Beim Auto glaube ich dir das sogar (auch wenn ich finde, dass solche Übungen in ein Fahrsicherheitstraining gehören) aber beim Rennrad? Niemals! Wenn das rutscht, dann legt es dich hin.
Ich schrieb doch "bevor es rutscht". Wenn ich mein Fahrzeug kenne (was ich nur lerne, wenn ich nicht immer nur maximal defensiv fahre), erkenne ich die Vorzeichen rechtzeitig - und das ist Teil des Fahrspaßes.
Zitat:
Zitat von Rälph
Tempo 80 auf Landstraßen fände ich vernünftig. Damit provoziert man weniger riskante Überholmanöver. Und überhaupt: Wer Action will, soll sich gefälligst nicht ans Steuer setzen. Es gibt soo viele tolle Sachen, die man stattdessen machen kann.
Z.B. Radfahren, oder? Mit beiden Fahrzeugen geht es ganz identisch darum, Fahrfreude z.B. daraus abzuleiten, daß man eine Kurve für die jeweiligen Bedingungen passend höchst effektiv nehmen kann, also noch im sicheren Bereich, flüssig und zügig entlang einer optimalen uns sicheren Linie, oder bei schwierigen Bedingungen (Nässe, Schnee) - das geht, wenn man sein Gefährt und dessen Fahrverhalten genau kennt und dessen Möglichkeiten ausnützt. Oder hast du auch auf dem Fahrrad keinen solchen Ehrgeiz? Und warum soll ein solcher Ehrgeiz mit dem Auto anders zu werten sein, als mit dem Rad?
Um Mißverständnissen vorzubeugen: Ich fahre ein VW Touran mit 108 PS Diesel (angeblich untermotorisiert) - und kann damit diesen Spaß perfekt ausleben, er ist völlig unabhängig von der PS-Zahl (natürlich kann man mit einem Lotus Elise höhere Grenzgeschwindigkeiten erreichen, aber am Prinzip ändert sich nichts). Für Fahren mit Spaß innerhalb der erlaubten Geschwindigkeitsgrenzen reicht es mir völlig. Das hat schon mein erster R12 mit 54 PS getan - ich fuhr dann eben innerhalb dessen Grenzen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Bist du tatsächlich schonmal in den USA Auto gefahren?
Meine Ausführung bzgl. Regeln vs. Gängelung bezog sich auf die grundlegende Sicht in freiheitlichen Gesellschaften. Du hast Recht, bzgl. Autofahren grenzt der US-Ansatz an Gängelung (ich hatte mal einen Mietwagen, den konnte man nur anlassen, wenn der Gurt angelegt war ). Ich erkläre es mir damit, daß mangels Fahrschulenpflicht in vielen Bundesstaaten die fahrerischen Fähigkeiten von vielen Amerikanern sich auf sehr niedrigem Niveau bewegen, was man dann durch die extrem niedrigen Geschwindigkeitslimits auszugleichen versucht. (Beispiel für Unterforderung auch z.B. die Supermarktparklätze, die so ausgelegt sind, daß man nie rückwärts fahren muß, die meisten Verkehrsschilder sind geschriebene Texte, da Piktogramme für viele nichts bedeuten, u.a.m.).
Zitat:
Zitat von Hafu
Autofahren fand ich in den USA immer sehr entschleunigend
Der Begriff passt, bewerte ich aber anders. Es mag im Großstadtverkehr auch entspannend sein. Bei langen Überlandfahrten von mehreren 100 km (speziell die schnurgeraden Prärie-Strecken) fand ich es persönlich ähnlich anstrengend wie die Transitstrecke durch Österreich nach Ungarn: ziemlich leere, ziemlich gerade Straßen. Ich muß auf solchen Etappen relativ bald mit Schläfrigkeit und Langeweile kämpfen und bin zu mehr Pausen gezwungen, als wenn mich durch lebhaften Verkehr oder durch eine noch sicher mögliche höhere Geschwindigkeit geforderte Aufmerksamkeit wach hält. In den USA stresst mich zudem auf der Autobahn die beliebige Spurwahl, da ich dann mit Überholern auf beiden Seiten rechnen muß - das ist nicht entspannt, besonders wenn ein zig-tonner Lastwagen von hinten anbraust, der genauso schnell fahren darf und kann, wie ich.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Ich schrieb doch "bevor es rutscht". Wenn ich mein Fahrzeug kenne (was ich nur lerne, wenn ich nicht immer nur maximal defensiv fahre), erkenne ich die Vorzeichen rechtzeitig - und das ist Teil des Fahrspaßes.
Z.B. Radfahren, oder? Mit beiden Fahrzeugen geht es ganz identisch darum, Fahrfreude z.B. daraus abzuleiten, daß man eine Kurve für die jeweiligen Bedingungen passend höchst effektiv nehmen kann, also noch im sicheren Bereich, flüssig und zügig entlang einer optimalen uns sicheren Linie, oder bei schwierigen Bedingungen (Nässe, Schnee) - das geht, wenn man sein Gefährt und dessen Fahrverhalten genau kennt und dessen Möglichkeiten ausnützt. Oder hast du auch auf dem Fahrrad keinen solchen Ehrgeiz? Und warum soll ein solcher Ehrgeiz mit dem Auto anders zu werten sein, als mit dem Rad?
Um Mißverständnissen vorzubeugen: Ich fahre ein VW Touran mit 108 PS Diesel (angeblich untermotorisiert) - und kann damit diesen Spaß perfekt ausleben, er ist völlig unabhängig von der PS-Zahl (natürlich kann man mit einem Lotus Elise höhere Grenzgeschwindigkeiten erreichen, aber am Prinzip ändert sich nichts). Für Fahren mit Spaß innerhalb der erlaubten Geschwindigkeitsgrenzen reicht es mir völlig. Das hat schon mein erster R12 mit 54 PS getan - ich fuhr dann eben innerhalb dessen Grenzen.
Auch mit einem Rennrad bist du an die StVO und die entsprechenden Geschwindigkeit gebunden. Dort wo mit dem Auto 70 erlaubt ist, wirst du mit dem Rennrad wohl auch sicher 70 fahren können. Wer ausserhalb von Wettkämpfen mit dem Rennrad etc die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf einer Strasse überschreitet hat hoffentlich einen Organspendeausweis dabei.
Fürs erstmal lernen richtig. Und danach kommst Du nie mehr in den Grenzbereich? Glaubst Du, daß Du das Gelernte immer umsetzen kannst, wenn Du nicht regelmäßig übst, den Grenzbereich zu erkennen?
Nee, Buckelpistenkurse werden im öffentlichen Gelände gemacht, nur traut sich halt kaum einer in die Buckel rein , daher hat man beim Üben keine Konflikte. Buckelfahren ist aber später auch immer im Grenzbereich fahren, und auch immer im öffentlichen (nur nicht gewalztem) Gelände. Wer das beherrscht, hat auch auf der Piste eine bessere Kontrolle und ist damit sicherer unterwegs als andere - weil er seine Grenzen besser kennt.
Meine Grenzen kann ich weiterhin problemlos im Bikepark testen und verfeinern.
Auf normalen Touren, vor allem wenn ich Naturtrails bzw. Wanderwege befahre , fahre ich tendenziell defensiv also weit weg von meinem Grenzbereich und habe trotzdem Spaß.
Und natürlich sind Buckelpisten im öffentlichen Bereich, nur verirrt sich da eher selten ein "normaler" Skifahrer dahin. Die fahren auf den präparierten blauen und roten Pisten.
Und für die Möchtegern Bode Millers die da dann ihren Grenzbereich testen wollen habe ich genauso wenig Verständnis wie für die Möchtegern Schumis auf Landstraßen
Meine Ausführung bzgl. Regeln vs. Gängelung bezog sich auf die grundlegende Sicht in freiheitlichen Gesellschaften. Du hast Recht, bzgl. Autofahren grenzt der US-Ansatz an Gängelung ....
... Es mag im Großstadtverkehr auch entspannend sein. Bei langen Überlandfahrten von mehreren 100 km (speziell die schnurgeraden Prärie-Strecken) fand ich es persönlich ähnlich anstrengend wie die Transitstrecke durch Österreich nach Ungarn ziemlich leere, ziemlich gerade Straßen. Ich muß auf solchen Etappen relativ bald mit Schläfrigkeit und Langeweile kämpfen ...
Wann bist Du das letzte Mal durch Ö nach Ungarn gefahren? Auf ziemlich leeren, geraden Straßen?
Ich war heuer im Sommer gezwungen, diese Strecke (im wesentlichen A1 Westautobahn) noch öfters zu fahren als sonst. Auf der rechten Spur durchgehend Transit-Lkw, auf der mittleren Spur die Herausforderer im Lkw-Elefantenrennen, die versuchen die anderen Kapitäne der Autobahn mit einem Geschwindigkeitsüberschuss von ca. 0,2 km/h zu überholen. Und auf der linken Spur diejenigen, die finden, auch in Österreich seien die 130 km/h lediglich eine unverbindliche Empfehlung. Und die dann alles, was sich im erlaubten Geschwindigkeitsbereich fortbewegt, durch rasante Annäherung auf wenige Zentimeter versuchen aus dem Weg zu scheuchen ...
Das ist der tägliche Wahnsinn auf dieser Strecke. Langweilig wird Dir da sicher nicht.
Vielleicht liegt der Fehler in dem Glauben, dass Autofahren Spaß machen muss.
Was wäre, wenn Autofahren keinen Spaß mehr macht, sondern einfach Mittel zum Zweck ist?
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Ich muß auf solchen Etappen relativ bald mit Schläfrigkeit und Langeweile kämpfen und bin zu mehr Pausen gezwungen, als wenn mich durch lebhaften Verkehr oder durch eine noch sicher mögliche höhere Geschwindigkeit geforderte Aufmerksamkeit wach hält.
Ich empfinde es zumindest im Vergleich zwischen D und dem benachbarten Ausland mit Tempo 130 genau andersrum: Die Aufmerksamkeit, die für höhere Geschwindigkeit notwendig ist (auch wenn die Strecke vermeintlich frei ist), ermüded mich schneller. Das Aufmerksamkeitslevel, das bei konstantem mittleren Tempo notwendig ist, kann ich viel länger halten. Ich bin zumindest noch nie auf die Idee gekommen, schneller zu fahren, um wach zu bleiben.
Aus dem gleichen Grund, wie man es mit einem Rennrad tut: Freude an der Geschwindigkeit, am Beherrschen des Fahrzeugs, am Ausloten der Grenzen (Kurvenfahren). Man kann übrigens wunderbar sportlich und mit Freude fahren, ohne Geschwindigkeitsbegrenzungen zu übertreten, z.B. auf Passstraßen.
Au der eigenen Garagenauffahrt kann man das gerne machen. Aber nicht, wenn man die Straße mit anderen teilt. Immer wenn ich mit dem Rad unterwegs bin, begegnet man diesen Vollpfosten, die ihre Grenzen überschreiten..äh sorry "austesten"