Wenn diese Infusionen auch ohne Notfallcharakter dort gegeben werden, sehe ich das nicht so, dass das Thema damit beendet ist. Beispiele wurden hier im Thema genannt.
Das Infusionsthema kam doch nur auf um es in Relation zu Patrick Langes 30 Meter Vergehen zu stellen.
Ich bin 2005, glaube ich, dort gestartet. Es ging mir nicht gut nach dem Wettkampf und man führte mich ins Sani-Zelt. Es wurde Blutdruck gemessen und dann gar nicht groß gefragt oder diskutiert, zack, hatte ich eine Infusion.
Völliger Quatsch, es lag kein Notfall vor und nix. Ich war einfach ordentlich im Arsch.
Mir war gar nicht klar, dass sowas nicht erlaubt ist, ich kannte die Regeln gar nicht.
Ist lange her, vielleicht handhaben sie es heute anders.
Gruß
J.
die Regel ist relativ neu. Es kann gut sein, dass das damals noch gar nicht verboten war!? Weiß das hier jemand, wann das eingeführt wurde?
Zum Thema: Sonst heißt es doch immer, dass in erster Linie der Athlet für die Einhaltung der Regeln verantwortlich ist. Besonders bei den teilweise hanebüchenden Ausreden wird diese Argument gerne gebracht. Dass in erster Linie der Athlet für die Einhaltung der Regeln verantwortlich ist, steht auch im NADA-Code:
"Athleten oder andere Personen sind selbst dafür verantwortlich, davon Kenntnis zu haben, was einen Verstoß gegen Anti-Doping-Bestimmungen darstellt und welche Substanzen und Methoden in die Verbotsliste aufgenommen worden sind.
(...)
2.1.1 Es ist die persönliche Pflicht eines jeden Athleten, dafür zu sorgen, dass keine Verbotenen Substanzen in seinen Körper gelangen. Athleten sind für jede Verbotene Substanz oder ihre Metaboliten oder Marker verantwortlich, die in ihrer Probe gefunden werden. Demzufolge ist es nicht erforderlich, dass Vorsatz, Verschulden , Fahrlässigkeit oder bewusster Gebrauch aufseiten des Athleten nachgewiesen wird, um einen Verstoß gegen Anti-Doping-Bestimmungen gemäß Artikel 2.1 zu begründen"
Und nun soll da auf einmal der Veranstalter verantwortlich sein? Dem kann ich nicht folgen.
Die Rennärzte sehe ich da auch nicht in der Verantwortung. Wenn ein Arzt(!) sich für eine bestimmte Behandlung eines seiner Patienten entscheidet, hat ihm - außer einem anderen Arzt oder dem Patienten - da erstmal niemand reinzureden.
Das Infusionsthema kam doch nur auf um es in Relation zu Patrick Langes 30 Meter Vergehen zu stellen.
Wenn Du das Thema verfolgen würdest, wüsstest Du, dass das Thema schon etliche Jahre älter ist als das alberne 30m Ding.
Und zu der Einschätzung der Ärzte, die das halt entscheiden und gut: Dann würde mich mal interessieren, was mit den Attesten und den TUEs ist, die in dem von mir einegstellten Nada-Schreiben genannt werden und wo die sind. Wenn ich dazu gut gelaunte Bilder auf Strava von der Pritsche sehe und Hafus Einschätzung dazu lese, habe ich erhebliche Zweifel daran, dass das alles so im Sinne der Regelung verläuft. Ärzte und deren Entscheidung hin oder her. Ggf würde es tatsächlich ausreichen, wenn sie die entsprechenden Papiere ausstellen würden/müssten. Dann würde schon alleine wegen des Verwaltungsaufwandes keiner ne Infusion bekommen, der sie nicht braucht.
Ich vermute, dass da halt Notfallmediziner stehen, die von Antidoping keine Ahnung haben und normalerweise auch nicht haben müssen. Also keinen Vorwurf an die. Aber man muss sie dann ggf mit Informationen und den Besonderheiten vertraut machen. Und das wiederum ist ggf Sache des Veranstalters.
Die Rennärzte sehe ich da auch nicht in der Verantwortung. Wenn ein Arzt(!) sich für eine bestimmte Behandlung eines seiner Patienten entscheidet, hat ihm - außer einem anderen Arzt oder dem Patienten - da erstmal niemand reinzureden.
Viele Grüße,
Christian
Erstens steht das im Widerspruch dazu, dass der Sportler dafür verantwortlich ist, dass die Regeln eingehalten werden und zweitens hilft das nix, wenn der Arzt ggf Regeln nicht kennt, denen der Sportler unterliegt und das eine Infusion nur der allerletzte Schritt sein kann.
Wenn ich dann von Leuten höre, die sich halt nach jeder LD ne Infusion reinschütten lassen, weil sie dann halt schneller wieder fit sind und Zitate höre wie " lass Dir halt ne Infusion geben, dann gehst Du abends locker heim", dann habe ich, wie beschrieben, erhebliche Zweifel.
Aber mir solls auch egal sein. Ich muss da nicht missionieren. Ich bin lediglich etwas fassungslos, wie leger mit so einer Regel völlig offen umgegangen wird, wo es offenbar keine Infos, TUEs, Atteste oder sonstiges für die Sportler gibt und den Leuten das völlig egal ist.
Erstens steht das im Widerspruch dazu, dass der Sportler dafür verantwortlich ist, dass die Regeln eingehalten werden und zweitens hilft das nix, wenn der Arzt ggf Regeln nicht kennt, denen der Sportler unterliegt und das eine Infusion nur der allerletzte Schritt sein kann.
Wenn ich dann von Leuten höre, die sich halt nach jeder LD ne Infusion reinschütten lassen, weil sie dann halt schneller wieder fit sind und Zitate höre wie " lass Dir halt ne Infusion geben, dann gehst Du abends locker heim", dann habe ich, wie beschrieben, erhebliche Zweifel.
Aber mir solls auch egal sein. Ich muss da nicht missionieren. Ich bin lediglich etwas fassungslos, wie leger mit so einer Regel völlig offen umgegangen wird, wo es offenbar keine Infos, TUEs, Atteste oder sonstiges für die Sportler gibt und den Leuten das völlig egal ist.
Mich wundert so langsam allerdings fast nix mehr.
Ist richtig der Sportler ist verantwortlich, die einen machen es bewust umd den anderen geht es schlecht und sie bekommen deswegen eine Infusion.
Liest sich bei dir so, als ob 3/4 der Starter mal eben ins Medizelt traben und sich ne Infusion reinziehen. Ich glaube das ist nicht so.
Erstens steht das im Widerspruch dazu, dass der Sportler dafür verantwortlich ist, dass die Regeln eingehalten werden und zweitens hilft das nix, wenn der Arzt ggf Regeln nicht kennt, denen der Sportler unterliegt und das eine Infusion nur der allerletzte Schritt sein kann.
zu Deinem ersten Punkt gebe ich Dir recht.
Bei Deinem zweiten Punkt denke ich zum einen nicht, dass Regelunkenntnis der Ärzte das Problem ist. Das ist zum anderen IMHO aber letztlich auch gleichgültig, denn es ist mit Recht(!) sehr schwer einem Arzt "ans Bein zu pinkeln" und er hat auch zu Recht(!) einen großen Ermessensspielraum. Hafu hat dazu hier und auch im "30m-Thread" einige gute Beiträge geschrieben.
Zitat:
Zitat von captain hook
Wenn ich dann von Leuten höre, die sich halt nach jeder LD ne Infusion reinschütten lassen, weil sie dann halt schneller wieder fit sind und Zitate höre wie " lass Dir halt ne Infusion geben, dann gehst Du abends locker heim", dann habe ich, wie beschrieben, erhebliche Zweifel.
So etwas ist auch definitiv nicht in Ordnung!
Zitat:
Zitat von captain hook
(...) Ich bin lediglich etwas fassungslos, wie leger mit so einer Regel völlig offen umgegangen wird, wo es offenbar keine Infos, TUEs, Atteste oder sonstiges für die Sportler gibt und den Leuten das völlig egal ist.
Deine Fassungslosigkeit ist sehr verständlich.
Ich denke, aber dass das Problem nicht Unkenntnis oder Gleichgültigkeit ist. Das Problem ist, dass man, wenn man es darauf ankommen lässt, am Ende mit einem Arzt diskutiert. Und diese Diskussion wird man verlieren.
Bei Deinem zweiten Punkt denke ich zum einen nicht, dass Regelunkenntnis der Ärzte das Problem ist. Das ist zum anderen IMHO aber letztlich auch gleichgültig, denn es ist mit Recht(!) sehr schwer einem Arzt "ans Bein zu pinkeln" und er hat auch zu Recht(!) einen großen Ermessensspielraum. Hafu hat dazu hier und auch im "30m-Thread" einige gute Beiträge geschrieben.
So etwas ist auch definitiv nicht in Ordnung!
Deine Fassungslosigkeit ist sehr verständlich.
Ich denke, aber dass das Problem nicht Unkenntnis oder Gleichgültigkeit ist. Das Problem ist, dass man, wenn man es darauf ankommen lässt, am Ende mit einem Arzt diskutiert. Und diese Diskussion wird man verlieren.
Viele Grüße,
Christian
Solange Dinge kursieren wie die gut gelaunten Bilder von Skippers am Tropf und den entsprechenden Berichten verliert hier nur einer. Und das keine Diskussion, sonder höchstens seine Glaubwürdigkeit. Und das ist der Sport.