Wie von mir vermutet, war die hohe Volatilät an der Wallstreet zum überwiegenden Teil Leerverkäufen geschuldet. Markus Koch berichtete heute im Börsenbericht, dass es für 40 Milliarden Short- bzw. Leerverkaufspositionen gab. (und weitere interessante Infos und Einschätzungen zur wirtschaftlichen weltweiten und amerikanischen Jahres-Entwicklung infolge des Handelskrieges)
Das sagte er nicht und das ist relativ sicher auch nicht richtig. Die Leerverkäufe spielen hier sicher ein Rolle, aber nicht die entscheidende. Bei den großen Real Money Accounts haben die Risikosysteme angeschlagen. Dann müssen die raus. Und da viele am Freitag die Position nicht mehr schließen konnten, mussten sie das Montag nachholen. Überleg doch mal, was es für die Shortseller bedeutet, wenn der Markt abkackt. Die freuen sich wie Hulle. Wenn die Leerverkäufer unter die Räder kommen, führt das kfr. zu immensen Kaufdruck. Die müssen sich dann eindecken, insbesondere wenn die Margin Calls zuschlagen. Dann kann es auch mal zu heftigen short squeezes kommen. Der Anstieg des chinesischen Aktienmarktes vor ein paar Monaten war hier ein gutes Beispiel.
Markus Koch hat darauf verwiesen, dass einige Hedgefonds hier böse getroffen sein könnten und dass eine Positionierung bei diesen eratischen Entscheidungen mit hohem Risiko verbunden ist.
Übrigens hast Du vor kurzem die These in den Raum geworfen, dass die Wallstreet und hier insbesondere die großen Wirtschaftskapitäne Trump in die Schranken gewiesen hätten. Auch das ist so nicht richtig. Natürlich leiden die Aktionäre an der Wallstreet. Das hätte Trump aber sicher noch eine Zeit ausgehalten.
Er hat aber nicht mit den Auswirkungen auf den Anleihemarkt gerechnet oder er hat es ignoriert. Wohlwissend, dass die Bond Vigilantes schon Clinton in die Knie gezwungen haben.
Übrigens hast Du vor kurzem die These in den Raum geworfen, dass die Wallstreet und hier insbesondere die großen Wirtschaftskapitäne Trump in die Schranken gewiesen hätten. Auch das ist so nicht richtig. Natürlich leiden die Aktionäre an der Wallstreet. Das hätte Trump aber sicher noch eine Zeit ausgehalten.
Er hat aber nicht mit den Auswirkungen auf den Anleihemarkt gerechnet oder er hat es ignoriert. Wohlwissend, dass die Bond Vigilantes schon Clinton in die Knie gezwungen haben.
Sorry, die Anleihemärkte gehören für mich natürlich als integraler Teil zur sog. "Wallstreet" bzw. ich sehe sie ökonomisch als bestimmte Form des Finanzkapitals. Schau mal historisch, wie sich das Verhältnis von Industrie- zu Finanzkapital entwickelt hat.
Dieser Artikel in der Berliner Zeitung geht auf die unterschiedlichen Interessen des Kapitals in den USA ein und dessen Einfluss auf Trump. Klassische Industrie Ökonomie versus Tech Giganten sowie Anleihenmärkte. Der Artikel zeigt auch auf, wie China am Anleihemarkt auf die Trump´schen faktischen Handelsimportverbote reagiert hat. Lohnenswerter Artikel.
Sorry, die Anleihemärkte gehören für mich natürlich als integraler Teil zur sog. "Wallstreet" bzw. ich sehe sie ökonomisch als bestimmte Form des Finanzkapitals. Schau mal historisch, wie sich das Verhältnis von Industrie- zu Finanzkapital entwickelt hat.
Es waren doch aber nicht mal die Amerikaner, die Trump hier unter Druck gesetzt hatten. Es waren die Japaner und die Chinesen. Die haben die Anleihen auf den Marktgeworfen und damit die Zinsen damit nach oben gemanaged.
Es waren doch aber nicht mal die Amerikaner, die Trump hier unter Druck gesetzt hatten. Es waren die Japaner und die Chinesen. Die haben die Anleihen auf den Marktgeworfen und damit die Zinsen damit nach oben gemanaged.
Das stimmt, ich habe dazu unten noch einen interessanten Artikel verlinkt bzw. angehängt.
Ich betrachte solche Konflikte vom Ergebnis her, und das sieht IMHO die Wallstreet als Gewinner im Machtkampf mit Trump (ist natürlich eine personifizierte Metapher für komplizierte Strukturen) bzw. strukturell formuliert: die ökonomischen Gesetze des Finanzkapitals schlagen den Staatsinterventionisten Trump. (Die Chinesen haben doch USA Anleihen auf dem amerikanischen Anleihemarkt verkauft, also quasi an der Wallstreet. ).
Das stimmt, ich habe dazu unten noch einen interessanten Artikel verlinkt bzw. angehängt.
Ich betrachte solche Konflikte vom Ergebnis her, und das sieht IMHO die Wallstreet als Gewinner im Machtkampf mit Trump (ist natürlich eine personifizierte Metapher für komplizierte Strukturen) bzw. strukturell formuliert: die ökonomischen Gesetze des Finanzkapitals schlagen den Staatsinterventionisten Trump. (Die Chinesen haben doch USA Anleihen auf dem amerikanischen Anleihemarkt verkauft, also quasi an der Wallstreet. ).
Daran sieht man auch sehr gut, dass man sich auch dann in schwierige Fahrwasser begeben kann, wenn man die Schulden in der eigenen Währung aufnimmt. Wenn dann die Zinskosten den Spielraum für anderes auffressen, wird es eng. Und genau da befindet sich Trump gerade. Das hat er in Amtszeit 1 selbst begonnen. Biden hat nochmal ordentlich einen draufgesattelt. Und nun schneidet wiederum Trump den letzten Spielraum ab.
Die „Anleihebesitzer“, die Trump (und früher Clinton) Grenzen aufzeigen, sind auch keine politischen Gegner – es sind Märkte, die keine Märchen glauben.
Du hast die marktwirtschaftlich getriebenen Bond Vigilantes auf der einen Seite und
souveräne Akteure mit geopolitischen Motiven.
Beide Gruppen zusammen sind das, was die USA irgendwann wieder zur fiskalischen Vernunft zwingen wird – nicht die Wähler, sondern die Käufer.
An der Stelle vertreten wir wieder die gleiche Hypothese. Mit einer Unterscheidung. Die Regierung benötigt die Käufer der Bonds, um die Wähler glücklich zu machen, zumindest nicht völlig unglücklich. Am Ende ist dann doch der Souverän, der entscheidet.
Ich bin mal gespannt, wie sich das über das nächste Jahr entwickelt. Ich überschaue das ökonomisch leider nicht, aber zumindest scheint es langfristig wahrscheinlich , dass die Märkte eine erratische Wirtschaftspolitik in der Regel nicht feiern.
Gespannt bin ich auf die Folgen für die Wissenschaft. Trump hat ja jetzt bei Harvard mächtig am Geldhahn gedreht. Bisher hatten die USA ja als Forschungsstandort einen Wettbewerbsvorteil. Ich kenne jetzt selbst ein paar Profs, die gerade an Alternativplänen stricken in anderen Ländern. Wie das auf de breiten Ebene ausschaut, wird man sehen.
Richtig lustig finde ich, das Trump so rumnörgelt, dass die Europäer keine Chevis kaufen wollen. Ganz ehrlich, die braucht nun wirklich keiner, da kaufe ich ja lieber noch einen Franzosen.
Richtig lustig finde ich, das Trump so rumnörgelt, dass die Europäer keine Chevis kaufen wollen. Ganz ehrlich, die braucht nun wirklich keiner, da kaufe ich ja lieber noch einen Franzosen.
Wir haben am Wochenende Transformers geschaut. Seitdem stehen Camaro's hoch im Kurs
Zitat:
Ich bin mal gespannt, wie sich das über das nächste Jahr entwickelt. Ich überschaue das ökonomisch leider nicht, aber zumindest scheint es langfristig wahrscheinlich , dass die Märkte eine erratische Wirtschaftspolitik in der Regel nicht feiern.
qbz hat im China Faden darauf verwiesen, dass jetzt forciert andere Bündnisse entstehen. Das ist ein riesiger Schaden für die USA. Damit nehmen die sich noch weiter aus dem Spiel. Witzig finde ich auch, dass in der Handelsbilanzbetrachtung Dienstleistungen aussen vor sind. Dass ist aber der Wohlstandstank für die USA. IT und Daten sind offensichtlich. Was viele nicht sehen, ist der Einfluss der Finanzdienstleistungen, die die USA als Reservewährungshüter anbietet. Diese wird mit deutlich geringeren Zinsen vergütet, was zu relativ deutlich erhöhtem Konsumpotential führt. Andere Länder würden sich alle Finger danach lecken, diese Möglichkeit zu haben.