So, bin jetzt auch wieder daheim.
Ihr habt ja schon einiges über die Temperatur beim Schwimmen geschrieben. Mir hat der Neo in Verbindung mit einem offenbar schon vorher gestörten Flüssigkeitshaushalt vermutlich mein erstes DNF im 6. IM beschert.
Dabei begann es eigentlich sehr gut: Lt. Pulswerten relativ locker geschwommen und trotz lediglich 44 Trainingskilometern 2009 nach 56:00 an Land gespült worden. Weitaus besser als geplant, vermutlich auch, weil die Strecke wieder zu kurz gewesen sein dürfte (wenngleich etwas länger als im Vorjahr, tippe auf 3,7 km). Zudem war mir nach dem Landgang extrem heiß. Am Vortag habe ich mit meinem 15 Monate alten Sohn 30min geplanscht und er hatte nichtmal blaue Lippen (OK, sein Neo ist der Babyspeck

). Aber auch mein 5-Jähriger hat es ohne ein Gramm Fett über eine Stunde lang problemlos im Wasser ausgehalten. Da hatte ich sogar noch mit meiner Frau diskutiert, evtl. demonstrativ ohne Neo zu schwimmen, wollte aber dann doch nicht auf den 4-Minuten-Vorteil verzichten - Fehlentscheidung!
Jedenfalls merkte ich schon beim Anstieg zu T1, den ich nur mühsam gehend bewältigen konnte, dass etwas nicht stimmte. Mir war kotzübel und schwarz vor Augen. Nach 4,5 Min Wechselzeit und ca. 5 Radkilometern fing ich mich wieder und fühlte mich sogar wieder richtig gut. Doch dann bekam ich bei km70 Krämpfe, sogar an Stellen, an denen ich nichtmal Muskeln vermutete. Trotz aller möglichen Gegenmaßnahmen (Iso, Salz, Gels) zuckte und krampfte es fortan ständig und mit ansteigender Intensität. Hafu überholte mich bei km 120 und dann - wegen seiner Panne - nochmal bei 150 (ich war der, der Dich nochmal kurz überholte und nach Deiner ölverschmierten Wade fragte, aber Dir war offenbar nicht nach Gesprächen zumute... - vermutlich warst Du froh, als mich eine weitere Krampfattecke aufgestellt hatte und Du mich dann los warst

). Ich erreichte T2 dennoch planmäßig nach knapp 6h Gesamtzeit und hoffte, nun Dank neuer Bewegungsform mit einem krampflosen 3:20-Marathon nach Hause laufen zu können.
Leider wurde die Naivität dieser Hoffnung schon auf den ersten Metern offensichtlich. Trotz Schmerzen bei jedem einzelnen Schritt kam ich noch mit einem 4:40er Schnitt bis km7, wo dann aber ein "Ganzkörperkrampf" das Au(a)s bedeutete. Ich ging die Runde noch zuende (mit einer weiteren Krampfattacke) und stieg aus, um mögliche gesundheitliche Schäden zu vermeiden.
Als Ursache vermutete ich zunächst irgendeine Schieflage im Mineralienhaushalt. Dehydrierung schloß ich aus, weil meine Pulswerte völlig normal waren (unteres GA2 beim Lauf). Da ich aber während des Wettkampfs ca. 8 Liter und danach weitere 3 Liter getrunken habe, bevor ich am Abend erstmals pinkeln mußte (<100ml), gehe ich mittlerweile doch von einem Flüssigkeitsmangel aus, den ich mir beim Schwimmen eingefangen habe und unter Belastung nicht mehr kompensieren konnte.
Schade eigentlich, aber ehrlich gesagt bin ich nun sogar ein wenig erleichtert, nicht auch noch eine Hawaiivorbereitung mit (zurzeit besonders intensivem) Job und Familie koordinieren zu müssen. Langdistanz vielleicht in 2-3 Jahren mal wieder und Hawaii wird's dann trotz steigendem Meeresspiegel sicherlich auch noch geben...
Allen, die's ins Ziel geschafft haben, herzlichen Glückwunsch! Ich lag noch eine Weile im Gras neben der Strecke und habe Euch zugesehen, Ihr habt toll gekämpft
PS: Die Radausgabe war eine Farce, 1:45h Schlange stehen. Gut, dass wenigstens das Wetter gehalten hat...