Mag draußen Schnee sich türmen,
Mag es hageln, mag es stürmen,
Klirrend mir ans Fenster schlagen,
Nimmer will ich mich beklagen,
Denn ich trage in der Brust
Liebchens Bild und Frühlingslust.
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Das Leben ist ein Zeichnen ohne die Korrekturmöglichkeiten des Radiergummis.
Seltsam, das literarische Leben!
Bei jedem Band die Furcht vor etwas Unangenehmen;
jede Veröffentlichung eine Gefahr.
Die Furcht, nicht genug Erfolg zu haben,
oder, wenn er zu groß ist,
die wie es weitergehen soll.
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Das Leben ist ein Zeichnen ohne die Korrekturmöglichkeiten des Radiergummis.
"Ins Innre der Natur –"
(O du Philister!)
"dringt kein erschaffner Geist" –
Mich und Geschwister
mögt ihr an solches Wort
nur nicht erinnern:
Wir denken: Ort für Ort
sind wir im Innern.
"Glückselig, wem sie nur die äußre Schale weist!"
Das hör' ich sechzig Jahre wiederholen,
Ich fluche drauf, aber verstohlen;
sage mir tausend, tausend Male:
Alles gibt sie reichlich und gern;
Natur hat weder Kern
noch Schale,
alles ist sie mit einem Male.
Dich prüfe du nur allermeist,
Ob du Kern oder Schale seist.
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Das Leben ist ein Zeichnen ohne die Korrekturmöglichkeiten des Radiergummis.