Zitat:
Zitat von Ulmerandy
meine Eindrücke und Erlebnisse habe ich in einem ausführlichen Bericht beschrieben:
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Ganz so ausführlich ist mein Bericht nicht (*), aber "here we go":
Nach einer Woche Urlaub ohne Internetanschluss (und ohne Kenntnis meines Ergebnisses!) bin ich auch wieder da und kann berichten.
Kurzfassung: Lief ganz ordentlich, vor allem auf dem Rad. Es war sauheiß und auch noch schwül.
Langfassung:
Die erste Überraschung ereilte mich gleich auf dem Parkplatz (ich war wie immer erst morgens angereist): Neos sind erlaubt. Das hat mich kalt erwischt, ich habe meinen nämlich angesichts der erwarteten Wassertemperatur zuhause gelassen. Zum Glück hatte ich wenigstens meinen Speed-Suit dabei – der war bei den vorherrschenden Temperaturen sowieso viel angenehmer, aber natürlich bestimmt langsamer. Dann gab es auch noch so einen komischen Chip, ich habe noch nie so ein klobiges Teil gesehen.
Start wie immer um 10:00 Uhr, Wassertemperatur sehr angenehm, kein Gedränge an der Startlinie. Letzteres habe ich dazu genutzt mich ganz nach vorne zu stellen, was aber wohl etwas überoptimistisch war. Auf jeden Fall hatte ich schon lange keinen so ruppigen Start mehr, zweimal wurde ich versenkt, mein Chip hat sich nach einer Kollision verkantet und nach ca. 100 m hat er sich Richtung Seegrund verabschiedet
Da ich mich schon disqualifiziert sah, hatte ich einen ziemlichen Durchhänger und bin recht lustlos weitergeschwommen. Weil ich aber bezahlt hatte und angereist war, habe ich natürlich weitergemacht und so langsam doch ins Rennen gefunden.
Auf der zweiten Schwimmrunde wurde erst quer zur Startaufstellung geschwommen, dann ging es um eine Boje herum. Vor mir sah ich ganz am linken Seerand die nächste Boje, die ich in direkter Linie anpeilte. Aber warum war auf einmal niemand mehr um mich herum? Kurze Orientierung – die schwimmen alle direkt zur Boje am hinteren Seerand. Ist das richtig? Egal, einfach hinterher…
Irgendwann (laut Ergebnisliste nach 34:40) kam ich aus dem Wasser und habe mindestens fünf Helfern erzählt, dass ich meinen Chip verloren habe (nicht dass die mit Tauchern nach mir suchen…). Weil mir eh gerade alles egal war, war ich noch kurz pinkeln, bevor ich mir mein Rad geschnappt habe. Die Wechselzeit war deswegen auch nicht so toll. Der Zeitmesser am Radstart (den ich auch wegen des verlorenen Chips angelabert habe) hat mir dann erklärt, dass auch in der Startnummer noch ein Chip steckt und er mich sehr wohl registriert hat.
Da kam wieder Hoffnung auf und das Radfahren hat auch richtig Spaß gemacht. Nachdem ich bei meiner letzten Teilnahme 2003 auf dem Rad total durchgereicht wurde (wonach ich acht Jahre Mitteldistanz-Pause eingelegt habe), konnte ich diesmal viele Konkurrenten auf dem Rad überholen. Nur ein oder zwei anderen Radfahrern gelang es, mich zu überholen und auch vor mir zu bleiben. Ab der zweiten Runde bin ich auch die Abfahrt durch die Weinberge nicht mehr wie ein Mädchen runter gefahren (erste Runde war echt schlimm…). Mein Rücken hat diesmal ganz gut gehalten, kaum Schmerzen im Lendenwirbelbereich wie sonst häufig, ich konnte bis zum Schluss gut in Aero-Position fahren. Zwei- bis dreimal pro Woche Kraftraum scheint doch zu helfen

Ich glaube das war der erste Wettkampf, bei dem ich mir schon auf dem Rad Wasser über den Kopf geschüttet habe.
Mit 2:26 für die Radstrecke war ich fast 20 min schneller als beim letzten Mal (2003) – und wenigstens hier schneller als meine (wegen der Liga aber für Malterdingen startende) Vereinskollegin Andrea (die spätere Gesamtsiegerin der Frauen).
Nach einem wieder recht langsamen Wechsel (Socken, Kampfrichter informieren wg. Chip, …) ging es dann bei satt über 30°C und ordentlicher Luftfeuchte (sah gewittrig aus) auf die Laufstrecke. Die erste kurze Laufrunde ging so lala (man merkte das fehlende Training). Am Ende der Auftaktrunde habe ich zwei Mädels vom Tri-Team SSV Ettlingen überholt, was mich etwas verwundert hat. In der Ergebnisliste stehen die als disqualifiziert – nur zwei Runden Rad gefahren?!
Dann kam zum ersten Mal der Hammer – gut 100 Höhenmeter hoch in die Weinberge. Im Gegensatz zu vielen anderen konnte ich wenigsten hochlaufen ohne ins Gehen zu verfallen. Schnell ist anders, trotzdem habe ich wesentlich mehr überholt als dass ich selbst überholt wurde. Oben auf der Höhe hat sich die Sonne kurzzeitig hinter Wolken versteckt und ich hoffte schon auf eine Dusche mit Abkühlung. Das wurde aber nichts, auf der zweiten Runde brannte die Sonne wieder erbarmungslos.
Nach der welligen Weinbergstrecke und dem steilen Downhill nach Malterdingen ging es in die zweite Runde. Ich fühlte mich den Umständen entsprechend gut und war mir sicher durchlaufen zu können. Auch den zweiten Hammeranstieg konnte ich hochlaufen, locker war das aber nicht mehr. Oben auf der Hochfläche bekam ich wieder meine schon gewohnten Probleme mit Seitenstichen. Zum Glück wurde es diesmal nie so heftig, dass ich gehen musste (außer freiwillig an den Verpflegungsstellen), aber etwas ausgebremst hat es mich schon. Einen oben überholten Franzosen (es waren sehr viele Franzosen aus dem nahen Elsass am Start) konnte ich mit Mühe auf Distanz halten, aber kurz vor der letzten Kurve überspurteten mich die drittplazierte Frau und in ihrem Gefolge ein anderer Franzose, ohne dass ich gegenhalten konnte. Nach 1:42 Laufzeit für die sehr hügeligen 21 km (geht eigentlich noch, auch wenn ich dort schon 1:32 gelaufen bin) hatte ich es endlich hinter mir.
Dass meine 4:46:22 immerhin für den 35. Platz (3. M45) gereicht haben und dass ich tatsächlich in die Wertung gekommen bin, habe ich übrigens erst gestern erfahren.
Gruß Matthias
(*) Ich war ja auch nicht so lange unterwegs
