@sbechtl: Du solltest nicht vergessen, dass die "ist-teilmenge-von" eine recht einfache, eindimensionale und die Wirklichkeit nicht immer vollständig abbildende Beziehung ist. Manches mal gibt es zwischen den Fachgebieten viel komplexere Beziehungen, wie "wird-angewandt-auf" oder "das-modell-dient-zur-modellbildung-von" oder "hat-eine-selbstzweck" und all so Sachen. Insbesondere können mehrere Relationen gleichzeitig zutreffen.
Vor dem Hintergrund ist die Ethik sicher mehr als nur eine Teilmenge von was anderem. Sicher aber - und da hast Du recht: Auch Werkzeug der Politik und auch Aufgabe der Politik.
Übrigens sollte man sehr vorsichtig sein, mit Kalkülen einer Disziplin zu hantieren und absolut zu argumentieren, die weder vollständig noch widerspruchsfrei und nur partiell korrekt ist.
Letztlich bitte ich Dich, dich zu informieren, was in der Naturwissenschaft WIRKLICH(!) wissen ist und was nur Modelle und Theorien sind. Du wirst überrascht sein, wie wenig wir tatsächlich wissen.
Aus diesem Grunde sind und waren Naturwissenschaften und Gott schon immer zwei Seiten einer Medaille. Nicht nur in Cambridge auch in andren Universitäten haben Physiker un Theologen interdisziplinär zusammengearbeitet, um den ungelösten Rätseln auf die Spur zu kommen.
Ach ja: Die Kirche muss gar nix. Religion (auch Kirche) ist ein Angebot. Du bist frei es anzunehmen oder nicht. Ich kann Dir sagen, es gibt Situationen, da ist glauben und hoffen recht praktisch - auch als Naturwissenschaftler.
Die Kirche bzw. die Kirchen oder auch sonstige Religionsgemeinschaften offerieren "etwas", genauso wie politische Parteien. Aber die Zeit der Missionierung ist vorbei. Du kannst also ein Angebot annehmen indem Du aktiv wirst, das angebotene nutzt oder Du bleibst wo Du bist und bist passiv. Woher Du eine "Pflicht" der Kirche ableitest Dich überzeugen zu müssen bleibt mir ein Rätsel.
Die Kirche beklagt, dass sie einen Mitgliedermangel hat, zur Kostendeckung werden Gemeinden zusammengelegt, sodass die Menschen Probleme haben, zur Messe zu gehen, also ist die Kirche darauf angewiesen, die Leute für sich zu gewinnen. Ob die Kirche ihre Gemeinden finanzieren kann, ist mir Schnuppe.
Natürlich, wenn ich das Bedürfnis danach hätte, wäre es meine Aufgabe, die Initiative zu ergreifen, aber so wie es aussieht, habe die Leute, die Interesse/das Bedürfnis haben, schon die Initiative ergriffen und die Kirche ist in der Problemposition, ergo sie muss die Initiative ergreifen.
Das juengste Gericht wird aber nicht einfach alle in den Himmel verfrachten. Jesus hat sicher nur die erloest die sich wuerdig erweisen, auf die anderen wartet immer noch Verdammnis. Oder, wenn du es anders haben willst: Die boesen sind keine echten Christen, daher sind sie nicht erloest worden - und da ist sie wieder die Drohung, sei ein guter Christ, sonst...
Entschuldige, FuXX, das ist schief bis falsch. Die Lehre von der Allversöhnung ist umstritten. Allgemeine christlische Lehre ist, dass Jesus gekommen ist, um alle zu erlösen. Der Mensch kann aber dank seines freien Willens das Gnadenangebot Gottes ausschlagen (die Sache mit dem freien Willen ist umstritten).
Gott kommt sowohl nach katholischem als auch nach protestantischem Verständnis dem Menschen mit seiner erlösenden Gnade immer zuvor. Würdig ist kein Mensch, theologisch gesprochen: alle sind Sünder und bedürfen der Erlösung. Der Witz bei der Sache ist gerade, dass Gott nicht auf das Ansehen der Person schaut, so eine der Kernaussagen des Christentums.
Du argumentierst, als wenn es in der Natur der Sache liege, dass sich Recht und Moral in Abhängigkeit befinden. Dem würde in der Absolutheit widersprechen, schon deswegen, da der Rechtspositivismus in der Tradition von Kelsen ohne Metaphysik auskommt. Dass der Rechtspositivismus seine Grenzen gefunden hat und in der Nachkriegszeit abgelehnt wurde, lag vor allem daran, dass er für Rechtfertigungen exploitiert wurde. Daher haben wir eine (Rechts-)Ordnung, die aus rechtspositivistische Züge hat, aber eben stark naturrechtlich geprägt ist. Das ist in der Tradition von Kant, der Recht in "statuarisches Recht" und "Vernunftrecht" unterteilt hat. Du hast aber mit dem o.a. insofern recht, als dass unsere Rechtsordnung marginal ethisch geprägt ist, z.B. "Sittenwidrigkeit", "Treu und Glaube", "Gewissen" sind moralische Begriffe. Das Grundgesetz ist aber weitgehend frei von Moral formuliert und das war gewollt. Theoretisch hast du insoweit recht, wie es dein (philosophischer) Standpunkt zulässt, von unserer Rechtsordnung her würde ich es so formulieren: Moral ist grundsätzlich von Recht zu trennen. Recht aber nicht gänzlich von Moral.
ihr versteht aber hoffentlich schon was ihr da schreibt?
naja, ich habs mir trotz meines Status als "frei" Geborener mal angeschaut. Einige Äußerungen fand ich eher bedenklich, andere nachvollziehbar bis hin zu vom Sinn her richtig, obgleich ich behaupten möchte, dass er von einer falschen Grundannahme aus auf die richtigen Schlusse kommt. Aber den Punktgewinn über die Aufklärung sehe ich nicht. Muss mir die Rede aber erst nochmal im Wortlaut durchlesen.
Ein aber vorweg: Es ist absolut falsch, anzunehmen, dass aus Vernunft und rationalem Denken nicht auch Soziales Verhalten entspringen kann.
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Wie ein Quadrat in einem Kreis
Eck' ich immer wieder an