannt und benannt haben, wohin sich die Afd entwickelt, dafür verantwortlich zu machen, dass sie es tat.
Aber die Geschichte ist so oder so weniger wichtig als die aktuelle Lage:
Es ist eine asoziale, ekelhafte und gefährliche Scheißpartei, die unbedingt daran gehindert werden muss, irgendetwas in Deutschland bestimmen zu können.
Klar ist es merkwürdig, aber gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Die Welt ist manchmal etwas kompliziert. Der ARD Bericht zeigt es in meinen Augen wunderbar.
Für mich ein neuer Aspekt sind finanzielle Abhängigkeiten, weswegen viele in der Partei bleiben und das obwohl sie nicht zu den primitiven Rechtsextremisten gehören. Interessant fand ich auch die Darstellung von Beatrice von Storch und Alice Weidel, die weiterhin versuchen den Laden zusammenzuhalten, obwohl sie nicht zur treibenden rechtsextrem Kraft gehören, aber sehr wohl versuchen mit diesem Feuer zu spielen. Tolle Reportage. Vielen Dank nochmals!
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
Was relativiere ich? Daß die Ablehnung der Inklusion sich quer durch die Gesellschaft zieht, einschließlich eines Teils der Eltern von Behinderten? ... ist am wenigsten die Schuld der AfD (wie viele AfD-ler sitzen an Schaltstellen in Schulbehörden und Ministerien?), die sind nur eines der zusätzlichen Bremsklötze...
Wir leben wohl in unterschiedlichen Welten. In meiner Welt werden Menschen mit Behinderung von Seiten ihrer Mitmenschen, Lehrern, ÖV... unterstützt.
Dass die "betroffene" Person bzw. die Angehörigen sich mehr Unterstützung wünschen ist doch überall so: Autofahrer wollen mehr Autobahnen, Radfahrer mehr Fahrradwege....
Wie man nach Meinung einiger AfD-Politiker mit Behinderten umgehen sollte, kannst Du in Geschichtsbüchern nachlesen.
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Zitat:
Zitat von DocTom
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Aber das will natürlich niemand wissen, bzw sind das natürlich nur immer Minderheiten... ...
Und welche aktuellen Politikerin und welcher aktueller Politiker steht damit im Zusammenhang?
Kommst Du uns im nächsten Beitrag zur Linkspartei mit der Stasi?
Wir leben wohl in unterschiedlichen Welten. In meiner Welt werden Menschen mit Behinderung von Seiten ihrer Mitmenschen, Lehrern, ÖV... unterstützt.
Natürlich gibt es die auch, und es werden über die Jahre immer mehr. Aber es ist noch ein langer weg, bis Inklusion von Behinderten (besonders von geistig Behinderten) wirklich für eine Mehrheit und für Verwaltungen zur Normalität wird. Beispiele:
Ich vergesse die Konferenz mit 10 Rektoren aus Schulen der Umgebung nicht, als wir eine Schule für unsere Außenklasse nach der Grundschule (in der es zumindest 3 Jahre super lief) suchen mußten. Der Tenor bei 8 von 10 war, "Inklusion ist toll, aber wir warten lieber noch etwas 20 Jahre, um aus den Erfahrungen, die andere machen, abzuleiten, ob wir selbst das probieren wollen, oder doch nicht". Die beiden anderen hatten kein geeignetes Personal...
Und als unser Sohn einen integrativen Arbeitsplatz vor der WfBM bevorzugte ("Werkstatt ist gut, hier ist aber besser"), und das Amt daher das Ganze übers persönliche Budget genehmigen mußte (was fürs Amt keine Mehrkosten waren), wurden uns plötzlich verschiedene finanzielle Anreize geboten (kostenloser Transport außerhalb unseres Bezirks u.ä.), wenn er nur doch in die WfBM wechselt.
Nach drei Jahren hat das Amt erreicht, daß sein Arbeitsplatz doch der Lebenshilfewerkstatt zugeordnet wurde als "Außengruppe", wodurch ca. 20 % der Gelder statt dem Arbeitgeber jetzt der Lebenshilfe für Aktenverwaltung zugeschoben werden - weniger Betreuung für meinen Sohn, mehr Geld für die WfBM ohne echte Leistung. So funktioniert die Verwaltung.
Die ambulant betreute WG, in die er immerhin im Oktober eingezogen ist, wird vom Amt bisher nur mit ca. 50 % der nötigen und laut Gesetz zustehenden Finanzierung versehen (also nur 4 Tage die Woche zu bewohnen, den Rest ist er zu Hause), angeblich weil nun mal Heime zuerst versorgt werden müssen nach dem neuen BThG. Die Alternative hieß: warten Sie noch 6 - 8 Monate mit dem Einzug (bis dann wäre der Träger Pleite, weil die Baukredite natürlich bedient werden müssen). Unser Projekt verhungert am ausgestreckten Arm oder kann nur unbefriedigend realisiert werden.
Zitat:
Zitat von StefanW.
Dass die "betroffene" Person bzw. die Angehörigen sich mehr Unterstützung wünschen ist doch überall so: Autofahrer wollen mehr Autobahnen, Radfahrer mehr Fahrradwege....
Bei der Inklusion geht es zuallererst nicht um Unterstützung, sondern um ernst gemeinte Möglichkeiten: Inklusionsklassen mit richtigem Konzept und Personalausstattung, Arbeitsplätze, wo Behinderte mit nichtbehinderten zusammen arbeiten können, Wohnfomen, bei denen die Behinderten nicht in reglementierten Heimen sondern soweit möglich selbstbestimmt leben, können, u.ä.m. Das sind alles bisher nur Einzelprojekte, und lange nicht Normalität.
Zitat:
Zitat von StefanW.
Wie man nach Meinung einiger AfD-Politiker mit Behinderten umgehen sollte, kannst Du in Geschichtsbüchern nachlesen.
Das klingt genauso richtig wie wenn ich sage: wohin die Planwirtschaft der Grünen führt, kann man in den Geschichtsbüchern über den Ostblock nachlesen. Partielle Parallelen begründen noch lange nicht eine Gleichheit in allen Extremen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Du relativierst ständig die AfD, indem du z.B. sagst, dass sie konkrete Probleme anspricht. Längst muss man die AfD im Kontext sehen, sie ist keine normale Partei mehr.
Falls es Probleme bei der Inklusion gibt, dann sprich das in der Schule an oder wo immer du meinst, es wäre angebracht. Diese Stellen und Ansprechpartner gibt es mit Sicherheit längst.
Die AfD deckt keine neuen Probleme auf. Wir diskutieren hier seit vielen Jahren alle möglichen Probleme. Die AfD hockt sich letztendlich drauf und schlachtet sie für ihre Zwecke aus. Das muss man einfach beachten.
Klima, Migration, Technologiewende ... wollen wir diese Mammutaufgaben wirklich der AfD überlassen?!