Früher haben wir ernsthaft über Kommunismus oder anarchistische Gesellschaftsformen diskutiert. Heute ist das Spektrum so weit nach rechts gerückt, dass die AfD schon fast Mainstream ist.
Wir sind ein Teil von Europa. Warum glaubst Du, dass die Menschen hier anders aufgestellt sein sollten als in den Niederlanden, Schweden, Finnland, Frankreich, Italien & co.?
Allerdings teile ich Deine Auslegung nicht ganz. Die AfD wurde durch uns zum Mainstream gemacht. Sie hat das nicht mal selbst erreicht
Ich fand diesbezüglich die Aussage von Dieter Nuhr wirklich passend. Sinngemäß: "Die Rechten sind wie Darmbakterien. Die warten tief im braunen und laben sich an der Scheiße der anderen." und weiter: "...die haben wirklich keinen einzigen konstruktiven Beitrag geleistet..."
Das trifft es m.E. ziemlich gut. Wobei ich den zweiten Punkt etwas anders einschätzen würde. Ich sehe zwar wenig konstruktives, aber nicht nichts
Die AfD wird bei vielen nicht als rechtsextrem wahrgenommen. Dazu kommt, dass wir es vielen Menschen erleichtert haben, in diese Richtung zu gehen. Wer sich mal negativ zu den Coronamaßnahmen geäußert hatte, stand in der rechten Schwurblerecke. Wer sich nicht pro Waffenlieferungen geäußert hat, stand in der rechten Schwurbelecke. Selbst eine Wagenknecht wurde zur "Rechten" abgestempelt, obwohl sie völlig linke Positionen vertritt. Wenn Dir das immer wieder eingeredet wirst, ja dann bist Du eben rechts.
Und Hand aufs Herz, wo waren denn wirklich Politikangebote, die konservativ eingestellte Wähler noch abgeholt haben? Das ist bis vor kurzem nicht so stark aufgefallen. Es lief alles super. Wenn es dann mal in die andere Richtung läuft, wird der Drang, festzuhalten bei sehr vielen größer. Menschen werden temporär konservativer. Und irgendeine Krise kommt immer. Hier war es - und da stimme ich Nepumuk übrigens zu - Putin & Konsorten. Nur ist Putin in Bezug auf den Rechtsdrall nicht der Grund, sondern der Auslöser. Das würde ich zumindest als These in den Raum stellen.
Alkohol und Tabak werden auch nicht als Drogen oder Suchtmittel wahrgenommen. ;-)
Ja, diese armen AfD-Wähler*innen die ausgegrenzt werden, zum Gendern gezwungen werden und denen das tägliche Schnitzel verboten wird. Niemand hat es so schwer wie sie.
Alkohol und Tabak werden auch nicht als Drogen oder Suchtmittel wahrgenommen. ;-)
Zucker auch nicht
Zitat:
Ja, diese armen AfD-Wähler*innen die ausgegrenzt werden, zum Gendern gezwungen werden und denen das tägliche Schnitzel verboten wird. Niemand hat es so schwer wie sie.
Keine Ahnung, was den meisten auf den Zeiger geht. Auf jeden Fall haben viele das Gefühl, dass wir uns wirtschaftlich gerade ins Abseits stellen. Und nicht wenig haben hier Verlustängste. Meines Erachtens zurecht. Ich bekomme sicher gleich wieder den Vorwurf auf den Tisch, dass ich den Blick zu stark auf die ökonomische Komponente richte. Wenn ich mir aber die Historie und die Entwicklung diverser Länder anschaue, ist die ökonomische Entwicklung immer die Basis für die gesellschaftliche Entwicklung gewesen. Das war nicht umgekehrt.
Genau an diesem Punkt besteht ein Dissens zwischen uns. Ich hoffe sehr, dass die CDU nochmal den Schwenk schafft und sich als echte Opposition positioniert. Schafft sie das nicht, würde ich sogar auf die AfD wetten. Solange die keine großen Fehler machen.
Keine Ahnung, was den meisten auf den Zeiger geht. Auf jeden Fall haben viele das Gefühl, dass wir uns wirtschaftlich gerade ins Abseits stellen. Und nicht wenig haben hier Verlustängste. Meines Erachtens zurecht. Ich bekomme sicher gleich wieder den Vorwurf auf den Tisch, dass ich den Blick zu stark auf die ökonomische Komponente richte.
Aber wenn es einem wirklich um Verlustängste geht, wieso will ich eine Partei, die ökonomisch ein Graus für Deutschland wäre. Das haben ja sogar Arbeitgebernahe Verbände klar geäußert & die sind normalerweise eher vorsichtig, was solche Äußerungen angeht: https://www.rnd.de/politik/bdi-praes...HRXMI5BLY.html
....Schafft sie das nicht, würde ich sogar auf die AfD wetten. Solange die keine großen Fehler machen.
Dazu müssten sie ja überhaupt mal was amchen. Das ist ja das Ding...die machen und können selbst NICHTS und reiten einfach den Frust, den die anderen Partein bei den Leuten verursachen.
Ich wünsche mir fast, sie würden nächstes Jahr in Sachsen mal in Macht und Verantwortung kommen um dann mal zu schauen, was von all ihren Versprechungen eingehalten wird.
Ich wünsche mir fast, sie würden nächstes Jahr in der Sachsen mal in Macht und Verantwortung kommen um dann mal zu schauen, was von all ihren Versprechungen eingehalten wird.
Sie werden nichts erreichen, das ändert aber nichts daran, dass sie wieder gewählt werden. Alle Probleme werden auf “Schuldige “ projiziert und weiter gehetzt und aufgehetzt. Idioten die sie 2024 gewählt haben werden sie dann wieder wählen, weil das ja die einzigen sind die was machen. An dem Versagen sind andere schuld. Trump war damit sehr erfolgreich. Wer rational denkt wählt die AFD weder heute noch in Zukunft, wer nicht rational denkt wählt sie immer wieder, bis zur eigenen Vernichtung. Daher glaube ( befürchte) ich, dass sich dieses Problem nicht von alleine lösen wird.
Die Leute interessieren sich halt zu einem sehr großen Teil nicht für die Ursachen der Probleme.
Sie sehen nur Probleme und sind damit völlig überfordert, außerdem fordern sie vom Staat entsprechende (finanzielle) Unterstützung.
Man kann aber nicht alle und alles unterstützen, alleine das Bürgergeld ist aus Sicht vieler absurd überhöht.
Meine Frau ist zuständig für mehrere 1000 Wohnungen, mit einem großen Anteil öffentlich geförderter (nur zu bekommen über einen WBS).
Dort beziehen Familien mit 4 Kindern knapp 100qm, ohne eigenes Einkommen.
Das finden andere nicht gerecht, aus deren Sicht völlig zu Recht.
Das mit den Wohnungen ist nur ein Beispiel von sehr vielen.
Die AfD bedient sich dieser Probleme und macht damit "Politik", obwohl sie natürlich keinen einzigen Vorschlag zur Bekämpfung der Ursachen in ihrem Programm hat, dort findet sich ausschließlich Marktschreierei.
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Sie sehen nur Probleme...
Dort beziehen Familien mit 4 Kindern knapp 100qm, ohne eigenes Einkommen.
Das finden andere nicht gerecht, aus deren Sicht völlig zu Recht.
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Das ist genau der Tenor jeder rechten Bewegung: nach unten treten, nach oben buckeln. Eigentlich geht es den meisten Leuten gut. Aber anstatt es ungerecht zu finden, dass mehrfache Multimillionäre leistungslos (also von ihrem Vermögen) leben oder schäbige Spekulanten wie Benko oder Cum-Ex-Betrüger ungeschoren davonkommen, schimpft man auf die "Leistungsverweigerer". Die Schwachen sind halt ein einfacheres Feindbild.
Simple Rezepte für komplizierte Probleme. "Alle rausschmeissen, wegsperren, Prügelstrafe".
Ich könnte im Strahl kotzen.
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...