Ich erlebe es fast täglich. Junge Leute sitzend und knutschend im Auto bei laufenden Motor oder neulich vor der Sauna ein jüngerer Mann, halb nackt in seinem SUV, telefonierend natürlich mit laufendem Motor.
Interessant die Frage der "Welt" an ihre Leser am Ende des Artikel:
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Gruß
N.
da man nur als registrierter Benutzer abstimmen darf, vermittelt das Ergebnis ein Bild über die Meinung von regelmässigen WeltLesern. Hätte Lidlracer den Artikel nicht verlinkt, wäre ich nie darauf gestossen, kann aber nicht abstimmen und werde mich deswegen bei der Welt auch nicht registrieren. So geht es vermutlich noch mehr Leuten, welche die Klimabewegung FFF unterstützen.
Wenn Du das durchstetzen könntest, was würdest Du dann den Millionen Indern, Chinesen und Afrikanern sagen, die sich bereits freuen, aus den geplanten oder in Bau befindlichen über 600 zusätzlichen Kohlekraftwerken endlich Strom zu bekommen, um zu mehr Wohlstand zu gelangen, und die durch die dann fehlende Kohle ggf. eben auf diesen erwarteten Wohlstandszuwachs verzichten müssen? Wie schnell könntest Du sie stattdessen vergleichbar zuverlässig mit CO2-freiem Strom versorgen? Jedem eine Solaranlage aufs Dach plust große Batterien könnte noch die Haushalts-Elektrifizierung ermöglichen (wer kann das dort bezahlen?), aber wie ermöglicht man auch Aufbau von Infrastruktur und Industrie mit zuverlässiger Stromversorgung? Atomkraftwerke bauen?
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Diese Wut kann ich gut nachempfinden. Ich erlebe es fast täglich. ...Leute ...im Auto bei laufenden Motor
Das Problem ist so alt wie das Automobil, glaube ich. Schon in den 80-ern bin ich regelmäßig angeeckt, wenn ich solche Leute auf den sinnlosen Ressourcenverbrauch und die Abgasbelstung aufmerksam gemacht habe. Meistens gab es gar keine Reaktion oder Schulterzucken, deutlich öfter agressive Sprüche, oder sowas wie "ich habe doch ein Katalysator". ich finde die effektivste Methode gegen diese Ignoranz ist der Einbau der automatischen Abschaltung im Stand, was ja inzwischen viele Autos haben. Das tricksen dann nur noch wenige aus - aber alle Dummen wird man nie umerziehen können.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Bekanntlich ist vegetarische Ernährung im vergleich zur fleischhaltigen Ernährung von den Kosten her 3 zu 1 mal so teuer.
Wenn man fertige Ersatzprodukte kauft, dann ist vegetarische oder vegane Ernährung teilweise teurer. Beispielsweise winzige Gläschen mit Brotaufstrichen. Das ist aber eher was für Anfänger bzw. ich habe keine Ahnung, wer sich davon ernährt. Es gibt auch absurd komplexe Rezepte in Kochbüchern, die kein Mensch in seinen Alltag integrieren kann, mit 20 rätselhaften Zutaten.
Für mich liegt der Clou der vegetarischen und veganen Ernährung darin, simpel und ohne viel Klimbim zu kochen. Lecker wird es dadurch, dass es frisch ist. Gekauft wird, was es gerade im Angebot gibt. Dadurch sind meine Kosten im Vergleich zu früher sogar gesunken. Für ein Mittagessen schätze ich im Schnitt zwischen 1 und 2 Euro.
Eine Stange Lauch (Porree) kostet in meinem Penny-Markt heute 49 Cents, das reicht für zwei Personen oder zwei Mahlzeiten. Daraus wird Omas Eintopf mit frischen Kartoffeln, feinen Karottenscheiben (wegen der Farbe), etwas vegane Sahne (Cuisine), einen Hauch Senf und Chili. Eine der Kartoffeln brät man zu kleinen knusprigen Würfeln und streut sie beim Anrichten darüber, dann hat man noch was Knuspriges. Kostet weniger als 1 Euro pro Person.
Zum Nachtisch gibt es selbst gemachtes, eiskaltes Apfel-Kompott. Einfach die Äpfel aus dem Sonderangebot kochen, dazu Zucker, Zitrone, Zimt. In Gläser mit Deckel füllen, ab in die Kühltruhe. Kostet 10 oder 20 Cents pro Person, ist billiger als die meisten Deserts im Supermarkt, schmeckt besser und ist gesund. Als verschließbare Gläser nehme ich einfach die Marmeladengläser, die ich früher weggeschmissen habe.
was würdest Du dann den Millionen Indern, Chinesen und Afrikanern sagen, die sich bereits freuen, (...) endlich Strom zu bekommen
Ist das nicht eine Suggestivfrage, die entscheidende Aspekte ausblendet?
Es ist ja nicht so, dass die Inder, Chinesen und Afrikaner nicht ebenso die negativen Konsequenzen zu tragen hätten. Bei Dir klingt es so, als bekämen sie den neuen Strom ohne negative Konsequenzen.
Die genannten Länder haben außerdem das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet.
Diese Wut kann ich gut nachempfinden. Ich erlebe es fast täglich. Junge Leute sitzend und knutschend im Auto bei laufenden Motor oder neulich vor der Sauna ein jüngerer Mann, halb nackt in seinem SUV, telefonierend natürlich mit laufendem Motor.
Die große Herausforderung wird sein, sich nicht demotivieren zu lassen.
Mein Arbeitskollege war in Dubai im Urlaub und sagte, dass viele dort ihre Autos beim Einkaufen anlassen oder wenn sie zum Strand oder ins Cafe gehen, weil es meist sehr heiß ist und somit die Klimaanlage weiterläuft. Sprit ist sehr billig, also irgendwie nachvollziehbar. Sogar Haltestellen für öffentliche Verkehrsmittel seien klimatisiert.
Die große Herausforderung wird sein, global einen Klimaschutz zu erreichen.
Übrigens: Wir Geschwister wurden so erzogen, dass wir Lichter und elektrische Geräte immer gleich ausschalten mussten ("Ihr müsst Strom sparen"). Selbst der Physiklehrer schaltete nach seinen Experimenten immer sofort den Strom ab ("Das spart Strom!")
Und jetzt kauft mein Nachbar ein 1,2t Auto, das er mit Strom fährt und sagt, das sei gut für die Umwelt.
Wie sich die Zeiten ändern
...("Ihr müsst Strom sparen"). Selbst der Physiklehrer schaltete nach seinen Experimenten immer sofort den Strom ab ("Das spart Strom!")
Und jetzt kauft mein Nachbar ein 1,2t Auto, das er mit Strom fährt und sagt, das sei gut für die Umwelt.
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Sehe den Widerspruch nicht. Wenn der Nachbar für sein E-Auto ein altes, vergleichbar großes Auto mit Verbrennermotor abgeschafft hat, dann hat er recht. Dann tut er (beim deutschen Strommix und erst recht wenn er das Auto überwiegend mit der eigenen PV-Anlage lädt) der Umwelt einen Gefallen.
Wenn er vorher nur Fahrrad gefahren ist und jetzt vom Fahrrad aufs E-Auto umsteigt, dann tut er der Umwelt keinen Gefallen.
Im Detail haben wir diese Gegenüberstellungen (und z.T. falsche Zahlen die zur Ökobilanz von E-Autos kursieren, Stichwort "Schweden-Studie") schon im E-Mobilitätsthread ausgiebig diskutiert.