Wen Kinder in der Gruppe 'ne halbe Stunde Fangen spielen, Trampolin hüpfen oder fußball spielen verbrennen sie wahrscheinlich vergleichbar viele Kalorien, ohn dass man sich dabei Gedanken machen würde, ob sie sich damit überfordern.
Auf einem sommerlichen Kindergeburtstag im Freien können sie das auch mehrere Stunden durchziehen. Wäre mal interessant zu wissen, was für eine vergeleichbare Leistung diese Energiepakete da erbringen.
Wenn er es wirklich will, dann würde ich ihn schon machen lassen, aber halt mit anfangs (erste ein bis zwei Kilometer) bremsen, wie einige schon geschrieben haben oder/und ablenken durch Gespräch beim Laufen.
Ok, vielen Dank für deine Einschätzung. Ich hatte Angst, dass sich so´n Zwerg irgendwas kaputt machen kann. Wenn er dann am Wochenende noch will, werde ich ihn lassen!
Zitat:
Zitat von Hafu
In der Pubertät profitiert man an den Sommernachmittagen im Freibad. Die Hierarchien in Jugencliquen sind oft so einfach gestrickt, dass eine ordentlich geschowmmene Bahn Delphin (ebenso wie der Salto vom 1-Meter.Brett) das eigene Ansehen in der Gruppe schon kollossal verbessern kann.
Das kann ich bestätigen. Danach wird man auch nicht mehr weggedrängelt, wenn man am Sprungturm ansteht.
Ich finde es auch sehr schade! Er war in einem Schwimmverein und wollte da nicht mehr hin. Jedes Mal nach dem Training war´s ok, aber davor nervtötend. Ich glaube fast, dass ihn die Bedingungen entnervt haben. Das Schwimmen fand im Therapiebereich eines Seniorenwohnheims statt: Wasser 32 Grad Celsius, Luft 34. Wenn man sich da nach dem Duschen wieder anziehen wollte, war man eigentlich schon wieder nass geschwitzt. Beim letzten Mal hat er vor dem Schwimmen sein Funktionsunterhemd nicht allein ausgezogen bekommen, weil das schon so klebte und hat bitterlich geweint. Vll. genügt ja eine Pause, um das Interesse wieder aufflammen zu lassen. Das Silber-Abzeichen findet er ja schon sehr attraktiv ...
Hallo und ja - das kann ich gut nachvollziehen. Meine beiden Großen (12 & 14 J.) haben auch unter "ungünstigen" Bedingungen (Training in viel zu großen Gruppen mit, zwar engagierten, aber leider nicht sehr kompetenten, jugendlichen Trainern. Mein Sohn ist z.B. 1 Jahr lang geschwommen und die haben konsequent die Stilart Kraul ausgeblendet ) angefangen und es dann auch schnell die Lust verloren.
Schwimmen aber jetzt wieder, da sie (nachdem ich sie ein klein wenig gedrängt/gelockt habe) in meinem Triathlonverien eine Gruppe gefunden haben, welche perfekt passt. Schwimmen ohne großen Leistungsdruck, bekommen aber ein gutes Training.
Es ist schon wichtig, das die äusseren Bedingungen passen (Verein, Gruppe=Freunde, Entfernung...).
Ach ja, wg. dem Lauf würde ich mir auch keine großen Gedanken machen. Meine Tochter war zwar schon ein wenig älter (8J.) als sie ihren ersten langen Lauf gemacht hat, aber wenn Kinder etwas wollen und auch schon "Bewegungserfahrung" haben, dann klappen auch die 5km.
Nach meiner Erfahrung ist es meistens auch nicht die eigentliche Belastung, welche für Kinder ermüdend ist, sondern die "Eintönigkeit". So kann ich mich noch gut an ein Training meiner Tochter erinnern, wo sie mit ihrer damaligen Laufgruppe in 1:10 ca. 11km gelaufen sind. Aber mit so vielen "Aufgaben" (Lauf-ABC, Fahrtenspiel, Hügellaufen...), das es ihnen garnicht auffiel .
Kraul und Rücken schauen nicht nur besser aus, sie sind auch wesentlich gesünder
ah ok, dann darf ich mich in der für mich noch relevanten Kategorie ( Reha nach Knieendoprothese oder neuer Hüfte ) als ausreichen qualifizierter Schwimmer einstufen . Ob es mit Prothese noch für den Salto vom 1er reicht, um die Oma's zu beeindrucken? Was sagt der Experte dazu?
Spaß beiseite, Schwimmen ist sicher ein toller sinnvoller Sport, ich kann es aber nur zu gut verstehen, wenn die Kids lieber Fußball spielen wollen oder Skateboarden
An der Grundschule meiner Kinder wird der Ganztag von einem Sportverein organisiert der im 1 u. 3. Schuljahr einmal wöchentlich Schwimmunterricht für alle mit schwimmerfahrenen Übungsleitern anbietet, das ist eine feine Sache, da haben meine Kids sehr von profitiert.
Als ihm der freundliche und temperamentvolle Moderator in Bruchköbel das Mikrofon unter die Nase hält, sitzt unser Sohn in seinem schwarzen Einteiler am Beckenrand, hat die Schwimmbrille schon auf und baumelt mit den Füßen im Wasser. Wo er denn den schönen Anzug her habe, fragt der Moderator und das Kind antwortet ernst: "Von meinem Vater." Ob der denn auch Triathlon mache, will der Fragende wissen. "Ja," sagt der Blonde, "ein bisschen." Die Antwort führt zu spontanen Heiterkeitsausbrüchen unter den Zuschauern.
Auch mein Mann lacht, obwohl dem eigentlich gar nicht danach ist. Es war zwar ein sportliches Wochenende, aber leider nicht für ihn. Von den letzten zwei Wochen hatte er ein paar Tage im Krankenhaus verbracht, danach hatte er sich krank zu Hause die Zeit um die Ohren geschlagen. Seine erste Langdistanz kann er jetzt knicken. Nichts mit Glücksburg. Zumindest nicht in diesem Jahr.
Auch das Kind war verletzt gewesen. Es hatte eine Stahldrehtür in die Hacken bekommen und war ausgeknocked. Zum Glück kein Bruch, aber es hatte doch ein wenig gedauert, bis alles wieder in Ordnung war und ich das 25-Kilo-Paket nicht mehr durch die Gegend schleppen musste. Mit der Genesung war offensichtlich auch ein heftiger Wunsch nach Bewegung einhergegangen. Das Ganze gipfelte dann am letzten Wochende wie folgt:
Freitag Abend
Bambini-Lauf über einen Kilometer in Wallau. Das Kind läuft verhalten und wird VIERTER. Tränen, Drama, Uneinsichtigkeit des kleinen Athleten. Aber Ergebnislisten sind unbestechlich. Kurz vor der Abreise schlendere ich noch mal bei den Ergebnislisten vorbei. Die unbestechlichen Listen sind korrigiert worden: Der Lütte ist Dritter. Er grinst still und meint später an meiner Hand gehend nur leise: "Mama, ich freue mich ja so, dass ich Dritter geworden bin." Laufpatin ist Fußball-Weltmeisterin Nia Künzer und während wir nach der Siegerehrung noch ein Foto mit ihr machen, erzählt das Kind ihr, dass es ja auch Fußball spielen würde und ist ganz stolz, dass es jetzt ein Foto mit einer echten Weltmeisterin hat.
Samstag
Sponsorenlauf an der Grundschule. Wer die meisten 480-Meter-Runden pro Jahrgangsstufe läuft, bekommt einen Pokal. Das Kind will diesen Pokal. "Gut," sage ich, "dann kannst du es versuchen. Aber ihr habt sehr, sehr viele gute Läufer, leicht wird das nicht. Wenn du eine Chance haben willst, musst du langsam los laufen. Egal, was die anderen machen." "Mache ich," meint er nur.
Der Start ist etwas chaotisch und wir verpassen ihn, aber da jeder Läufer einsteigen kann, wann er will, trottet das Kind einfach hinterher. Ich stelle mich nach der Hälfte der Kurpark-Runde oben am Hügel hin und bin da ganz allein. Mindestens 50 Erstklässler kenne ich mit Namen und feuer an, klatsche ab und gebe Zuspruch. Passanten halten mich für eine Lehrerin, weil ich so viele Kinder kenne. Die Nachwuchsathleten und ich haben einen Heidenspaß. Der Dicke läuft unbeirrt und lässt sich nicht aus dem Takt bringen. Zu schnell ist der auf keinen Fall. Bei Runde 14 hat er Seitenstechen. Ich sage ihm das, was ich auch allen anderen empfehle: Arme hoch, Gehpause einlegen oder auf die Stelle drücken. Wenn er nicht mehr mag, soll er aufhören. Es geht um nichts, es soll nur Spaß machen. Während ich weiter anfeuer, kommen Kinder und nennen mir ihren Namen, damit ich sie auch mal rufen kann. Alles klar, Fanny und Elsa, wird gemacht. Ja, Dina, dich kenne ich jetzt auch und auf der nächsten Runde sehen wir uns wieder. Unglaublich viele Kinder laufen 20 Runden mit einer Leichtigkeit und einem Spaß, dass es eine wahre Freude ist. Natürlich gibt es immer mehr Gehpausen, aber die wenigsten müssen sich wirklich quälen. Zwischendurch hat der Blonde keine Lust mehr, langsam zu laufen und zieht mal ein bisschen an. Sieht nach viel Spaß aus.
Dann dünnt das Feld der Erstklässler zusehends aus. Immer wieder werde ich gebeten, die ums Handgelenk gesammelten Gummibänder zu zählen, weil die Kinder sich ihre Rundenanzahl nicht mehr merken können. Irgendwann fragt der Dicke, ob ich wohl mit ihm laufen und eine Wasserflasche mitnehmen könnte. "Klar," sage ich, obwohl ich auf diesen Fall überhaupt nicht vorbereitet bin. Und so laufe ich dann in einem Sommerrock, meinen Nike free, in denen ich nie laufe, und mit einer Flasche in der Hand hinter dem Kind her und fühle mich gar nicht wohl. Was die Leute wohl denken, frage ich mich. Natürlich haben zahlreiche Eltern ihre Kinder begleitet, aber die denken doch jetzt, ich treibe den an, oder nicht?
Ein kleiner freundlicher Junge wird auf der Runde 36 oder 37 von seinem Vater und seiner Lehrerin aus dem Rennen genommen. Der Bursche mit dem eisernen Willen möchte weiter machen, aber die Erwachsenen können das zunehmende Humpeln nicht mehr mit ansehen und stoppen ihn. Der Dicke läuft und geht und läuft und geht. Als er sein 38. Band in Empfang nimmt, meint er: "Jetzt mache ich noch zwei und dann habe ich 40." Mit dieser Vorstellung im Kopf hüpft er beschwingt von dannen, und ich muss zusehen, dass ich hinterher komme, nachdem ich die Wasserflasche noch mal nachgefüllt habe.
Dann ist das Rennen vorbei. Das Kind trägt seinen Sponsorenzettel zum Race-office und die Runden werden eingetragen. Seine Klassenlehrerin drückt ihn strahlend und schüttelt nur stumm den Kopf. Eine nette Summe für den guten Zweck, die da zusammen gekommen ist. Leider gibt es nichts mehr zu essen, worüber das Kind sichtlich enttäuscht ist. All die leckeren Brötchen sind schon alle, schade.
Den Rest des Tages verbringt er kickender Weise auf einem Kindergeburtstag.
Sonntag
Vormittags ist Fußballturnier. Der Dicke steht im Tor. Da hat er nicht viel zu tun, aber was er tut, macht er richtig. Überhaupt ist er einer, der gern ins Tor geht. Aber wer so mit dem Kopf beim Sport dabei ist, ist im Tor sicherlich auch gut aufgehoben.
Am Nachmittag entscheidet er sich noch dafür, beim Swim & Run zu starten. Wir hatten es ihm natürlich freigestellt nach dem Wochenende. Aber er will und dann fahren wir auch. Und dann sitzt er irgendwann am Beckenrand und ich stehe und staune, was Kinder für eine Willenskraft haben können. In seiner Altersklasse startet noch ein anderer Junge, der sehr selbstbewusst, aber auch unglaublich charmant ist. "Und ich bin doch so ein schlechter Schwimmer," hatte der Dicke mir noch eingeschüchtert zugeraunt, nachdem der andere kleine Athlet gemeint hatte, er selbst wäre ja schon gut im Schwimmen und Laufen. Direkt vor dem Start war der drollige kleine Kerl dann bisschen zurückgerudert und hatte gemeint, dass es doch auch ganz schön wäre, wenn sie zusammen ins Ziel kämen, oder? Der Blonde hatte nur stoisch geguckt und nichts gesagt, hatte aber sportlich abgeklatscht.
Nach knapp vier Minuten ist das Rennen vorbei. Der Dicke strahlt. "Der Anzug macht sowas von schnell," meint er begeistert. "Siehst du," meint mein Mann grinsend zu mir, "an gutem Material ist noch keiner gescheitert." Der zweite Sieger wird beglückwünscht und abgeklatscht und bringt später noch eine Banane vorbei. Der nimmt´s echt sportlich.
Abends, 21.45 Uhr. "Ich weiß, dass du ein Wenigschläfer bist", wende ich mich mit Nachdruck an unseren Sohn, "aber ich muss jetzt noch eure Fußball-Klamotten von der Mannschaft aufhängen und irgendwann möchte ich auch mal Feierabend haben. Wenn du willst, kannst du noch ein bisschen lesen, aber ich lese dir jetzt nichts mehr vor. Der Papa packt schon nebenan seinen Koffer für die Woche und du brauchst keine Angst zu haben, weil immer einer von uns hier oben ist, ok?" Der Blonde gibt sich geschlagen. Und als ich dann mit der restlichen Hausarbeit fertige bin, falle ich kurze Zeit später ins Bett und denke als Letztes: "Ob der Dicke nebenan wohl schon schläft?"
PS: Die 5 Kilometer, die er neulich mit laufen wollte und wg. der ich mir so Sorgen gemacht hatte, war er nicht gelaufen. Die Sorgen hatte ich mir offensichlich so oder so umsonst gemacht.
das hat mal wieder viiiieeel Spaß gemacht zu lesen
Krass wie fit dein Kleiner ist, das war ja fast ein Halbmarathon, den er da gemacht hat...
Ich finds super, dass Du das alles so entspannt und ohne Druck mit ihm machst, da hab ich bei unserem Kindertria am Wochenende auch wieder was anderes gesehen...
Sehe ich das richtig - 19,2 Km bei dem Sponsorenlauf???
Weil 40 Runden a 480m... Das ist ja Wahnsinn.
Wie lange hat er denn dafür gebraucht?
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Danke dir, das kann ich gut gebrauchen. Ich mache mir eher immer Sorgen, dass er sich zuviel zumutet. Wir möchten unser Kind natürlich unterstützen, aber bei sportlichen Unternehmungen weiß ich manchmal einfach nicht, wann man ihm Sachen auch mal verbietet. Ich finde auch, dass der Spaß immer im Vordergrund stehen sollte. Man kann Kinder einfach zu nichts zwingen, was sie nicht selber machen möchten. Ok, zur Schule müssen sie, aber dann sollten sie doch zumindest in der Freizeit bestimmen dürfen, was und wieviel sie als Hobby machen.