Vielen Dank für die zahlreichen Anregungen und die Diskussion. Ich denke, dass ich in letzter Zeit nachlässiger geworden bin mit der Ernährung und z.T. einfach zu viele KHs, zu viel nebenbei und auch insgesamt zu große Portionen gegessen habe.
Jetzt ist Saisonpause (hey, schon wieder 2 Wochen um seit dem IM Frankfurt *g*), und ich möchte Low Carb eine echte Chance geben. Darauf werde ich bewusst stärker achten.
Ich hab jetzt nicht alles gelesen aber mal eine Anmerkung zu Kalorien zählen bringt nichts und weniger essen als verbrauchen ist zu einfach:
Wenn man wie viele hier vorgeschlagen hat low carb macht, dann mancht man aber genau das: Man reduziert die Zufuhr.
Wenn man einfach quasie alle Kohlenhydrate die man am Tag isst, von Brötchen / Brot über Kartoffeln, Nudeln, Kuchen, Softdrinks weg lässt. Kann man vom Rest gar nicht so viel ausgleichen.
Dann müsste man z.b. x Putenschnitzel, x Eier, Wurst usw usw, essen, was man instinktiv und auch weil man es garnicht rein bekommt, nicht macht.
Man isst automatisch mehr Salat, Obst, usw was alles relativ wenig Kalorien hat.
Man müsste dann schon z.b. bewusst Olivenöl löffelweise essen o.ae..
Das ist im übrigen der "Trick" der ganzen " ich lass was weg Diäten" oder auch der Trennkost.
Wenn man das weiß ist es ja auch nicht unbedingt schlimm, dann kann man das ja bewusst nutzen.
Man ersetzt bei LCHF die Kohlenhydrate durch Fett. Da Fett mehr Kalorien/g hat als KH, kommt es u.U. sogar zu einer Erhöhung der Kalorien.
Der Abnehmeffekt geht nicht über die Kalorienreduzierung, sondern über die Stabilisierung und Senkung des Insulinstoffwechsels.
Die Studien, die eine low-carb-Ernährung mit einer low-fat-Ernährung verglichen (experimentel, randomized trials) fanden, dass die low-carber bis zu 2-3x soviel abnahmen wie die low-fat-Gruppe - und das obwohl bei nahezu allen Experimenten die low-fat-Gruppe WENIGER Kalorien zu sich genommen hatte.
Kalorienreduktion führt zu Hunger und der wiederum langfristig zum Ausgleich der Kalorien. Also hilft sich quälen nix, weil der Körper sich langfristig holt was er will.
Der Abnehmeffekt geht nicht über die Kalorienreduzierung, sondern über die Stabilisierung und Senkung des Insulinstoffwechsels.
Dann dürften Gesunde, die sich nicht überwiegend von Weißbrot und Zuckerkram ernähren, eigentlich gar nicht abnehmen...
Zitat:
Zitat von HollyX
Die Studien, die eine low-carb-Ernährung mit einer low-fat-Ernährung verglichen (experimentel, randomized trials) fanden, dass die low-carber bis zu 2-3x soviel abnahmen wie die low-fat-Gruppe - und das obwohl bei nahezu allen Experimenten die low-fat-Gruppe WENIGER Kalorien zu sich genommen hatte.
Die Studien, die die low-carb-Ernährung nicht nur über einen eng begrenzten Zeitraum sondern über 5 Jahre mit gesunder Mischkost verglichen haben, kamen zu den Schlüssen, dass es kaum jemand durchhält, dass diejenigen, die es durchhalten nach den 5 Jahren nicht signifikant weniger wiegen wie die Mischköstler (etwas weniger als am Anfang) aber schlechtere Blutwerte haben (Cholesterin, Triglyceride, Leberwerte, Harnsäure).
Der letzte Pukt mag auf ungesunde low-carb-Ernärung und einen Überschuss an tierischen Fetten zurück zu führen sein. Alle 3 Punkte zusammen suggerieren aber, dass es sich zwar um eine effektive Diät handelt, die man ein paar Wochen oder vll. auch Monate macht und damit auch spektakulär viel abnehmen kann bei wenig Langfrist-Tauglichkeit.
__________________
[leaving] extending the comfort zone
Dann dürften Gesunde, die sich nicht überwiegend von Weißbrot und Zuckerkram ernähren, eigentlich gar nicht abnehmen...
Ein guter Punkt. Aber gibt so Leute häufig? Keine Ahnung. Aber auch wenn: Es gibt natürlich Dutzende Moderatoren, genetische Unterschiede in hormonellen Prozessen etc.
Kausaltheoretisch lässt sich das immer leicht lösen, wenn man einen "Effekt" als "durchschnittlichen" Effekt bzw. das Resultat als "bedingten Erwartungswert gegeben X=x" interpretiert *hust*
Zitat:
Die Studien, die die low-carb-Ernährung nicht nur über einen eng begrenzten Zeitraum sondern über 5 Jahre mit gesunder Mischkost verglichen haben, kamen zu den Schlüssen, dass es kaum jemand durchhält, dass diejenigen, die es durchhalten nach den 5 Jahren nicht signifikant weniger wiegen wie die Mischköstler (etwas weniger als am Anfang) aber schlechtere Blutwerte haben (Cholesterin, Triglyceride, Leberwerte, Harnsäure).
Der letzte Pukt mag auf ungesunde low-carb-Ernärung und einen Überschuss an tierischen Fetten zurück zu führen sein. Alle 3 Punkte zusammen suggerieren aber, dass es sich zwar um eine effektive Diät handelt, die man ein paar Wochen oder vll. auch Monate macht und damit auch spektakulär viel abnehmen kann bei wenig Langfrist-Tauglichkeit.
Ja, das ist in der Tat ein Punkt. Einige Studien, die ich verlinkt habe, zeigen auch, dass einige Leute wieder einknicken.
Das sieht wie ein compliance - Problem aus. Anstatt das jetzt als ein Gegenargument zu sehen, würde mich eher interessieren, wie genau die Diät bei denen aussah und warum sie eingeknickt sind. Allerdings sind die compliance - Raten bei low-carbern in jedem Fall zumindest höher als bei den low-fat-Leuten, weils einfach besser schmeckt und richtig satt macht.
Wie gesagt, das craving hört *in der Regel* auf, sobald sich der Insulinspiegel und auch die Konditionierung des Gehirns normalisiert hat. Aber gerade letzteres wird bei vielen wohl nie ganz aufhören (hmmm, Kuchen..... ).
Die Studie, aber die für die, die es durchhalten, keine Unterschiede nach einigen Jahren mehr zeigt, irritiert mich etwas. Die würde ich dann doch gern mal anschauen.
Wie gut man low-carb verträgt, hängt stark von der Person ab. Gerade bei Frauen, die zudem sportlicht aktiv sind, würde ich das nie einfach so empfehlen. Was nicht heißt, dass man sich von Zuckerwasser ernähren soll. Aber halt vernünftig, mit (u.U. kh-reichem) Gemüse und sonstigen Lebensmitteln, die in Summe ein ausgeglichenes Makro- und Mikronährstoffprofil liefern...
Für mich ist ein leichtes kontrolliertes Hungergefühl immer ein gutes Zeichen, dass ich am Abnehmen bin . Ausgewogene Ernährung vorausgesetzt.
Ein guter Punkt. Aber gibt so Leute häufig? Keine Ahnung.
Ich hoffe, dass es noch Leute gibt, die einfach normal essen. Viel Obst und Gemüse, bisschen Milch(Produkte), wenig Fleisch und Fisch, ein bisschen Brot/Getreide und Sonntags Nachmittags Kuchen zum Kaffee. Unterm Strich von allem etwas, aber alles in Maßen.
Zitat:
Zitat von HollyX
gesagt, das craving hört *in der Regel* auf, sobald sich der Insulinspiegel und auch die Konditionierung des Gehirns normalisiert hat. Aber gerade letzteres wird bei vielen wohl nie ganz aufhören (hmmm, Kuchen..... ).
Die Konditionierung auf süß saugen wir halt im wahrsten Sinne des Wortes schon mit der Muttermilch ein. Muttermilch = süßlich, Stillen = Zufriedenheit, Geborgenheit und jede Menge andere positive Emotionen und schon ist das Gehirn schon im frühsten Kindesalter konditioniert...
Bzgl. der geposteten reviews bin ich etwas verwirrt...Da gehts doch gar nicht um low carb.....? Die erste untersucht den Unterschied zweier low-fat-Diäten, die sich im Protein-Gehalt unterscheiden("...effects of low-fat diets either low or high in protein...") und die zweite die einfachen Unterschiede zwischen high - und low protein....
Man muss auch bei den low-carb-Diäten aufpassen. Für die niedrige compliance könnte relevant sein, ob es eine simple low-carb war (low carb ist ja ein sehr breiter Begriff). Hier /mir gehts um low-carb-HIGH FAT. Das Argument dahinter ist einfach, dass unser negatives Verständnis von Fett durch politische Propaganda und Lobby-Arbeit der Ernährungsmittelindustrie verursacht wurde - Fett in Wirklichkeit aber essentiell ist.
Ein zweiter möglicher Grund für die niedrige compliance könnte an der Natur aller randomized trial - Studien liegen, dass man ja durch die Randomisierung Leute einer Form zwangsweise zuweist. Das könnte auch dazu führen, dass die Leute die Form bald nach dem Experiment aufgeben...Wenn jemand sich freiwillig dafür entscheidet, ist die Motivation immer höher.