Die Energieembargen haben keinen Einfluss auf den Ukrainekrieg, insofern reine Unterstellung an Keko. Wer Rohstoffe aus Russland bezieht, lässt den Staat Ukraine nicht im Stich!
Wer Rohstoffe aus Russland bezieht, stabilisiert damit das System Putin, denn dieses beruht aktuell überwiegend auf den Einnahmen aus dem Rohstoffverkauf. Mehr als 60% des russischen Staatshaushaltes und der Großteil aller Militärausgaben basiert auf den einnahmen aus dem Rohstoffverkauf. Das haben wir übrigens schon vor Monaten zu Beginn des Krieges als es um die Wirksamkeit möglicher Emargosegmente ging, geklärt. Alles was Russland stärkt und das System Putin unterstützt, schwächt zwangsläufig die Ukraine.
Die russischen Soldaten kämpfen ganz überwiegend für den Sold, den Putin ihnen zahlt und der selbst für einfache Soldaten weit über dem russischen Durchschnittslohn liegt und nicht aus eigener Überzeugung. Wenn Putin nicht mehr in der Lage wäre, pünktlich den Sold an die in der Ukraine kämpfenden Soldaten zu überweisen, hätte er nicht nur ein massives Rekrutierungsproblem, sondern die ohnehin hohe Desertierungsquote würde ins Unendliche ansteigen.
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Die Verhandlungsstärke der Ukraine ergibt sich aus deren militärischen Stärke und diese wiederum entspricht genau dem, was wir im Westen der Ukraine zugestehen. Wenn es gelingt Russland militärisch entscheidend in der Ukraine zu schwächen, dann kann der Westen in Zukunft unendlich viele Milliarden an eigener Aufrüstung sparen, denn wie stark die Bundeswehr zw. die NATO in Zukunft sein muss, wie groß die sofort mobilisierbare Eingreiftruppe im Baltikum sein muss, hängt einzig und alleine davon ab, wie viel an Kampfkraft vom russischen Militär nach dem Krieg in der Ukraine noch ....
Es braucht sofort Verhandlungen und einen Waffenstillstand.
Das Kriegsziel: "Russland militärisch entscheidend in der Ukraine zu schwächen" führt täglich zu hunderten Opfern. Jeder Tag ist einer zuviel.
Ausserdem ist es unrealistisch, weil die NATO-Länder dafür (noch) nicht die Waffen-Kapazitäten haben. Sie herzustellen, braucht Jahre (Umstellung der Industrie auf Kriegswirtschaft) und schadet der eigenen Wirtschaft (Aufrüstungsprogramme). Die Prämissen sind sachlich falsch.
Wer Rohstoffe aus Russland bezieht, stabilisiert damit das System Putin, denn dieses beruht aktuell überwiegend auf den Einnahmen aus dem Rohstoffverkauf. Mehr als 60% des russischen Staatshaushaltes und der Großteil aller Militärausgaben basiert auf den einnahmen aus dem Rohstoffverkauf. Das haben wir übrigens schon vor Monaten zu Beginn des Krieges als es um die Wirksamkeit möglicher Emargosegmente ging, geklärt. Alles was Russland stärkt und das System Putin unterstützt, schwächt zwangsläufig die Ukraine.
Die russischen Soldaten kämpfen ganz überwiegend für den Sold, den Putin ihnen zahlt und der selbst für einfache Soldaten weit über dem russischen Durchschnittslohn liegt und nicht aus eigener Überzeugung. Wenn Putin nicht mehr in der Lage wäre, pünktlich den Sold an die in der Ukraine kämpfenden Soldaten zu überweisen, hätte er nicht nur ein massives Rekrutierungsproblem, sondern die ohnehin hohe Desertierungsquote würde ins Unendliche ansteigen.
Für den Sold kann die russische Regierung beliebig Rubel drucken lassen. Hier habe ich es erklärt:
Zitat:
Ich finde, es werden oft viele Zusammenhänge mit dem Krieg komplett verkürzt oder falsch dargestellt, aus welchen Gründen auch immer, und sie prägen dann das vorherrschende Bewusstsein und die Diskussion. Es wäre mal eine interessante Aufgabe, die Art und Weise dieser Art von Meinungsmanipulation konkret zu untersuchen und wie sie zustande kommt. Es bräuchte an erster Stelle aber erstmal korrekte Informationen über die wirtschaftlichen Realitäten für Entscheidungen und Prognosen.
* Putin finanziert mit unseren Devisen aus den Rohstoffen den Krieg
Stimmt so nicht. Russland verwendet bis jetzt Waffen, die es vor dem Krieg schon hergestellt hat. Russland hat eine eigene starke Währung für einen riesigen Wirtschaftsraum. Es kann gegebenfalls einfach Rubel für die Rüstung drucken, wenn ein Teil der Devisen oder die Rubel.Öleinnahmen wegfallen. Die damit verbundene Rubel Abwertung wäre für Russlands Wirtschaft verkraftbar, auch weil wegen der Sanktionen sich die Importe verringern. Russland kann vor allem die sanktionsbedingten Ausfälle im Rohstoff-Export teilweise durch andere starke Abnehmer, durch die Umstellung der Lieferwege und bis jetzt durch Preissteigerungen kompensieren. 1)
Ergebnis: Die Rohstoffembargen haben keinen Einfluss auf den Ausgang des Ukrainekrieges und helfen der Ukraine nicht, den Krieg zu gewinnen. Die Entscheidungsfrage, der Streit zwischen Altruismus und Egoismus beruht IMHO bei den Rohstoffembargen auf unrichtigen Annahmen.
1) By the way: Russland hat Shri Lanka jetzt Kredit auf Öl gegeben und schickt Touristen nach Shri Lanka, weil Shri Lankas Haushalt Pleite ist und das Land kein Öl kaufen kann. (breite Proteste in Shri Lanka).
So das war ein kurzer Eindruck, wer bis hierher gelesen hat: Danke für die Aufmerksamkeit.
Vielen Dank für den Mut machenden Bericht.
Ich bekomme mittelbar die Integration einiger ukrainischer Flüchtlingskinder an der Schule meiner Frau mit, wo es leider nicht so reibungslos klappt, wie von dir beschrieben, weil zusätzliche Lehrkräfte fehlen ( Die Übernahme ukrainischer Lehrer gleichzeitig aber noch an Bürokratie scheitert) und infolgedessen die in unserer Gegend eher wenigen ukrainischen schulkinder letztlich erst Mitte September regulär beschult werden, obwohl man m.E.n. nirgendwo schneller deutsch lernt und integriert wird wie in einer regulären deutschen Klasse.
Magst du evt. noch beschreiben, wie sich deine eigene Einstellung im Hinblick auf die Situation von ehemals im Donbas, Kharkiv, Mariupol oder Kramakorsk lebender Menschen verändert hat?
Ich folge diversen auf Twitter aktiven Ukrainern (Privatleute, Angehörige des Heimatschutzes, Abgeordnete) die regelmäßig aus ihrer eigenen persönlichen Sicht schreiben, Bilder von Kriegszerstörungen in ihrer Umgebung posten, über Tod und Verletzung von Freunden und Bekannten berichten. Alleine das macht was mit einem und lässt die eigene Situation (und die eigenen letztlich nur Pseudoprobleme) in ganz anderem Licht erscheinen.
Es braucht sofort Verhandlungen und einen waffenstillstand
Tja, wäre ein leichtes für den Aggressor…
Aber ganz offensichtlich meint er es nicht zu brauchen.
Von daher muss man ihn dazu bringen.
Und wie schafft man das?
Genau.
Für den Sold kann die russische Regierung beliebig Rubel drucken lassen. Hier habe ich es erklärt:
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Wenn ein Staat "beliebig Rubel druckt" ohne, dass diesen Staatsausgaben reale Einnahmen zugrunde liegen, dann führt das zu massiver Inflation. Dafür gibt's historisch reichlich Beispiele.
Das ist VWL, 1. Semester.
(Ich schalte dich jetzt mal wieder stumm. Wahrscheinlich liegt es an mir, den zwischendurch, wenn du nicht gerade auf Beiträge von mir antwortest, gelingen dir ja durchaus ernstzunehmende Posts, die zu lesen lohnen, auch wenn sie selten dem entsprechen was ich denke, aber eigentlich will ich hier im Forum ja auch andere Argumente hören, um die eigene Position zu überdenken und auch zu schärfen). Aber sehr oft, qbz, wenn du irgendwas von mir liest und meinst kommentieren oder widerlegen zu müssen, scheinen dir regelrecht die Sicherungen durchzubrennen und es ein regelrecht emotionales Ding zu werden, was dem Fortgang dieses Threads definitiv nicht hilft)
Tja, wäre ein leichtes für den Aggressor…
Aber ganz offensichtlich meint er es nicht zu brauchen.
Von daher muss man ihn dazu bringen.
Und wie schafft man das?
Genau.
Indem die westlichen Staaten und die ukrainische Regierung Verhandlungen fordern und diplomatisch alles dafür tun statt sie abzulehnen.