... Die angesprochenen Van Aert und van der Poel liegen da deutlich darunter.
Im Triathlon ist es offensichtlich anders.
Im Triathlon kommt es anders als beim Laufen und Radfahren nicht nur auf die Beinmuskulatur an.
wenn Van Aert oder van der Poel schwimmen müssten, dann würden sie darüber liegen. Dass es keinen Sinn macht als Klassikerspezialist, der auch Grand Tours mit langen Alpen- und Pyrenäenpässen fährt, eine große Bizeps, Triceps, Latissimus- und Deltoideus-Muskulatur spazieren zu fahren, liegt ja auf der Hand.
Im Vergleich zur Weltspitze ( ich klammere die afrikanischen Häschen aus) sind das 25-30min die dort schneller gelaufen werden. Vielleicht wirkt sich das Gewicht erst aus , wenn die Zeit Richtung 2:25/20 geht oder so.
Ich stand mehrmals beim Berlinmarathon bei km 34 oder so als Zuschauer, da kann man das Feld beobachten und die Gruppen anschauen auch im schnellen Amateurbereich.
Im Vergleich zu einem Wald- und Wiesenmarathon ist der Vorteil, dass man dann nicht nur 2-3 Sub2:40-Läufer sieht, sondern ein paar 100.
Meine Feststellung war, so bis ca. 2:40 sieht man auch regelmäßig Läufer, die nicht wirklich aussehen, wie man sich schnelle Läufer vorstellt. Die sind nicht dick, aber sehr athletisch mit viel Muskelmasse und kräftiger Statur.
Aber schon im Bereich von 2:35 bis 2:30 sehen praktisch fast alle gleich aus. Zunehmend kleiner werdende "Hänflinge".
Ob Blummenfelt schneller wäre, wenn er leichter wäre, kann ich nicht sagen. Möglich, aber auch nicht. Andererseits halte ich es für wenig wahrscheinlich, dass alle anderen Athleten der letzten Jahrzehnte schneller gewesen wären, wenn sie mehr gewogen hätten. Die Ausnahme, auch wenn sie aktuell die schnellste ist, ändert doch nicht zwingend die Regel.
Ich erinnere mich noch gut an Michael Johnson und seinen Stakkato-Laufstil bei den WR über 200 und 400m. Er lief viel schneller als alle anderen und lief halt extrem Aufrecht und mit extrem hoher Schrittfrequenz. Es gab damals hinreißende wissenschaftliche Diskussionen, dass das besonders ökonomisch ist und und und. Mittelweile sind die Weltrekorde Geschichte und niemand ist seit dem in der Weltspitze ähnlich gelaufen.
Es gibt halt bestimmte Passungen bei Anatomie und Physiologie und Technik. Einiges davon ist veränderbar, aber die Momentaufnahme halte ich da für weniger spannend wie den Längsschnitt über viele Jahrzehnte.
Im Triathlon kommt es anders als beim Laufen und Radfahren nicht nur auf die Beinmuskulatur an.
wenn Van Aert oder van der Poel schwimmen müssten, dann würden sie darüber liegen.
Warum sollte der BMI um so viel steigen, wenn man schwimmt? Richie Porte, einer der besten Kletterer und Gesamtklassement-Fahrer der letzten Jahre, trainiert sehr viel Schwimmen und es hat seinen BMI nie maßgeblich erhöht. Man sieht doch bei Frodeno, dass Schwimmumfang nicht zwangsläufig einen Einfluss auf den BMI hat.
Blummenfelt ist ein Phänomen, im Triathlon sowieso, aber auch sportartübergreifend betrachtet.
Warum sollte der BMI um so viel steigen, wenn man schwimmt? Richie Porte, einer der besten Kletterer und Gesamtklassement-Fahrer der letzten Jahre, trainiert sehr viel Schwimmen und es hat seinen BMI nie maßgeblich erhöht. Man sieht doch bei Frodeno, dass Schwimmumfang nicht zwangsläufig einen Einfluss auf den BMI hat.
Vielleicht ist eher gemeint, das schnelle Elite-Schwimmer in der Regel sehr muskulös sind mit hohem BMI. Das gilt aber nur für kurze Distanzen bis maximal 400m. Schauen wir aber zu den Triathlondistanzen von 1500m und mehr:
Nehmen wir mal Florian Wellbrock: Weltmeister 2019 über 1500 Meter Freistil sowie über 1500 Meter Freistil auf der Kurzbahn Weltmeister 2021 und Weltrekordhalter. Olympiasieger 10km.
76Kg bei 192cm = BMI 20,6
Oder
Gregorio Paltrinieri
spezialisiert auf die 800- und vor allem auf die 1500-Meter-Strecke, wo er auf europäischer und Weltebene alle Titel gewonnen hat.
Entspricht man nicht dem erwarteten Erscheinungsbild eines Triathleten, kommt gleich Skepsis....Bei mir ist es sicherlich noch verständlich, aber bei Blummenfelt sehe ich kein Körperfett zuviel und aktive Muskelmasse sollte ja nur im Windkanal im Weg sein....
Die Begründung ist einfach nicht richtig. Es ist egal, ob man Muskelmasse oder Fett mir sich herumträgt. Es ist Masse, die zu bewegen ist. Beim Laufen schlägt das voll durch. Wir gehen immer grob von der Faustformel aus, daß jedes kg Körpergewicht ca. 2s/km an Geschwindigkeit bringt oder kostet. Ist ja auch logisch. Beim Laufen schlägt die Relation Leistung je Körpergewicht am stärksten durch. Man hat sicher nochmal Unterschiede bei der Verteilung der Masse. Am Fuß muss das Gewicht natürlich mehr beschleunigt werden als am Körpermittelpunkt. Aber als groben Anhaltspunkt lässt sich mit den 2s ganz gut arbeiten.
Was Blumenfelt beim Laufen leistet, finde ich völlig irre und bin wirklich begeistert. Allerdings schau ich mir hier lieber die Ergebnisse an. Der Anblick trübt die Stimmung etwas. Aber auch hier muss man klar sagen, daß er alles richtig macht. Es gibt beim Triathlon keine B-Note.
Um die Leistung von Blumenfelt hier nochmal deutlich zu machen. Er muss mit 77kg Körpergewicht 10% mehr Leistung aufbringen als ein 70kg schwerer Athlet. 10%!!!
Und diese Differenz in der Weltspitze. Und das entscheiden ja angeblich deutlich kleinere Unterschiede. Und mit diesen 10% wäre er ja erstmal genauso schnell. Er legt aber auch noch einen Abstand zwischen sich und die anderen Läufer. Ich denke schon, daß man da Staunen darf. Bei mir macht sich das mit einem auf den Boden knallenden Kinn bemerkbar. Andere Gemüter vermuten ggf. unerlaubte Hilfe. Staunen hat eben viele Facetten