Genau so, Sybi.
Seit wir auf Kreta mit's Suzuki Allrad in nem 2-Häuser-Nest bei angekommen >40° sind, 1 davon Kneipe, weiß ich aber auch dass Nero Wasser heißt und werde es auch behalten.
'n Kollege, Schwäbisch-Spanier, als Sohn spanischer Eltern, aufgewachsen in Stuttgart, spricht aber absolut akzentfrei (soll heißen: kein Schwäbisch ) hat erzählt: Er konnte sich auf Malle in nem Laden nicht spanisch verständigen. Lag aber nicht daran, dass er an nen Fundamentalkatalanen gelangt ist. Mit Deutsch ging's dann hervorragend.
Einerseits find ich's ganz witzig, andererseits wirklich übel. Wir machen uns die interessanten Dinge noch kaputt.
Kommt natürlich auch stark auf die Ansprüche an. Wenn Du in nem Land leben willst, muß natürlich "perfekte" Sprachbeherrschung das Ziel sein, ggfls. einschließlich Akzent bzw. Dialekt.
Wobei man kann noch so ambitioniert sein und noch so perfektes Englisch lernen, den Akzent bekommt man nicht so ohne weiteres hin(siehe Henry Kissinger). Viele Deutsche, die in den USA lebten, sagen mir, dass Amerikaner nicht merken, dass sie Deutsche sind, aber wenn ich ihr Englisch höre, klingt das überhaupt nicht wie ein Amerikaner.
Es gibt aber Leute, die es schaffen fast akzentfrei zu sprechen und das hat gar nichts mit Bildung zu tun. Ich denke, das hat mit einem gewissen Talent zu tun.
Ich muss aber auf jeden Fall einiges an meinem Spanisch tun. Ob ich Akzent habe, ist mir egal. Ich will einfach nur fliessend sprechen. Normalerweise bin ich Perfektionist, weshalb ich Deutsch so gut gelernt habe, aber bei Spanisch fällt es mir schwer Peinlich, wenn man als Südamerikaner beschissen Spanisch kann. Ich kenne aber auch einen Koreaner, der in D aufgewachsen ist und dessen Eltern schlecht Deutsch sprechen, aber er kann kaum koreanisch obwohl er auch ne Zeitlang in Korea lebte.
Talent, Sprachbegabung, aber auch die Offenheit, sich anderen Sprachen und deren Dialekten zu öffnen, ist m.E. bis zu nem gewissen Grad angeboren. Ich kenn Deutsche, die jahrzehntelang in Österreich gelebt haben und die sofort als Deutsche er"hör"bar sind und andere, bei denen auch Einheimische schon nach 2-3 Jahren sagen, dass sie "g'scheid red'n". In Neuseeland hab ich 1989ne Frau getroffen, die als kleines Kind mit ihren Eltern nach 33 aus D ausgewandert ist. Die hat natürlich fließend und (m.E.) fehlerfrei gesprochen, aber immer noch mit deutschem Akzent. Deutsch konnte sie aber so gut wie gar nicht. Sie meinte, nur das Wort "Blitzableiter" habe sie als Kind beeindruckend gefunden und behalten. Wir wohl'n bisschen mehr gewesen sein, aber nicht viel.
Was man sowieso nicht mitbekommt, ist die "Sozialisierung" in ner Fremdsprache. Als Erwachsener bekommt man "Kindersprache" nicht mit. Auch Atheisten werden wohl das "Vater unser" zumindest bruchstückhaft in der Muttersprache hinbekommen oder es zumindest erkennen, jedenfalls in den westlichen Bundesländern, A und CH. Das erkenne ich in keiner Fremsprache. Kommt halt im "täglichen Berufsleben" nicht vor. Umgekehrt hab ich ne Frau gekannt, die bis zum Alter von 10 Jahren in Frankreich bei ihrer Mutter gelebt hat. Die hat natürlich akzentfrei gesprochen, aber ein Wort wie "Aufsichtsrat" oder "Geschäftsführung" hat sie erst nachher lernen müssen. Da fehlt dann so was wie der "Abschluß" der Sozialisierung.
Lernt man ne Sprache als Fremdsprache, dann fehlt das alles und man kann eben nur auf "künstlich" Erlerntes zurückgreifen.
... Viele Deutsche, die in den USA lebten, sagen mir, dass Amerikaner nicht merken, dass sie Deutsche sind, aber wenn ich ihr Englisch höre, klingt das überhaupt nicht wie ein Amerikaner....
Um akzentfrei Englisch zu sprechen, könnte es ja auch kontraproduktiv sein, wie ein Amerikaner zu sprechen. Jedenfalls war ich nicht der einzige Europäer, der Probleme in Atlanta hatte. Auch Engländer meinten, das sei schon seltsam. Bei "Neuengländern" und Kaliforniern sah das schon ein bisschen anders aus. Und in NZ gab's reichlich Kiwis, die die Texte von Bob Dylan nicht verstanden haben. Das wird aber wohl an dem Herrn gelegen haben.
...Was man sowieso nicht mitbekommt, ist die "Sozialisierung" in ner Fremdsprache. Als Erwachsener bekommt man "Kindersprache" nicht mit. Auch Atheisten werden wohl das "Vater unser" zumindest bruchstückhaft in der Muttersprache hinbekommen oder es zumindest erkennen, jedenfalls in den westlichen Bundesländern, A und CH. Das erkenne ich in keiner Fremsprache. Kommt halt im "täglichen Berufsleben" nicht vor. Umgekehrt hab ich ne Frau gekannt, die bis zum Alter von 10 Jahren in Frankreich bei ihrer Mutter gelebt hat. Die hat natürlich akzentfrei gesprochen, aber ein Wort wie "Aufsichtsrat" oder "Geschäftsführung" hat sie erst nachher lernen müssen. Da fehlt dann so was wie der "Abschluß" der Sozialisierung.
Lernt man ne Sprache als Fremdsprache, dann fehlt das alles und man kann eben nur auf "künstlich" Erlerntes zurückgreifen.
Da muss ich Dir zustimmen. Die deutsche "Kindersprache" fehlte mir komplett. Ich dürfte es aber durch menen Sohn doch noch etwas nachholen.
Der Abschluß der Sozialisierung bemerkte ich neulich nur in technischem Bereich. Ein Kunde hat viele Bereiche der IT Administration nach Polen ausgelagert und ich darf mit den Jungs drüben manchmal telefonieren. Ich beherrsche die Sprache zwar immer noch fliessend. Wenn es aber um besondere IT Begriffe geht bin ich manchmal echt überfragt. Vokabeln wie Datei, Löschen oder Treiber sind schnell (wieder)erlern, es gibt aber Begriffe die wir hier oft aus dem englischen übernehmen. Da muss ich schon blöd fragen wie die es dort machen.
Wenn's schnell gehen muss dann gibt es oft Mix aus englischen Vokabeln mit polnischer Deklination. Wegen den fehlenden Artikeln geht es oft nicht anders. Man wird aber sehr erfinderisch
Ähnlich wie bei Neonhelm war es bei mir in meiner Schulzeit als 14-jähriger (die meisten in diesem Forum waren da wahrscheinlich noch gar nicht in Planung... ).
Ich war 2 Monate (die Sommerferienverlängerung wurde damals von der Schule erlaubt, falls sich jemand wundert, wo es soviel Wochen Schulferien gibt) in den USA, wo ich im Haus bei meiner Tante wohnte.
Bei ihr wohnten noch im Haus meine Cousine (sie wurde nicht zweisprachig großgezogen) sowie die Nanny von meiner Cousine , weil meine Tante beruflich dauernd auf Achse war.
Ich war damals gezwungen nur englisch zu sprechen, weil meine Cousine, die Nanny und deren Freundes- und Bekanntenkreis kein deutsch konnten.
Dass mir die 2 Monate sehr viel gebracht hatten, merkte ich nach der Rückkehr nach Deutschland bei meiner ersten Englischstunde in der Schule...
Italienisch habe ich von einem früheren italienischen Arbeitskollegen gelernt, als ich noch in Stuttgart wohnte.
Da er kein englisch konnte, habe ich ihm beim Erlernen der Sprache geholfen.
Umgekehrt er mir beim Erlernen von "la bella lingua italiana.
Als Übungsbuch diente am Anfang jeweils das Buch, welches von der VHS für die Anfänger benutzt wurde.
Der Unterschied, bezüglich Kurs bei der VHS , war bei uns, dass wir beide mit dem Buch nach 3 Monate durch waren.
Bei der VHS wären bestimmt einige Semester an Zeit draufgegangen.
Übrigens:
Wenn ich heute die Wahl zwischen englisch und italienisch habe, spreche ich lieber italienisch.
Hört sich irgendwie melodischer an.
Cari saluti!
Hippoman
__________________ www.koalahospital.org.au
Ein absolutes MUSS für jeden Aussie-Tourist in Port Macquarie (NSW) .
Auf der Homepage könnt Ihr (nicht nur die Aussie-Touristen...) erfahren, welch super Job für die Koalas gemacht wird!!!
Italienisch habe ich von einem früheren italienischen Arbeitskollegen gelernt
Was heißt Italienisch gelernt? Heißt das, du sprichst 100% Italienisch?
Wenn ich selbst sage mein Spanisch ist 4-5(von einer Skala von 1-10) nach 7 Jahren Lateinamerika, vergleiche ich mich mit Leuten, die die Sprache komplett beherrschen.
@Rhing: Ich kenne das, dass man in Deutschland oft denkt Britisches Englisch sein sauberer als Amerikanisches Englisch, aber ich habe länger in England gelebt und da habe ich zum Teil die schlimmsten Dialekte gehört, die man sich vorstellen kann. Australier und Neuseeländer sprechen auch nicht gerade so, dass es Musik in den Ohren ist
Was heißt Italienisch gelernt? Heißt das, du sprichst 100% Italienisch?
Wenn ich selbst sage mein Spanisch ist 4-5(von einer Skala von 1-10) nach 7 Jahren Lateinamerika, vergleiche ich mich mit Leuten, die die Sprache komplett beherrschen.
Die Grammatik habe ich mit seiner Hilfe gelernt.
Das andere ergab sich seit 1990...
In welcher Skala von 1-10 ich mich befinde, ist mir eigentlich wurscht...
Wichtig für mich ist, dass ich mich in Italien mit den Menschen unterhalten kann.
Mein dortiger italienischer Bekanntenkreis wird sich bestimmt auch keine Gedanken machen, in welcher Skala ich mich befinde.
Cari saluti.
Hippoman
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