Es lebt in Süditalien eine Weste
an einer Kirche dämmrigem Altar.
Versteht mich recht: Noch dient sie Gott aufs beste.
Doch wie in Adam schon Herr Häckel war
(zum Beispiel bloß), so steckt in diesem Reste
Brokat voll Silberblümlein wunderbar
schon heut der krause Übergang verborgen
vom Geist von gestern auf den Wanst von morgen.
__________________
Das Leben ist ein Zeichnen ohne die Korrekturmöglichkeiten des Radiergummis.
Nun wirft der Herbst die Blätter auf den Markt.
Na ja, das mußte wohl so kommen.
Und Lehmanns Tochter hat man eingesargt.
Hat die ein Glück gehabt, genau genommen …
Das Jahr wird alt und zieht den Mantel an.
Der Bettler vis à vis hat keinen.
So ist das Leben. Es ist nicht viel dran.
Frau’n können lachen, denn sie dürfen weinen.
Wozu die Blätter bunt sind, wenn sie fallen?
Na ja, man muß nicht alles wissen wollen.
Mir gehts nicht gut. Und ähnlich geht es allen.
Sogar die Drüsen sind geschwollen!
Wer kommt denn dort aus meinem Haus?
Ach, das ist Paul. Ob ich ihn rufe?
Er sieht etwas wie seine Schwester aus.
Wahrscheinlich: Achtung Zwischenstufe!
Das ist ein Wetter. Um drin zu ersaufen.
Sowas von Regen war noch gar nicht da.
Paar neue Schuhe müßte ich mir kaufen …
Und Haareschneidenlassengehen muß ich auch. Na ja.
(Anmerkung: Über dieses Gedicht mußte Hildegard beinahe weinen.)
__________________
Das Leben ist ein Zeichnen ohne die Korrekturmöglichkeiten des Radiergummis.
Wenn alles sitzen bliebe,
Was wir in Haß und Liebe
So voneinander schwatzen;
Wenn Lügen Haare wären,
Wir wären rauh wie Bären
Und hätten keine Glatzen.
__________________
Das Leben ist ein Zeichnen ohne die Korrekturmöglichkeiten des Radiergummis.