Ich denke schon, dass die ans RKI gemeldeten Infektionen im 7 Tagesschnitt als Grundlage genommen werden sollen.
Da habe ich eine Frage an Dich, damit ich Deinen Standpunkt (besser) verstehe:
Bist Du der Ansicht, dass man die gemeldeten Infektionen weiterhin als Grundlage nehmen sollte, etwa damit man die zukünftigen Zahlen (Daten), mit denen der Vergangenheit gut vergleichen kann?
Ich hoffe Du verstehst, wie ich das meine.
Mir fällt es manchmal schwer mich verständlich auszudrücken.
Nachtrag:
Zur Erläuterung:
Du schriebst sicher völlig bewusst und gezielt im obigen Satz am Ende "sollen".
Nach dem erstmaligen Lesen habe ich den Satz so aufgefasst, als stände da statt "sollen" "sollte".
Bitte antworte nicht auf meine Frage, wenn Du das Gefühl dabei hättest, da müsstest Du viel schreiben, was irgendwie nichts oder kaum was bringt oder auf andere Art eher destruktiv sich auswirkt oder auswirken könnte.
Ich will den Beitrag nicht löschen, weil ihn vermutlich schon ein paar Leute gelesen haben.
Ich denke schon, dass die ans RKI gemeldeten Infektionen im 7 Tagesschnitt als Grundlage genommen werden sollen. Ich sehe mehrere kritische Punkte:
1. viel zu hoch angesetzt für Städte
2. verspätete mögliche Reaktion (wegen dem Nachlauf der Meldungen und der Reaktionzeit der Politik)
3. Abhängigkeit von Anzahl der Tests
4. Regionale Interessen sichern keine Unabhängigkeit der Ergebnisse und könnten auf die gemeldeten Zahlen durch weniger Tests Einfluss nehmen.
Ich sehe Punkt 3 als größtes Risiko, daß die Grenze keine sinnvolle Aussage macht, oder gar mißbraucht wird. Für eine sinnvolle Aussage müsste entweder die Zahl der Tests pro 100.000 Einwohner auch standardisiert konstant gehalten werden, oder noch besser statistisch repräsentative Stichproben getestet werden. Ansonsten kann je nach Wunschergebnis einfach die Zahl der Tests erhöht oder gesenkt werden, um die Grenze zu über- oder unterschreiten (so ähnlich wie Dein Punkt 4).
Meinst Du mit Punkt 1, daß i den Städten die Leute dichter aufeinander sind, also weniger Infizierte zu einer erneuten Steigerung führen können? Dann müsste die Grenze je nach Bevölkerungsdichte regional unterschiedlich sein.
Punkt 2 (Nachlauf) ist nie ganz zu vermeiden; kann aber durch Trendanalyse zusätzlich zum Absolutwert evtl. etwas begegnet werden. Und Reaktionszeiten sollten jetzt kurz sein, man hat ja schon alles mal gemacht; ich kann keine Grenzwerte setzen, wenn ich nicht vorher schon weiß, was ich bei Überschreitung tun werde - das sollte keine Verzögerung geben.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
..........Für eine sinnvolle Aussage müsste entweder die Zahl der Tests pro 100.000 Einwohner auch standardisiert konstant gehalten werden, oder noch besser statistisch repräsentative Stichproben getestet werden. ..........
"mehr als 50 Neuinfektionen pro Woche pro 100 000 Menschen" kann man meiner Einschätzung nach nicht mit Stichproben "statistisch repräsentativ" testen.
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Meinst Du mit Punkt 1, daß i den Städten die Leute dichter aufeinander sind, also weniger Infizierte zu einer erneuten Steigerung führen können? Dann müsste die Grenze je nach Bevölkerungsdichte regional unterschiedlich sein.
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Die Großstädte sehen mehrere Probleme mit dem jetzigen Grenzwert.
Ein Landkreis hat zwischen 100 000-200 000 Einwohner, Berlin 3,7 Millionen und die Bezirke ca. 200 000. Lockdown-Massnahmen auf Berliner Bezirksebene ergeben keinen Sinn und sind unmöglich. Man hätte dann ca. 1850 Gemeldete pro Woche als Grenzwert für die Stadt, mehr als vor dem Lockdown im März, und eine Zahl, welche die Ressourcen der Gesundheitsämter zur Kontaktverfolgung und Betreuung Infizierter deutlich übersteigt. Der Berliner Senat überlegt deswegen einen niedrigeren Grenzwert in Kombination mit anderen Kennzahlen (wie Reproduktionsrate etc.). https://www.berliner-zeitung.de/mens...nisse-li.83002
"mehr als 50 Neuinfektionen pro Woche pro 100 000 Menschen" kann man meiner Einschätzung nach nicht mit Stichproben "statistisch repräsentativ" testen.
Die Zahl scheint mir auch recht hoch, zumindest wenn es um 50 getestete Neuinfektionen geht. Wenn ich richtig gerechnet habe waren das in etwa die Zahlen die wir in Peak Zeiten hatten.
In meiner Gegend waren es über die gesamte Pandemie Zeit grade mal 100/100'000
ich hoffe auch, das wird alles flexibel und eher auf die sichere Seite hin gehandhabt.
ich leben in einer kreisfreien Stadt mit 600.000 Einwohner, also ist das Limit 300 Neuinfektionen pro Woche - das kommt mir irgendwie ein bisschen viel vor, weil ich die Meldezahlen immer als "Rückspielgel-Blick" auf das Infektionsgeschehen verstehe.
Wir haben im Moment insgesamt etwa 1.200 Infektionen nach dem übliche Meldeverfahren gehabt.
"mehr als 50 Neuinfektionen pro Woche pro 100 000 Menschen" kann man meiner Einschätzung nach nicht mit Stichproben "statistisch repräsentativ" testen.
Sollte kein Problem sein. Ist halt mit einem Fehler x behaftet. Man kann leicht berechnen, wieviele Menschen man testen muss, damit mit einem Fehler x nicht mehr als 50 Infizierte unter 100.000 Menschen sind. Je kleiner man den Fehler halten will (üblicherweise 5%), desto mehr muss man testen.
Da habe ich eine Frage an Dich, damit ich Deinen Standpunkt (besser) verstehe:
Bist Du der Ansicht, dass man die gemeldeten Infektionen weiterhin als Grundlage nehmen sollte, etwa damit man die zukünftigen Zahlen (Daten), mit denen der Vergangenheit gut vergleichen kann?
Ich hoffe Du verstehst, wie ich das meine.
Mir fällt es manchmal schwer mich verständlich auszudrücken.
Es wird als Präventionsmassnahme zu aufwendig sein, in allen Landkreisen regelmässig in kurzen Zeitintervallen repräsentative Stichproben zu testen. Entscheidend für die Vergleichbarkeit scheint mir, die Testindikation (alle Verdachtsfälle) und die Zahl der Tests in etwa gleich hoch zu halten. Zur Interpretation der Infektionsentwicklung braucht es dann noch weitere Kennzahlen wie die Reproduktionsahl, Abschätzung der Asymptomatischen durch einmalige Antikörper-Untersuchungen, regionale Verteilung.
Zitat:
Zitat von ThomasG
Du schriebst sicher völlig bewusst und gezielt im obigen Satz am Ende "sollen".
Nach dem erstmaligen Lesen habe ich den Satz so aufgefasst, als stände da statt "sollen" "sollte".
Ich schrieb nur ("sollen"), weil es sich um eine Soll-Empfehlung der Bundesregierung an die Länder handelt, welche die Kompetenz in der Angelegenheit haben und dann daraus ein "Müssen" beschliessen sollten aus Sicht der Regierung.