Heute morgen im
DLF gab es ein paar interessante Gedanken vom Berliner Sportphilosophen Gunter Gebauer zu Armstrong und systematischem Doping.
"Man hat den Sündenbock gefunden und jetzt findet so eine Teufelsaustreibung statt. Er wird mit allem Übel, was man überhaupt nur finden kann, behängt."
"Er ist ja so eine Art General gewesen, oder ein Tyrann, der ein ganzes Peleton der Tour de France unter sein Kommando genommen hat, und wer da ausgeschert hat, wurde rüde, rücksichtslos, teilweise von ihm, dem Chef, selber zur Rechenschaft gezogen, in den Straßengraben gefahren, abgedrängt, rausgeschmissen und so weiter. Also es trifft schon irgendwie den Richtigen. Nur eins darf man nicht vergessen: Es ist ein einziger Fall, und dieser Fall ist aufgerollt worden von der US-Dopingagentur, nationalen Dopingagentur, und das betrifft jetzt nur einen einzigen amerikanischen Sportler."
"Ich würde ihn auch nicht jetzt als den größten Doper aller Zeiten bezeichnen, als den größten Skandal. Ich glaube, das ist gewaltig übertrieben."
"Alle anderen werden geschützt von ihren nationalen Systemen."
"Aber man kann vielleicht sagen, alle Sportarten, in denen der Wunsch nach Heldentum - das darf man nicht vergessen: das Publikum giert ja förmlich danach -, nach ganz großen Leuten, nach ganz großen Leistungen, nach Verklärung da ist, da wird auch, glaube ich, gedopt."