Laufen definiert sich im Gegensatz zum Gehen dadurch das es eine Schwebephase gibt, der Körper also keinen Bodenkontakt hat. Damit das funktioniert muss irgend eine Kraft gegen die Schwerkraft wirken, ansonsten landest du ziemlich schnell auf deinen Knien.
Das muss kein aktives Abstoßen/Hüpfen sein, aber IMHO so viel das du gerade die Schwerkraft ausgleichst. Nach dem Physikalischen Grundsatz "Aktion = Reaktion" muss eine Kraft gegen den Boden wirken damit eine gegenkraft enstehen kann die wieder rum die Schwerkraft aufhebt, genau diese Kraft würde ich als abstoßen bezeichnen.
Bei Läufern die eine gute Lauftechnik haben sieht man diese Krafteinleitung nicht da sie es schaffen wirklich nur so viel vertikale Kraft aufzuwenden wie unbedingt nötig ist und dadurch auch kaum Vertikalbewegung/Hüpfen stattfindet. Das wiederum kann dann schon einmal so aussehen als wäre da keine Kraft, aber glaub mir, sie ist da und wäre mit Drucksensoren ziemlich sicher messbar.
Wenn man nur eine genau der Schwerkraft entgegengerichtete Kraft aufbringen würde, würde sich der Schwerpunkt in der Tat nicht auf und ab bewegen. So könnten wir allerdings nicht laufen, es gäbe keine Flugphase.
Beim Laufen muss im Durchschnitt über die Zeit die der Schwerkraft entgegengerichtete Kraft aufgebracht werden. Ich weiß gerade nicht, wie sich die Länge von Flugphase und Stützphase üblicherweise zeitlich aufteilen, aber nehmen wir mal vereinfachend an, es wäre 50/50. In der Flugphase können wir keinerlei Kraft einsetzen, die Schwerkraft wirkt also ungehindert und beschleunigt uns nach unten. Dann müssten wir in der Stützphase im Durchschnitt eine Kraft aufbringen, die (genauer: deren senkrechte Komponente) doppelt so groß ist wie die Schwerkraft.
Die Betrachtung der Kräfte wird allerdings u.a. dadurch kompiziert, dass teilweise auch elastische Kräfte wirken. Sehnen speichern bei der Landung Energie, und geben sie dann bei der Beinstreckung wieder ab. Allerdings tritt dabei auch eine nicht unerhebliche Dämpfung auf , es geht also viel Energie verloren und wir können leider nicht hüpfen wie ein Flummi.
Am einfachsten bleibt die energetische Betrachtung:
Wenn wir 2 beliebige Schritte in der gleichen Phase miteinander vergleichen, befinden wir uns immer in der gleichen Lage. Es geht also keinerlei Lageenergie verloren, also kann sie auch keine Arbeit leisten. Das müssen wir schon selbst tun. Fertig.
Punkt 1: ich bin zwar kommerzieller Trainer, das heisst aber nicht im Umkehrschluss, dass ich nur merkantile Interessen verfolge, sondern Sportler in erster Linie schneller machen möchte
Punkt 2: ich beschäftige mich mit dem Thema Pose Running schon seit über einem Jahrzehnt. Pose ist kein neuer Trend, sondern Romanov forscht hierzu schon seit 40 Jahren!!!
Punkt 3: statt über das Bildungssystem zu schimpfen, sollte man mal kurz über Newton et al. nachdenken und überlegen, was einen Körper in Bewegung versetzt, nämlich lediglich das Verlassen der Balance
Punkt 4: Das Abdrücken ist per Studie widerlegt, siehe http://www.borntorun.com/the-extenso...x-part-1-of-3/ http://www.staceyruns.com/asafa-powe...ematic-visual/
Punkt 5: nur weil eine Sache seit Jahren FALSCH in Ausbildungen der Verbände gelehrt wird, ist das nicht automatisch richtig. Denkt mal an die Ernährungspyramide. Wie lange hat es gedauert, bis man die Fette nicht mehr verflucht hat und erkannt hat, dass das eigentliche Problem bei der Entstehung des Metabolischen Syndroms die carbs sind!!
Punkt 6: das Vorurteil ist die hochnäsige Empfangsdame im Vorzimmer zur Vernunft
Punkt 7: Pose hat nix mit Chi oder Natural Running zu tun. Das Vokuhila-Prinzip ist nach Punkt 4 ebenfalls hinfällig
Punkt 8: Biomechnaik und Physik sind offensichtlich nicht Jedermanns grosse Stärke in diesem Thread
Punkt 9: unterhaltet euch mal mit Jürgen Zäck zu diesem Thema
könntest du einmal ein video empfehlen, dass deiner meinung nach beispielhaft für pose running ist?
mein problem ist, dass alle posevideos die athleten immer nur beim traben zeigen, nie beim richtigen schnelllaufen. da wird dann zwar irgendwie "anders" gelaufen, aber der benefit ist mir da nicht so klar. gibt es zb bahnläufer die danach laufen?
Zitat:
Zitat von sisu-training
Punkt 5: nur weil eine Sache seit Jahren FALSCH in Ausbildungen der Verbände gelehrt wird, ist das nicht automatisch richtig.
die frage ist halt, wie man falsch oder richtig definiert. für mich sind wettkampfleistungen entscheidend. und so lang in wettkämpfen in überzahl läufer gewinnen die sich beim laufen nach oben/vorn abstoßen, kann man das kaum als falsch bezeichnen.
könntest du einmal ein video empfehlen, dass deiner meinung nach beispielhaft für pose running ist?
mein problem ist, dass alle posevideos die athleten immer nur beim traben zeigen, nie beim richtigen schnelllaufen. da wird dann zwar irgendwie "anders" gelaufen, aber der benefit ist mir da nicht so klar. gibt es zb bahnläufer die danach laufen?
könntest du einmal ein video empfehlen, dass deiner meinung nach beispielhaft für pose running ist?
mein problem ist, dass alle posevideos die athleten immer nur beim traben zeigen, nie beim richtigen schnelllaufen. da wird dann zwar irgendwie "anders" gelaufen, aber der benefit ist mir da nicht so klar. gibt es zb bahnläufer die danach laufen?
die frage ist halt, wie man falsch oder richtig definiert. für mich sind wettkampfleistungen entscheidend. und so lang in wettkämpfen in überzahl läufer gewinnen die sich beim laufen nach oben/vorn abstoßen, kann man das kaum als falsch bezeichnen.
DER vorzeige pose-läufer ist usain bolt....
oder schau dir Videos von laufenden klein-kindern an - die haben den perfekten pose-stil...
die haben aber keine Ahnung von biomechanik, schwerkraft oder Physik...
die machen das einfach intuitiv richtig....
die meisten menschen (so meinstens ab dem 10. LJ) verlernen das laufen im laufe des erwachsenwerdens, weil dann von außen immer einflüße kommen oder man auch dann Laufschuhe anzieht mit "Dämpfung" , was zur Konsequenz hat, dass man auf der ferse landet, weil das ja dann viel angenehmer ist...
das ist eines der grundsätze die ich davon mitnehmen konnte: pose lernt wieder so zu laufen wie man es eigentlich ursprüntlich gelernt hat...
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