Wieso "nur"? Die Radfahrer, die glauben, sich an keine Regeln oder rote Ampeln halten zu müssen, und keinerlei Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer zeigen, (besonders wenig für Autofahrer) tragen aber wesentlich und völlig unnötigerweise zur Eskalation von Konflikten bei, finde ich.
Das ist doch Unsinn. Meine Beobachtung ist, dass sich weniger Autofahrer an die Regeln halten als Radfahrer (z.B. bei Einhaltung des Tempolimits). Sicher auch aus dem Grund, dass wenn einer stirbt, es der Radfahrer ist. Wenn ein Autofahrer meine Gesundheit gefährdet, dann gibts auch eine Reaktion meinerseits. Soll man sich das als Radfahrer gefallen lassen? Man sollte sich nicht diskriminieren lassen, weil man mit dem Rad unterwegs ist. Und dann gibts ja noch den $1 Abs 2 der StVO. Radfahrer zählen zu den schwächeren Verkehrsteilnehmern.
Das ist doch Unsinn. Meine Beobachtung ist, dass sich weniger Autofahrer an die Regeln halten als Radfahrer (z.B. bei Einhaltung des Tempolimits).
Absolut oder relativ anteilig? Mein Eindruck beim täglichen Fahren im Verkehr ist, daß der Anteil der Radfahrer, denen grundlegende Regeln egal zu sein scheinen und damit auch mich mit gefährden, recht hoch ist (bei Dunkelheit ohne Licht, bei Rot über die Ampel, beim Radfahren Handy-Daddeln, auf dem Gehweg oder auf der falschen Straßenseite fahren, ohne Zeichen oder zurückschauen spontan abbiegen ...). Autofahrer sehe ich selten ohne Licht oder auf dem Gehweg fahren; ggf. bei dunkelgelb über die Ampel und am Handy tippen und ohne Blinken abbiegen schon öfter, aber nicht öfter als Radler. Und natürlich ist überhöhte Geschwindigkeit etwas, womit sich Radler generell schwer tun (außer in Fußgängerzonen), und Autofahrer es leichter haben, das ist keine gute Vergleichsbasis.
Das ist erst mal unabhängig davon, wen das wie schwer gefährdet, ein "Glashaus-Problem", wenn man als Radler Autofahrer für ihr Verhalten verurteilt.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Ich habe heute Mittag mit dem Rad an einer Fußgängerampel, die rot war, angehalten. Macht man so, oder? Ein Rennradfahrer sah das wohl anders und fuhr auf der Gegenseite einfach über die rote Ampel. Hat den null interessiert, daß ich ihm noch so was wie komplett bescheuert nachgerufen habe. Kein Wunder, das so mancher dann alle Radfahrer für Idioten hält.
Kann ich so nicht bestätigen. Bin regelmässig hier beidseits der Grenze unterwegs und gefühlt gibt´s hier wie da den gleichen Anteil Idioten und Rücksichtslose.
Dto., wobei gefühlt das Aggressionspotential in den Niederlanden gegenüber Radfahrern niedriger ist. Dass die jenseits der Grenze eh ein anderes Verständnis von Sicherheitsabstand haben merkt man auch beim Autofahren. Ich hoffe das war jetzt nicht zu rassistisch. Sind ja bei uns hinter der Grenze auch Achterhoekler und keine Holländer.
Meine Beobachtung ist, dass sich weniger Autofahrer an die Regeln halten als Radfahrer (z.B. bei Einhaltung des Tempolimits).
Naja, das ist rein subjektiv.
Oder kannst du das ohne Messung so genau einschätzen?
Und wenns so wäre, widerspräche ich, dass Kalkül dahintersteckt, dass ein verursachter Unfall andere stärker beträfe.
Die Wahrscheinlichkeit, dass sich nicht ein Radfahrer, sondern einer der vielen anderen Dosenlenker als Unfallpartner hergäb, ist ja nicht ganz unerheblich.
Somit gefährdet der Automobilist immer stärker auch andere als ein Radfahrer, der im Zweifelsfall zuerst mal selbst das Opfer seiner Verfehlung ist.
Und selbst wenn er Frauen, Kinder, Arme, Alte, Schwache oder Kranke gefährdet, ist er eher in nem Geschwindigkeitsbereich, innerhalb dessen seine Reaktionsfähigkeit ihm nen gewissen Handlungsbedarf erhält, als mit nem tonnenschweren Gefährt mit der doppelten oder ner noch höheren Geschwindigkeit.
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Davon ganz ab befremdet mich diese Diskusion generell insofern, als ich niemandem und niemals Recht geben würde, der absichtlich einen Radfahrer an- oder überfährt, nur weil dieser in irgendner Form (seiner Meinung nach) ne Regel missachtet hat.
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
nur weil dieser in irgendner Form (seiner Meinung nach) ne Regel missachtet hat.
Das ist aber mittlerweile IMHO das Grundproblem. Regeln sind für die meisten selber nur Abzocke, Gängelei und maximal Empfehlung - aber man weiß ganz genau was die anderen falsch machen und regt sich darüber auf.
Letztlich sehe ich keinen nennenswerten Unterschied in der Regeltreue abhängig von der Wahl des Verkehrsmittels. Warum sollte auch ein Radfahrer der sich nicht an Regeln hält auf einmal ganz penibel und regeltreu sein wenn er sich in ein Auto setzt?
Beim Tempolimit muss man doch nur mal eine Zeit genau nach GPS das Tempolimit einhalten und beobachten wie die Schlange hinter einem länger wird und wie oft man überholt wird.
Muss es unbedingt ein Zebrastreifen sein? Wie bei Ampeln muss m.W. das Fahrrad geschoben werden, handelt es sich um eine Fußgängerampel ohne Radfahrersymbol. Deswegen: Zebrastreifen sind für Fußgänger da? Und nicht für Radfahrer. Diese müssten vom Rad absteigen, mMn, um den Zebrastreifen benutzen zu dürfen.
a) Richtig, Fahrräder sind Fahrzeuge
b) Falsch. Wer das Rad über den Fußgängerüberweg schiebt, ist Fußgänger und hat Vorrang. Wer fährt, darf das, muss aber die Fahrzeuge auf der Fahrbahn vorlassen.
Zitat:
Zitat von Antracis
Die reale psychische Bedrohung spielt bei mir schon eine Rolle. Wenn mich mit dem TT jemand mit geringem Abstand und hoher Geschwindigkeit überholt, ist die Gefahr halt physisch spürbar. Das treibt den Puls schon mal höher. Wenn das dann noch offensichtlich absichtlich geschieht, dann ist die Tachykardie unvermeidlich. [...] Ich würde trotzdem jeden zweiten Tag umgefahren werden, wenn ich nicht bremsen würde.
Und viele AutofahrerInnen sind da auch nicht einsichtig, sondern gestikulieren noch, wenn man selbst nur mal andeutet, dass das jetzt nicht hätte sein müssen.
Volle Zustimmung. Verkehrsgewalt ist Gewalt. Mittwoch treffe ich einen Täter beim Schiedsamt, ich werde berichten.
Zitat:
Zitat von phonofreund
Ich habe heute Mittag mit dem Rad an einer Fußgängerampel, die rot war, angehalten. Macht man so, oder? Ein Rennradfahrer sah das wohl anders und fuhr auf der Gegenseite einfach über die rote Ampel. Hat den null interessiert, daß ich ihm noch so was wie komplett bescheuert nachgerufen habe. Kein Wunder, das so mancher dann alle Radfahrer für Idioten hält.
Nein, Fahrräder sind Fahrzeuge und als Radfahrender gelten entsprechend die Lichtzeichen für Fahrzeuge; meist gibt es eigene Streuscheiben für den Radverkehr in den Signalanlagen - aber Radfahrer sind keine Fußgänger!
Zitat:
Zitat von sybenwurz
Davon ganz ab befremdet mich diese Diskusion generell insofern, als ich niemandem und niemals Recht geben würde, der absichtlich einen Radfahrer an- oder überfährt, nur weil dieser in irgendner Form (seiner Meinung nach) ne Regel missachtet hat.
Jepp. Das erste, was Verkehrsgewalttäter mir entgegnen, wenn ich sie darauf hinweise, dass sie mich auf meinem einspurigen Fahrzeug rechtswidrig viel zu eng überholt haben: "Du musst auf dem Radweg fahren!". Selbst, wenn es keinen gibt oder er nicht benutzungspflichtig ist, was aber auch im Falle eine tatsächlichen
Verkehrsordnungswidrigkeit meinerseits keinen Henkereinsatz gerechtfertigt hätte.
Zitat:
Zitat von Meik
Letztlich sehe ich keinen nennenswerten Unterschied in der Regeltreue abhängig von der Wahl des Verkehrsmittels. Warum sollte auch ein Radfahrer der sich nicht an Regeln hält auf einmal ganz penibel und regeltreu sein wenn er sich in ein Auto setzt?
Das entspricht auch meiner Wahrnehmung. Täter bleibt Täter.
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"Wer einen Hammer hat, für den ist jedes Problem ein Nagel; für einen Triathleten ist das ganze Leben irgendwie ein Triathlon."
(Schwarzfahrer hier)