Mal kurz zu den offiziellen WADA-Kriterien zurück, die für die Einstufung als Doping bzw. verbotene Methode herangezogen werden:
1. leistungssteigernd
2. gesundheitsschädlich
3. gegen den Geist des Sports
Bei 2 erfüllten Punkten kann verboten werden,
Bei 3 muss.
1 und 3 sah die WADA als gegeben an, und bei der Gesundheitsgefahr war sie sich nicht sicher.
Es war also sehr sehr nah an einem Verbot.
Vermuten würde ich, dass es bei korrekter Anwendung nicht gesundheitsschädlich ist. Aber bei der Manipulation der Atemluft hätte ich schon grundsätzliche Bedenken, dass es bei Fehlfunktion /
Fehlbedienung gefährlich werden könnte.
(Ich habe mich aber mit der Technik nicht näher beschäftigt und weiß nicht, wie da die Sicherheit gewährleistet wird.)
Du zitierst immer schön die Position der WADA?
Hinterfragst Du sie auch?
Leistungssteigernd ist auch Höhentraining auf 2500m. Und ist es im Sinne der Chancengleichheit, dass sich manche einen teuren Aufenthalt in einem Höhencamp leisten können und andere nicht? Entspricht das dem Sinne des Sports? Dort kann man übrigens Höhenkrank werden und wenn man sich Untersuchungen anschaut (bei Aims sind min. 2 verlinkt) ist Höhentraining gesundheitlich nicht ganz ungefährlich wenn man bestimmte Dinge nicht beachtet. Sollte man also Höhentraining nicht ebenso so bewerten?
Welche Motivation hat die Wada hier so zu argumentieren und bei anderen Sachen nicht?
Ich habe kein gutes Gefühl dabed, dass die WADA Dopingfragen mit so unscharfen Argut gumenten wie "widerspricht dem Geist des Sports" behandelt. Und damit quasi sagt, wir haben nicht genug sachliche Argumente, um etwas zu verbieten, finden es aber unmoralisch. Das steht der WADA nicht zu. Darüber sollen sich Philosophen und gerne auch philosophisch interessierte Sportlerinnen und Sportler (zu denen ich mich durchaus zähle) Gedanke machen.
Kann jetzt auf dem Handy nicht ausführlich schreiben, aber ich sehe den Punkt mit dem "Geist des Sports" als extrem wichtig an, auch wenn er schwammig sein mag.
Kann jetzt auf dem Handy nicht ausführlich schreiben, aber ich sehe den Punkt mit dem "Geist des Sports" als extrem wichtig an, auch wenn er schwammig sein mag.
zu 1) und, findest Du nicht, dass die Argumentation auch auf andere Dinge zutreffen würde?
zu2) ist es im "Geiste des Sports" wenn man sich die selben Bedingungen mit hohem finanziellen und zeitlichen Aufwand auch anders "zuführen" kann?
Mal kurz zu den offiziellen WADA-Kriterien zurück, die für die Einstufung als Doping bzw. verbotene Methode herangezogen werden:
1. leistungssteigernd
2. gesundheitsschädlich
3. gegen den Geist des Sports
Da du scheinbar auf der WADA-Linie bist, nochmal die Frage:
Was ist der Geist des Sportes und wie wird dagegen verstoßen.
Der Begriff erscheint mir so schwammig, dass er beliebig interpretierbar und somit für die Definition von Doping nicht brauchbar ist.
Der Geist des Sportes liegt für z.B. darin, dass der beste bzw. stärkste Athlet gewinnt. Dazu müssten aber alle mit dem gleichen Material antreten. Ist aber nicht der Fall. Verstoßen jetzt alle, die sich teures Material kaufen gegen den Geist des Sportes?
Zitat:
Zitat von LidlRacer
Vermuten würde ich, dass es bei korrekter Anwendung nicht gesundheitsschädlich ist. Aber bei der Manipulation der Atemluft hätte ich schon grundsätzliche Bedenken, dass es bei Fehlfunktion /
Fehlbedienung gefährlich werden könnte.
(Ich habe mich aber mit der Technik nicht näher beschäftigt und weiß nicht, wie da die Sicherheit gewährleistet wird.)
Naja, so eine Gesundheitsschädlichkeit herzuleiten wäre in etwas so, wie wenn man EPO-Doping als gefährlich einstufen würde, weil dreckige Spritzen verwendet werden könnten oder es zu Infektionen bei der Injektion kommen kann. Die Frage musste also lauten: Geht durch die Methode an sich (und nicht durch deren falsche Anwendung) eine Gesundheitsgefahr aus.
Aber er wollte doch Antworten und eine Diskussion.
ja, dagegen hab ich ja auch gar nichts, solange sich die Antwort auf die Frage bezieht.
Mich stört ja nur, wenn dann weitergehende Schlussfolgerungen gezogen werden, wie (sinngemäß): weil jemand das Höhenzelt verwendet traue ich ihm auch zu, dass er künftig irgendwann mal wirklich dopt. Nur diese "Zukunftsprognose" ist es, die mich irritiert.
Naja, so eine Gesundheitsschädlichkeit herzuleiten wäre in etwas so, wwie wenn man EPO-Doping als gefährlich einstufen würde, weil dreckige Spritzen verwendet werden könnten oder es zu Infektionen bei der Injektion kommen kann. Die Frage musste also lauten: Geht durch die Methode an sich (und nicht durch deren falsche Anwendung) eine Gesundheitsgefahr aus.
Wenn eine reale Gefahr bestünde (ich weiß es wie gesagt nicht) dass ich morgens unter so einem Zelt nicht mehr aufwache, wäre mir relativ egal, ob das "nur" an einer Fehlfunktion oder Fehlbedienung liegt.
(Hier geht es mir jetzt nur um meine persönliche Einschätzung, welche Risiken ich eingehen will und welche nicht. Natürlich besteht auch dass Risiko, dass ich vom Radtraining nicht lebend zurückkomme, aber das gehe ich bewusst ein.)
Und wo ist der Unterschied, ob ich dafür 6 Wochen nach St Moritz fahr oder mich ins Zelt leg?
In St. Moritz trainierst du (hoffentlich), im Zelt lässt du passiv was mit dir machen.
Das ist wie Muskelaufbau mit TENS bei Gesunden, irgendwie nur eine halbe Sache und die Wirkung auch nur fraglich auf die Realität übertragbar.
__________________
[leaving] extending the comfort zone