Diese ganze Diskutiererei können wir uns eigentlich eh sparen. Da spielen zu viele Faktoren rein, die für jeden Einzelnen in völlig unterschiedlicher Kombination vorliegen.
Drum bin ich der Meinung, dass eine verallgemeinerbare Aussage schlicht und einfach nicht zweifelsfrei getroffen werden kann.
Zudem sind wirklich aussagekräftige Studien zu diesem komplexen Thema einfach nicht machbar. Es bleibt dabei: Zu einem gewissen Maß muss jeder selbst herausfinden, was ihm / ihr gut tut.
@mk: nein, die haben nur noch nicht probiert hart zu trainieren. ich hatte für gesunde, junge männer schon oft genug die 2:30h als talentgrenze angeführt. da sind sich die bekannten laufcoaches einig.
Ich würde noch die unbestreitbar relevante genetische Komponente was die VO2max angeht hinzufügen.
Sicher richtig ist, dass die VO2max weitgehend genetisch bedingt ist. Die Trainierbarkeit der VO2max dagegen ist sehr begrenzt. In den einschlägigen Studien und in der Literatur findet man meist eine Angabe von ca. 20%.
Zitat:
Zitat von pinkpoison
Die Eliteathleten haben allesamt genetisch bedingt ein VO2max-Level, das für einen Nicht-Eliteathleten selbst durch härtestes Training nicht erreichbar ist.
Muss er auch nicht zwangsläufig um besser zu sein. Siege werden nicht nach einem VO2max Ranking vergeben.
Zitat:
Zitat von pinkpoison
Trainiert dann ein Eliteathlet auch noch halbwegs hart, was er natürlich macht, dann muss er nicht mal so viel leiden, eher sogar weniger als ein genetisch nicht ganz so gesegneter Athlet, um nahezu unerreichbar zu sein.
Dem liegt wohl Deine Sicht zugrunde, dass der Athlet mit der höheren VO2max sportartspezifisch der bessere Athlet ist oder zumindest die Sicht, dass hartes Training immer auf die Entwicklung der VO2max abzielt. Das ist natürlich nicht richtig. Richtig ist vielmehr, dass die VO2max eine Voraussetzung für gute Leistungsfähigkeit ist. Ein Mindestlevel ist also erforderlich. Es ist aber mitnichten so - um in Deinem Beispiel zu bleiben - das der Radsportler mit der höheren VO2max der bessere Athlet ist. Er könnte vielleicht der bessere Athlet sein aber selbst die Qualität von VO2max als Prediktor ist umstritten. Z.B. hat der Wirkungsgrad oder die submaximale Sauerstoffaufnahme hier eine höhere Qualität. Schau mal bei Barbeau et al oder bei Neuman.
Zitat:
Zitat von pinkpoison
Also: Die überragende Leidensfähigkeit brauchen nur die B-Eliteathleten. Die echte Elite ist genetisch bedingt überlegen und muss sich nur schinden, wenn es die Konkurrenz erfordert.
Wegen oben Gesagtem halte ich das nicht für den kategorisch richtigen Schluß. Sicher ist richtig, dass die genetische Disposition der Physis eine Rolle in der Spitze spielt. Aber nicht nur die Vo2max ist der alleinige Aspekt sondern auch andere Faktoren sind entscheidend.
Meine subjektive Wahrnehmung spricht auch dagegen. Die paar wenigen wirklichen Elite Athleten die ich so lose kenne (Weltmeister, Olympiasiger) reißen sich schon extrem den Arsch auf. Davon träumst Du nur und auch jeder B-Elite den ich kenne. Da fehlts schon noch. Wobei sich auch die selbst den Arsch gehörig versohlen.
Für mich ist ein Beispiel für einen (vermutlich) genetisch nicht erstklassig gesegneten Athleten, der durch enorme Härte gegen sich selbst erfolgreich wurde, Emil Zatopek und auch Lance Armstrong würde ich da einsortieren.
Hm ,hm, hm,... Also der Lance schreibt ja in seinem Buch, dass er als 15 oder 16 jähriger von einem Spezialisten in Dallas auf seine vo2max-Kapazität getestet wurde. Dies waren angeblich die höchsten Werte, die dieser Arzt je gemessen hatte....
Einen Jungen, der mit 16 bereits den Mark Allens um die Ohren tanzt und später Weltmeister und 7 facher TDFsieger wird als (vermutlich) nicht optimal talentiert zu bezeichnen, ist schlicht lächerlich.
Den könntest du nur mit einem Designathleten aus der Dose toppen.
@mk: nein, die haben nur noch nicht probiert hart zu trainieren. ich hatte für gesunde, junge männer schon oft genug die 2:30h als talentgrenze angeführt. da sind sich die bekannten laufcoaches einig.
Dann fehlen dir ja, wenn wir einfach mal schlechte Gene unterstellen, nur noch 3 Minunten, um der Härteste zu sein!
Hm ,hm, hm,... Also der Lance schreibt ja in seinem Buch, dass er als 15 oder 16 jähriger von einem Spezialisten in Dallas auf seine vo2max-Kapazität getestet wurde. Dies waren angeblich die höchsten Werte, die dieser Arzt je gemessen hatte....
Einen Jungen, der mit 16 bereits den Mark Allens um die Ohren tanzt und später Weltmeister und 7 facher TDFsieger wird als (vermutlich) nicht optimal talentiert zu bezeichnen, ist schlicht lächerlich.
Den könntest du nur mit einem Designathleten aus der Dose toppen.
Armstrongs VO2 max (Google hilft!) 84. Zum Vergleich: Indurain 88, Greg Lemond 92, Contador auf dieser Tour um 99 - was einen Dopingverdacht nahe legt. Zu Jan's Wert hab ich leider keine konkreten Daten gefunden, lediglich die Info, dass er im Bereich Armstrongs liegen würde.
Armstrong ist also de facto nicht der genetisch bevorteilsteste, aber mit Sicherheit einer der toughesten Athleten.
Armstrongs VO2 max (Google hilft!) 84. Zum Vergleich: Indurain 88, Greg Lemond 92, Contador auf dieser Tour um 99 - was einen Dopingverdacht nahe legt. Zu Jan's Wert hab ich leider keine konkreten Daten gefunden, lediglich die Info, dass er im Bereich Armstrongs liegen würde.
Armstrong ist also de facto nicht der genetisch bevorteilsteste, aber mit Sicherheit einer der toughesten Athleten.
Contadors VO2 max mit 99 wurde nicht gemessen, sondern anhand einer Schätzformel berechnet, wie viele Hm jemand pro Stunde zurücklegt. Daher meiner Meinung nicht sehr aussagekräftig. Der Dopingverdacht liegt natürlich trotzdem nahe.
lg
Chris