Berlin/München (dpa) - Der Nachfolger des Doktorvaters von Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat mit seiner scharfen Kritik in der Plagiatsaffäre nachgelegt. «Der Minister leidet unter Realitätsverlust», sagte der Bayreuther Staatsrechtsprofessor Oliver Lepsius der «Süddeutschen Zeitung».
«Wir sind einem Betrüger aufgesessen. Es ist eine Dreistigkeit ohnegleichen, wie er honorige Personen der Universität hintergangen hat.» Der Verteidigungsminister habe «planmäßig und systematisch» wissenschaftliche Quellen zum Plagiat zusammengetragen und behaupte nicht zu wissen, was er tue. «Hier liegt die politische Dimension des Skandals.»
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«Wir Forscher können niemanden einsperren, das kann nur ein Richter», sagte Winnacker dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel». «Aber die Strafe der Wissenschaft ist, dass man für immer am Pranger steht.» Die Konsequenzen seien für ihn eindeutig: «Leute, die so etwas machen, sind in der Wissenschaft erledigt.» Der Minister solle überlegen, «ob er sich noch vor seine Soldaten oder vor die Studenten der Bundeswehrhochschulen stellen und von Tugenden sprechen kann».
Hamburg/Berlin - Es sind harte Vorwürfe: Mehrere namhafte Juristen sehen die Beweise als erdrückend an, dass Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg bei der Erstellung seiner Doktorarbeit aus nicht kenntlich gemachten fremden Texten mit Vorsatz gehandelt hat. "Ich würde einem Kandidaten nicht glauben, der in so einem Fall behauptet, dass es bloße Fahrlässigkeit war", sagte der Kölner Strafrechtsprofessor Thomas Weigend dem SPIEGEL.
Und immer mehr verdiente CDU Granden distanzieren sich von Guttenberg: Berhard Vogel, Wolfgang Böhmer...Leute die keine politsche Karriere mehr machen wollen und ehrlich und befreit reden können.
Zitat:
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) hält es für fraglich, dass Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) dem politischen Druck in der Affäre um seine Doktorarbeit auf Dauer Stand halten kann
Zitat:
SPIEGEL ONLINE: Der offenbar herausragende Guttenberg spricht davon, die Fehlleistungen in seiner Doktorarbeit seien ihm irgendwie unterlaufen. Ist das glaubwürdig?
Vogel: Diese Erklärung ist für mich schwer nachvollziehbar. Aber nochmals: Mindestens so große Probleme habe ich damit, dass seinen Dissertationsbetreuern nichts aufgefallen ist.
"Auf den Bühnen der italienischen Talkshows spielt sich eine atemberaubende Sittenkomödie ab, mit schlüpfrigen Offenbarungen, Hand-aufs-Herz-Tiraden, wüsten Schmähreden, Tränen, Gekreisch. Italien: ein gigantisches Bordell. Die Sofas der deutschen Talkshows: okkupiert von Verfahrenskrämern, von düsteren Moralisten. Alle deuten mit dem Zeigefinger auf den Sünder und schreien Hochstapler, Lügner, Betrüger. Die Kirchenmänner werden zu Hilfe gerufen und sogar Jutta Ditfurth erscheint plötzlich aus der Versenkung und kreiselt als selbsternannte Virtuosin in Adelbashing über die Bildschirme. „Was soll der Quatsch mit meinem Baroness-Titel!“ Wer den Fernseher einschalten würde, ohne den Kontext zu kennen, könnte sich in die Zeiten Robespierres zurückversetzt glauben."
Spitzenforscher warnt vor Verharmlosung von Plagiaten
(AFP) – Vor 3 Stunden
Berlin — Der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Matthias Kleiner, hat vor dem Hintergrund der Affäre um Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) davor gewarnt, Plagiate in der Wissenschaft als Kavaliersdelikt zu verharmlosen. "Weil Wissenschaft von Ideen und Erkenntnissen handelt und diese darin aufeinander aufbauend weitergeführt werden, ist geistiges Eigentum in der Wissenschaft genauso wertvoll wie materielles Eigentum", sagte Kleiner dem Berliner "Tagesspiegel".
Dies müsse von Gesellschaft und Politik wohl noch bewusster mitgetragen werden. Wissenschaft beruhe auf den Prinzipien der Wahrhaftigkeit, der Redlichkeit und des Vertrauens, sagte Kleiner.
Guttenberg hatte Teile seiner Doktorarbeit abgeschrieben, ohne die Quellen dafür kenntlich zu machen. Von der Universität Bayreuth wurde ihm der Doktortitel deswegen inzwischen aberkannt.
Ruft grade die Mutter meines Freundes an, der auch promoviert hat. Musste sich im Supermarkt vom Nachbarn anpöbeln lassen, was denn Sohnemann wohl so für seinen Doktortitel bezahlt hat.
Super, ist in etwa so niveauvoll wie irgendwelchen Radfahrer irgendwas mit Doping hinterher zu brüllen.
ja mei, im Staatsdienst muss man sich fast täglich mit solchen Leuten auseinander setzen.
Ich würd mich nur darüber aufregen, wenn ich wirklich dafür was bezahlt hätte