Wir sehen ja, wohin das führt. Alle "Marktteilnehmer" sind nur dem Eigennutz verpflichtet und der Staat, der den Gemeinnutz im Sinn hat, soll sich raushalten.
Fass es weiter. Wo kommen wir denn hin, wenn jeder Wähler die Partei wählt, die ihm den größten Vorteil bietet? Wo kommen wir denn hin, wenn der Wähler auch noch selbst entscheidet, was ihm den größten Nutzen bietet?
Nun lass uns einfach Wähler durch Politikkonsument ersetzen. Und lass uns das einordnen in eine Konstruktion, die wir Demokratie nennen. Lass uns weiter annehmen, dieses Konstrukt ist für uns gesetzt. Dann reicht es eben nicht eine gute Idee zu haben. Man muss sie so umsetzen können, dass die Mehrheit dafür stimmt. Ansonsten scheitere ich am demokratischen Prozess. Genau das erleidet gerade die Ampel
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Wenn die Vergangenheit und Gegenwart eins gezeigt hat, dann eigentlich, dass es ein "Weiter So" nicht geben kann. Auch eine zukünftige Bundesregierung, vermutlich CDU geführt, wird sich der Zukunft stellen müssen & wird nicht einfach die Uhr 4 jahre zurückstellen können. In der Opposition hat man halt immer leicht reden, wenn man keine Verantwortung hat.
Ich habe die Hoffnung, dass die CDU ganz bewusst Wähler am rechten Rand abgreift und die Regierenden das wissen. Man kennt sich ja seit vielen Jahren.
Eine AfD in der Regierung wäre natürlich fatal.
Ich habe die Hoffnung, dass die CDU ganz bewusst Wähler am rechten Rand abgreift und die Regierenden das wissen. Man kennt sich ja seit vielen Jahren.
Zurückholen ist deutlich schwerer als behalten. Ich vermute, dass viele Wähler jetzt erstmal weg sind. Und wenn dann wieder ein Partei in der Regierung ist, die die konservative Seite nicht bedient, würde die AfD in 6 Jahren vielleicht gar keinen Koalitionspartner benötigen. Das muss nicht so kommen. Es ist aber ein denkbares Szenario. Die CDU würde sich selbst genauso marginalisieren wie jetzt die SPD. Glaubst Du, dass diese Strategie aufgehen würde oder ist es mehr ein Wunsch?
Das ist richtig. Und vielleicht ist das auch ein moving Target. Die Grenze setzt ja jeder für sich selbst. Ich persönlich halte Hecke übrigens auch für rechtsextrem und nicht rechts. Obwohl ich tatsächlich ein paar positive Aspekte bei der AfD sehe, ist die Person Höcke für mich ein Ausschlusskriterium für Thüringen. Das ist aber nur meine persönliche Meinung. Wenn ich mir die Umfragen in meinem Bundesland anschaue, ist das aber für mehr als ein Drittel der Bevölkerung das kleinere Übel. Wir sind uns auch einig - auch wenn Du das nicht geschrieben hast - dass es für nicht wenige gar kein Übel ist.
In dem folgenden Artikel wird in die gleiche Kerbe geschlagen:
Leider ist die Reaktion bis dato nahe Null. Man bietet diesen Wählern einfach keine Alternative oder will das nicht tun. Die Gründe sind für mich nicht klar.
...]Lettland soll wieder lettisch werden, findet die Regierung in Riga: was das für die grosse russische Minderheit im Land bedeutet. Der Osten Lettlands ist russisch geprägt...
Dann gibt es bald Lettische Nazis und Putin wird aucb diese Russen schützen, bad news...
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„Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.„
Warum soll gerade Berlin protestieren? Es gab auch aus Bonn nie Protest dagegen, als Rumänien anfing, Siebenbürgen von unliebsamen Minderheiten zu befreien, man hat lieber mitgeholfen, und die Deutschen quasi "Aufgekauft" (Fünsfstellige DM-Summen je Aussiedler an Ceausescu), statt die 700 Jahre alte Kultur vor Ort zu beschützen und zu retten.
Die Lage in den ehemaligen Sovjetrepubliken ist insofern heikel, als die jeweils dort lebenden Russen zu Sovjetzeiten massiv und gezielt angesiedelt wurden - und nach dem Ende der Sovjetunion von den Einheimischen immer noch als Feinde und Besatzer betrachtet wurden. Ist ähnlich problematisch in Estland, Moldavien, etc. War sogar früher in Südtirol eine Zeit lang heikel für die dortin versetzten Italiener, von den Serben im Kosovo ganz zu schweigen. Solche Politik der ethnischen "Verdünnung", die gerne von Besatzungsmächten angewendet wird, um den Anspruch der ursprünglichen Bevölkerung auf das Land oder gar auf Autonomie oder Unabhängigkeit zu schwächen, ist leider oft die Basis von späteren üblen Spannungen und Feindseligkeiten. Schließlich ist nach dem Ende des Apartheid auch ein großer Teil der weißen Südafrikaner lieber ausgewandert, als länger dort zu leben.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)