Zitat:
Zitat von dr_big
Ich dachte die Briten haben billigen Atomstrom, ist das nicht so?
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Wir driften zwar ab. Aber dennoch...
Windenergie ist volatil und nicht grundlastfähig – Stromproduktion hängt vom Wetter ab, nicht vom Bedarf. Deshalb braucht man für jede installierte Einheit Wind ein Backup-Kraftwerk (Gas, ggf. auch Speicher), um das Netz stabil zu halten. Diese Doppelstruktur (Erzeuger + Backup) ist kapitalintensiv – also teuer. Man zahlt für zwei Systeme, bekommt aber oft nur eines zur vollen Leistung. Beispiel: Ein 10-MW-Windpark, der im Jahresschnitt nur 30 % seiner Nennleistung liefert, muss trotzdem durch ein flexibles Gaskraftwerk abgesichert werden – für die restlichen 70 %. Nun musst Du einerseits die hohen Fixkosten tragen und dann noch den Verbrauch. Und auch hier haben die Briten Fehler gemacht, indem sie auf die eigene Förderung verzichtet haben.
Atomstrom hat allerdings auch einen negativen Einfluss. Erstens sind alte Meiler vom Netz genommen worden, ohne diese zu ersetzen. Und wie Du korrekt schreibst, hat sich Hinkley deutlich verzögert und verteuert. Das macht letztendlich aber nur Bruchteile der Preissteigerungen in 'GB aus. Das muss man ins Verhältnis setzen. Und hinzu kommt, dass in der Privatwirtschaft das Projekt bei 150 % Budgetüberschreitung abgebrochen worden. Nur ein Staatsprojekt kann so lange gegen jede wirtschaftliche Vernunft durchgezogen werden.