Ok, da heute und morgen die TK tagt, habe ich lieber gleich folgende Mail an Sportsfreund Peter Richter und die TK geschrieben(zusätzlich nach Rücksprache Felix Walchshöfer sowie Matthias Zöll und stellvertretend Frank Wechsel, mit denen ich letzten Winter schon konstruktiven Kontakt wegen der Windschattenproblematik hatte(sorry an alle, die ich nerve
, ich hätte aktuell auch auf anderes Lust :
Guten Abend liebe Sportsfreunde,
ich finde es super, dass ihr euch ehrenamtlich für fairen Sport engagiert.
Trotzdem oder gerade deswegen muss ich im Namen von über 120 Sportlern diese Mail schreiben und unsere großen Bedenken gegen die, wohl wegen der Gleichstellung mit der ITU übernommene, neue 5 Sekunden Regel äußern.
Wir durften dankenswerterweise bei triathlon-szene.de die neue WK Ordnung vorab besprechen (Windschatten Verhalten nach SpO 2016) und sehen durchaus einige gute Ansätze wie den wegfallenden Seitenabstand, so dass aus unserer Sicht ein praktisch oft nötiges Überholen in dritter Reihe besser möglich sein sollte.
Die 5 Sekunden, die man jetzt aber bei strenger Regelauslegung nur hat, um den Abstand nach hinten herzustellen, sobald das Vorderrad des Überholers passiert, ist bei den üblichen großen Startfeldern wie in Roth viel zu kurz und würde bei dem notwendigen starken Bremsen sogar erhöht unfallgefährdend sein.
Wir starteten ab Mittwoch nach reger Diskussion eine Umfrage bei triathlon-szene.de "Unfairer Bremszwang oder sinnvoll? Neue 5 Sekunden Regel praxisfremd?"
Das Ergebnis, Stand heute Freitag, 19 Uhr :
116 Athleten und 8 Kampfrichter finden die Regel praxisfremd und unfair. Lediglich 7 Athleten, kein Kampfrichter finden sie sinnvoll.
Falls ergänzende Aspekte geplant oder die Regel von nahezu allen falsch interpretiert wurde, freuen wir uns auf eine Aufklärung.
Ansonsten bitte wir im Namen eines fairen Sports um eine zeitnahe, praxisbezogene, gerechte Änderung, eventuell schon bei der jetzigen Tagung.
Dies könnte beispielsweise eine Erhöhung der 5 Sekunden sein oder die Richtlinie ( innerhalb 5 Sekunden muss der Überholte zu erkennen geben, dass er sich zurückfallen lassen will und spätestens nach 20 Sekunden wieder im windschattenfreien Abstand sich befinden). Ein Verbot eines mehrmaligen sofortigen gegenseitigen Überholens würde auch einen belgischen Kreisel verhindern.
Wir würden natürlich gerne bei einer genaueren Formulierung unterstützen.
Langfristig wurde aber auch mehrheitlich der Wunsch geäußert, den Überholer deutlich mehr in die Pflicht zu nehmen.
Wenn ein Sportler windschattenfrei am rechten Straßenrand fährt, wird er durch zu knappes Einscheren nach dem Überholen oder Überholen mit zu geringem Geschwindigkeitsüberschuss gezwungen zu bremsen.
Dies passiert im Altersklassenbereich leider recht häufig und verstößt eindeutig gegen das Verursacherprinzip und auch §12.4 (Die Wettkampfteilnehmer dürfen sich gegenseitig weder behindern noch gefährden oder im Wettkampfablauf stören.)
Da wir im letzten Winter starkes Engagement und Unterstützung bei der Windschattenproblematik durch wichtige Personen sahen, war ich so frei, diese im Verteiler mit zu informieren.
Wir würden uns sehr über eine zeitnahe, positive, konstruktive Antwort freuen, die ich auch gerne in dem Thread veröffentlichen würde.
Wie schrieb ein Kampfrichter dieser Tage so schön: "Unsere Hauptaufgabe ist nicht, Strafen zu verteilen, sondern dem Athleten einen fairen Wettkampf zu ermöglichen....Bedeutet aber im Umkehrschluß: Gibt der Athlet durch sein Verhalten zu erkennen, die Regel einhalten zu wollen, reicht mir das."
In diesem Sinne vielen Dank für Ihre tatkräftige Mithilfe Allen einen fairen und unfallfreien Sport zu ermöglichen.
Mit sportlichen Grüßen
FMMT