Verdacht des Windschattenfahrens hieß früher "uneindeutiges Verhalten"
Der sogenannte Verstoß "Verdacht des Windschattenfahrens" hieß früher "uneindeutiges Verhalten" und zielte ursprünglich darauf, bei unübersichtlicher/unklarer Pulkbildung auf der Radstrecke den Kampfrichtern eine Maßnahme unterhalb der roten Karte zu geben um den Pulk aufzulösen. Der Vorgänger hieß "Muskoka-Regel", da musste der Athlet anhalten, beide Füße auf den Boden stellen und das Rad kurz anheben. Übereifrige Kampfrichter sperrten mittels Motorrad die Radstrecke um einen ganzen Pulk dann so anzuhalten und nach und nach abzuarbeiten....es gab gefährliche Situationen, auch Unfälle.
Es ging also eigentlich weniger um den klassischen "Lutscher" sondern eher um Strecken- bzw. Startzahlenbedingte, eher unfreiwillige Pulks, denen man so die Möglichkeit der fairen Abstandseinhaltung ermöglichen wollte.
Meiner Meinung nach war das der Anfang von einer Aufweichung, Rot wurde immer seltener gezeigt, liebt verwarnte man ein paarmal oder gab die Zeitstrafen - weil es sonst auch immer sehr viel Ärger gab mit den Athleten oder sogar dem Ausrichter.
Wenn ich die aktuelle Sportordnung richtig lese, ist eine Disqualifikation bei Windschattenfahren nicht mehr so klar vorgesehen, sie ist nach mehrfacher Verwarnung möglich oder bei Verstößen, deren Vorteil nicht wieder umkehrbar zu machen ist.
Kann aber auch sein, dass ich die exakte Regelung in der aktuellen Fassung übersehen habe....
Allgemein gewünscht:
...
-Anwesenheitsdichte minimieren(Teilnehmerzahl, Wellenstarts, möglichst oft eine dritte oder vierte Reihe ermöglichen)
sowie in Bezug auf Roth #25:
Da hast Du durchaus Recht . Je weniger auf der Strecke sind, desto leichter wird es. Dies sind die Hausaufgaben für die Veranstalter. Weniger Teilnehmer, Wellenstarts, die schnelleren vorneweg, nicht zu einfache Strecken.
Wenn wir aber beim Beispiel Roth bleiben, was könnte sich da ändern?
Wellenstart gibt es bereits, es ist eine lange Runde. Staffeln weg zu lassen oder zu verschieben wäre zwar eine Möglichkeit(ich bin ja auch nicht so begeistert, wenn ich später am Kanal dauernd überholt werde, da ist es zweitrangig, ob dies mehr oder weniger frische Staffelläufer sind oder nicht ), aber warum gibt es in Roth diesen einzigartigen Rückhalt? Weil viele auch mal reinschnuppern wollen, bei Bekannten mitfiebern usw.
Die Teilnehmerzahlen insgesamt zu reduzieren ist halt einerseits eine wirtschaftliche Frage, andererseits kommt das Angebot der Nachfrage nicht hinterher. Also auch eher kein Thema. Was dann?
Der sogenannte Verstoß "Verdacht des Windschattenfahrens" hieß früher "uneindeutiges Verhalten" und zielte ursprünglich darauf, bei unübersichtlicher/unklarer Pulkbildung auf der Radstrecke den Kampfrichtern eine Maßnahme unterhalb der roten Karte zu geben um den Pulk aufzulösen. Der Vorgänger hieß "Muskoka-Regel", da musste der Athlet anhalten, beide Füße auf den Boden stellen und das Rad kurz anheben. Übereifrige Kampfrichter sperrten mittels Motorrad die Radstrecke um einen ganzen Pulk dann so anzuhalten und nach und nach abzuarbeiten....es gab gefährliche Situationen, auch Unfälle.
Es ging also eigentlich weniger um den klassischen "Lutscher" sondern eher um Strecken- bzw. Startzahlenbedingte, eher unfreiwillige Pulks, denen man so die Möglichkeit der fairen Abstandseinhaltung ermöglichen wollte.
Meiner Meinung nach war das der Anfang von einer Aufweichung, Rot wurde immer seltener gezeigt, liebt verwarnte man ein paarmal oder gab die Zeitstrafen - weil es sonst auch immer sehr viel Ärger gab mit den Athleten oder sogar dem Ausrichter.
Wenn ich die aktuelle Sportordnung richtig lese, ist eine Disqualifikation bei Windschattenfahren nicht mehr so klar vorgesehen, sie ist nach mehrfacher Verwarnung möglich oder bei Verstößen, deren Vorteil nicht wieder umkehrbar zu machen ist.
Kann aber auch sein, dass ich die exakte Regelung in der aktuellen Fassung übersehen habe....
Vielen Dank für die Aufklärung
Da wird manches verständlicher(nur der aktuelle Stand halt nicht )
Ich hoffe auf eine positive Antwort seitens der DTU.
Ich hoffe auf eine positive Antwort seitens der DTU.
Der Diskussionsverlauf hat mich beruhigt, da ich daran sehe konnte, daß Regelfindung ab einem bestimmten Punkt akademisch und theoretisch wird. Wohlfeile Formulierungen hin oder her.
Was verstehst Du unter einer positiven Antwort der DTU?
Regeländerungen bedürfen der Zustimmung des DTU-Verbandstages und sind unterjährig nicht zu erwarten. Das die Challenge ein Pilotprojekt startet, ist begrüßenswert und die Auswertung wird spannend werden. Dennoch bleibt es ein Pilotprojekt und ist zunächst nur schwerlich einszueins auf andere Veranstaltungen übertragbar.
Denn eines ist in der ganzen Diskussion aus dem Blickfeld geraten, die Genehmigung einer Sportveranstaltung hängt zuallererst an den kommunalen Behörden und wenn denen aus irgendwelchen Gründen etwas im angebotenen Format nicht passt, dann war es das. Leider haben die wenigsten Veranstalter/Ausrichter einen so guten Draht zu ihren Kommunen wie die Challenge und müssen häufig aus der Not eine Tugend machen.
Der Diskussionsverlauf hat mich beruhigt, da ich daran sehe konnte, daß Regelfindung ab einem bestimmten Punkt akademisch und theoretisch wird. Wohlfeile Formulierungen hin oder her.
Was verstehst Du unter einer positiven Antwort der DTU?
Regeländerungen bedürfen der Zustimmung des DTU-Verbandstages und sind unterjährig nicht zu erwarten. Das die Challenge ein Pilotprojekt startet, ist begrüßenswert und die Auswertung wird spannend werden. Dennoch bleibt es ein Pilotprojekt und ist zunächst nur schwerlich einszueins auf andere Veranstaltungen übertragbar.
Denn eines ist in der ganzen Diskussion aus dem Blickfeld geraten, die Genehmigung einer Sportveranstaltung hängt zuallererst an den kommunalen Behörden und wenn denen aus irgendwelchen Gründen etwas im angebotenen Format nicht passt, dann war es das. Leider haben die wenigsten Veranstalter/Ausrichter einen so guten Draht zu ihren Kommunen wie die Challenge und müssen häufig aus der Not eine Tugend machen.
Schön, wieder etwas von Dir zu hören .
Ich würde mich freuen, wenn die DTU verbindlich über den aktuell gültigen Stand der Regelauslegung aus offizieller Sicht antworten könnte.
Falls dies so aus den aktuellen Regeln nicht auch für Laien oder Nichteingeweihte deutlich erkennbar sein sollte, mittelfristig eine bessere Beschreibung.
Langfristig, dass unsere Wünsche, in welcher Form auch immer, so gut es praktisch halt geht, berücksichtigt werden.
Letztlich für alle verständliche klare Regeln, klare Strafen.
vielen Dank für die Mühen und die ausführliche Ausarbeitung. Wir werden diese selbstverständlich an die Technische Kommission, die laut Satzung der DTU für die Weiterentwicklung des Regelwerkes zuständig ist, weiter geben. Ich bin überzeugt, dass die Ideen und praktischen Aspekt helfen werden, insbesondere bei der Schulung der Kampfrichter für mehr Verständnis zu sorgen.
In dem Zusammenhang möchte ich sie jedoch auch um Verständnis bitten, dass insbesondere Regeländerungen einem längeren Prüfungsprozess unterliegen sollten. Wir sind hier auch insbesondere an das Regelwerk des internationalen Verbandes gebunden, der bspw. die Zeitstrafe mit 5min vorgibt, was wir in diesem Jahr anpassen müssen.
Damit möchte ich dafür sensibilisieren, dass das Regelwerk verschiedensten Einflüssen unterliegt und wir nicht völlig frei in der Gestaltung sind. Deswegen unterliegt bspw. auch der „faire Kilometer“ erst noch einer finalen Prüfung und Befürwortung, bevor er wirklich umgesetzt wird.
In jedem Fall aber nochmals vielen Dank für die Einholung der „Stimme des Volkes“ . Die DTU wird sich diesem Thema, in Abstimmung mit den Veranstaltern, annehmen und wir werden versuchen praktikable Verbesserungen zu erarbeiten. Ich persönlich sehe das Problem in Deutschland als nicht derart gravierend an, wie es bei Veranstaltungen in anderen Ländern aufgekommen ist. Dies liegt meines Erachtens vornehmlich an der Qualität der Kampfrichter und den Bemühungen der Veranstalter.
In dem Sinne wünsche ich ihnen alles Gute und eine erfolgreiche Saisonvorbereitung auf hoffentlich faire Wettkämpfe!
Mit freundlichen Grüßen
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Matthias Zöll