Bei uns Amateuren ist die Frage nach der Aerodynamik nicht immer ganz einfach.
Ich war noch nie im Windkanal, aerodynamische Verbesserungen sind also eher "Erfahrungen" im Vergleich zu vorher. Standardisierte Bedingungen sind dabei ein grundsätzliches Problem.
Ich habe einige "Rolltests" auf abschüssiger Strecke gemacht und z.T. erhebliche Unterschiede bei verschiedenen Set-Ups festgestellt. Die Übertragung auf reale Wk-Bedingungen sind aber schwierig
Video-Aufnahmen oder Fotos können ebenfalls Ansätze liefern, aber es steht ja in der Regel kein Materialdepot mit vielen alternativen Optionen (Helme, Laufräder etc.) zur Verfügung.
Beim Bikefitting geht es in der Regel um Kompromisse zwischen Aerodynamik und Ergonomie über die Wk-Strecke, nicht nur maximale Aerodynamik.
Beim Gewicht ist es einfach. Wenn eine Kassette weniger wiegt als eine andere, ist sie wahrscheinlich schneller. Allerdings nur marginal.
Bei uns Amateuren ist die Frage nach der Aerodynamik nicht immer ganz einfach.
ganz einfach ist das auch bei Profis nicht, Ditlev gibt dem Vernehmen nach fünfstellig Geld aus PRO JAHR für Aerotesting (Windkanal, Bahn, etc.) aus. Wenns einfach wäre bräuchte er nicht so viel Geld auszugeben
Zitat:
Zitat von ironshaky
Ich war noch nie im Windkanal, aerodynamische Verbesserungen sind also eher "Erfahrungen" im Vergleich zu vorher. Standardisierte Bedingungen sind dabei ein grundsätzliches Problem.
du kannst das sehr gut im Feldtest draussen ermitteln. Differenzen in der selben Testsession 1-2h zwischen verschiedenen Setups. SetupA = Baseline, dann Setup B 5w schneller als A, C 3w langsamer, D 6w schneller etc. Vergleich gegen einen anderen Tag klappt nicht weil Bedingungen nie gleich, ist aber auch nicht erforderlich. Mach am nächsten Tag da weiter wo du vorher aufgehört hast, Setup D = Baseline, E 5w langsamer, F 3w schneller etc.
"5w schneller" reicht als Ergebnis völlig aus, du brauchst weder einen tagunabhängigen absoluten Wattwert noch einen cdA
Wenn du dann weist was aerodynamisch schnell ist und was grottenlangsam kannst du nachdenken was davon du über 40 oder 180km nutzen möchtest (ergonomie vs. aerodynamik). Aerodynamisch = unbequem ist Quatsch, "vorne tiefer" war vorgestern.
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Grüße
Tri-K
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slow is smooth and smooth is fast
swim by feel, bike for show, run to win
Die ganze Diskussion ist ja schön und gut und auch interessant.
An einem Punkt rollen sich mir die zehennägel auf,
Ich war nie die Physik-Leuchte, aber 5 Watt schneller ist einfach schwierig.
Brauch ich jetzt bei gleicher Geschwindigkeit 5 Watt weniger, oder bin ich bei gleicher Leistung x Sekunden schneller auf Strecke y?
Zum Thema Flasche hinter dem Sattel.
Beim ironman Hawaii hat man nicht nur in einer Situation beobachten können, wie das gefriemel die Flasche aus dem Halter rauszuziehen und wieder in den Halter zurückzustecken jeden aerodynamischen Vorteil zunichte gemacht hat. Da wären Flaschenhalter im Rahmendreieck, an die man leichter hin kommt, die bessere Wahl gewesen.
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Win and lose, fast and slow, strong and weak - those are just categories.
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Ich war nie die Physik-Leuchte, aber 5 Watt schneller ist einfach schwierig.
Brauch ich jetzt bei gleicher Geschwindigkeit 5 Watt weniger, oder bin ich bei gleicher Leistung x Sekunden schneller auf Strecke y?
du brauchst für die selbe Geschwindigkeit 5w weniger
umgekehrt ist genauso richtig: bei gleicher Leistung bist du 0,x km/h schneller bzw. y sec über eine bestimmte Strecke
Zitat:
Zitat von Kampfzwerg
Zum Thema Flasche hinter dem Sattel.
Beim ironman Hawaii hat man nicht nur in einer Situation beobachten können, wie das gefriemel die Flasche aus dem Halter rauszuziehen und wieder in den Halter zurückzustecken jeden aerodynamischen Vorteil zunichte gemacht hat. Da wären Flaschenhalter im Rahmendreieck, an die man leichter hin kommt, die bessere Wahl gewesen.
die Flasche aus dem Halter zu bekommen und auch wieder zurück inkl. Gummisicherung sollte man vorher geübt haben. In Aeroposition wohlgemerkt ohne aus dieser rausgehen zu müssen. Wenn man das nicht hinbekommt wäre in der Tat die Flasche an anderer Stelle besser aufgehoben.
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Grüße
Tri-K
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Nicht ganz. Wenn Du langsamer unterwegs bist, sind die aerodynamischen Gewinne zwar prozentual geringer, wirken dafür aber über längere Zeit (weil Du länger unterwegs bist). In der Summe spart der langsame Fahrer zeitlich mehr bei einer verbesserten Aerodynamik als der schnelle.
Ja, da ist sicher was dran, kenne ich vom Schwimmen im Neckar, da hatte ich auch bei starker Strömung beim Römerman viel mehr davon gehabt als Bracht, Kienle oder Stadler . Allerdings ist das ein recht linearer Effekt; der aerodynamische Vorteil dürfte mit dem Quadrat der Geschwindigkeit sinken, also je langsamer desto schneller verschwindend. Ich habe wohl zu selten Strecken gehabt, wo sich das für mich bemerkbar gemacht hätte (Ladenburg, Heidelberg, Malterdingen u.ä. waren meist recht hügelige-kurvige Angelegenheiten).
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
die Flasche aus dem Halter zu bekommen und auch wieder zurück inkl. Gummisicherung sollte man vorher geübt haben. In Aeroposition wohlgemerkt ohne aus dieser rausgehen zu müssen. Wenn man das nicht hinbekommt wäre in der Tat die Flasche an anderer Stelle besser aufgehoben.
Ich habe das auch mal gehabt, und aus eben diesen Gründen bleiben lassen. Allerdings, wenn Gewicht egal ist, kann man ja eine extra Flasche aus rein aerodynamischen Gründen hinten haben, ohne sie je rauszuholen...
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der aerodynamische Vorteil dürfte mit dem Quadrat der Geschwindigkeit sinken,
die notwendige Leistung ist kubisch von der Geschwindigkeit abhängig.
Der Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit und Kraft ist quadratisch.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
also je langsamer desto schneller verschwindend.
Wenn man die geschwindigkeitsabhängigen Leistungen in Relation zueinander setzt, kürzt sich alles(*) bis auf die Fahrzeiten in der dritten Potenz raus. Dieser Bruch ist wegen der dritten Potenz der Fahrzeiten bei jeder Grundgeschwindigkeit deutlich größer als Eins.
Häufig ist das eine besonders gefährliche Art, sich bergab zu verpflegen. Oft ist der Trinkschlauch so kurz, dass man auf einer Abfahrt nicht ausreichend Sicht nach vorne hat – man ist ja nicht in der Aeroposition, sondern hat die Hände am Basislenker. Außerdem kann man sich beim rasanten Überfahren eines Teerflickens am Trinkschlauch verletzen.
Nach einer scharfen Kurve ist man nicht sehr schnell. Ein Griff zu einer Trinkflasche ist da in der Regel kein Problem, wenn es sich um einen geübten Abfahrer handelt.
Bergab kann man aber auch nutzen um in den Aufliegern verweilend sich zu verpflegen und auszuruhen....
Das kann und muss man üben, dann geht sowas auch bei sehr sehr schnellen Abfahrten....Gerade bei mir ist es nach der kräftigzährenden Anstiegsbewältigung wichtig, schnell Zeit aufzuholen aber trotzdem zu entspannen...